Früh übt sich

  09.05.2023 Möhlin, Turnen

Dass das Fricktal eine Kunstturn-Hochburg ist, zeigte sich am Wochenende einmal mehr: In der Möhliner Sporthalle Steinli kämpften 400 Mädchen und junge Frauen um den Titel als Aargauer Meisterin – viele der Athletinnen stammen aus der Region. Die NFZ war vor Ort und hat unter anderem mit zwei Mädchen über die Faszination des Kunstturnens gesprochen. (nfz)


«Kunstturnen ist einfach cool»

In Möhlin fanden die Aargauer Meisterschaften im Kunstturnen der Frauen statt

400 Aktive im Alter von fünf bis 20 Jahren standen in der Sporthalle Steinli am Start. Dabei konnten sich viele Mädchen der Kunstturnerinnen Fricktal als Aargauer Meisterinnen auszeichnen lassen.

Jordi Küng

Die Allerjüngsten, wie Emilly Zahlavova (Kunstturnerinnen Fricktal), haben Jahrgang 2017. Die älteste Teilnehmerin im Feld war Alessia Pagnamenta von der SFG Lugano. Die 20-jährige Tessinerin gewann in der Elite (P 6) hauchdünn den Mehrkampf, bestehend aus Balken, Barren, Boden und Sprung, und bewies, dass sie nationale Klasse aufweist.

Bereits mit vier Jahren angefangen
Noch nicht so weit ist Julinara Baumann aus Villmergen. Das aufweckte Mädchen ist acht Jahre alt und wurde überlegen Aargauer Meisterin im Programm 2 vor ihrer gleichaltrigen Klubkollegin Amuyen Rios. Julinara begann bereits im Alter von vier Jahren mit dem Kunstturnen. Dazu erklärt Sandra Manz, OK-Präsidentin dieser Aargauer Meisterschaften: «Wer Kunstturnen auf Leistungsebene betreiben möchte, muss sehr früh anfangen. Im Kindesalter ist vieles noch spielerisch leicht, mit zunehmender Zeit werden Athletik, Kraft und Koordination immer wichtiger».

Dies kann auch Josipa Zrakic (9) aus Hellikon bestätigen. Sie ist eine der Klub-Aushängeschilder, wurde letztes Jahr in ihrer Kategorie Aargauer Meisterin und trainiert pro Woche im regionalen Leistungszentrum bis zu 15 Stunden pro Woche. «Und in den Ferien mache ich jeden Tag Krafttraining – das können Liegestützen oder Klettern oder sonstige spezifische Übungen sein», so die gebürtige Kroatin. Auf die Frage, wie sie denn zum Kunstturnen gekommen ist, erklärte sie der NFZ: «Mit fünf Jahren ging ich einfach in die Turnhalle und schaute den Mädchen zu, wie sie turnten. Ich war beeindruckt. Ich ging nach Hause und sagte dann meinen Eltern: Ich will auch turnen. Ich will auch diese Sprünge und Übungen können. Seitdem hat mich der Kunstturn-Virus nicht mehr losgelassen.» Josipa ist sich mit ihrer Freundin und Klubkollegin Julinara einig: «Kunstturnen ist einfach cool».

Es hat drei Kunstturn-Vereine im Aargau
Im Aargau gibt es drei Kunstturn-Vereine: Die Kunstturnerinnen Fricktal wurden im Jahre 1972 in Stein mit dem Ziel gegründet, «Mädchen aus den beiden Bezirken Laufenburg und Rheinfelden in dieser neu aufstrebenden Sportart die Möglichkeit zu geben, eine kunstturnerische Ausbildung zu erhalten». Nebst den Kunstturnerinnen Fricktal gibt es noch Vereine in Lenzburg und Obersiggenthal.

Dass solch ein Mammut-Anlass, der sich über zwei Tage erstreckte, durchgeführt werden kann, ist einem engagierten OK und Dutzenden von Helfern zu verdanken. So war es für Josipa und Julinara eine Selbstverständlichkeit, dass sie nach ihrem Wettkampftag am Samstag dann am Sonntag als Helferinnen im Einsatz standen. Und dazwischen Zeit fanden, «der Zeitung Red und Antwort zu stehen». (Kunst-)Turnen hat im Aargau, und speziell im Fricktal, einen hohen Stellenwert. Kunstturnen ist zeitintensiv und erfordert viel Training. Doch mit dem nötigen Talent und viel Fleiss kann man es, wie Livia Schmid, bis ins nationale Kader bringen. Auch bei Schmid begann einst alles als junges Mädchen an den Aargauer Meisterschaften.


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