Breitabgestützte Motion im Parlament eingereicht
Die SBB-Rheintal-Linie zwischen Laufenburg und Winterthur soll wiederbelebt werden – dies fordern Grossrätinnen und Grossräte aus dem Fricktal und dem Zurzibiet. Sie wollen, dass der Regierungsrat die Reaktivierung beim ...
Breitabgestützte Motion im Parlament eingereicht
Die SBB-Rheintal-Linie zwischen Laufenburg und Winterthur soll wiederbelebt werden – dies fordern Grossrätinnen und Grossräte aus dem Fricktal und dem Zurzibiet. Sie wollen, dass der Regierungsrat die Reaktivierung beim Bund eingibt.
Valentin Zumsteg
Ältere Fricktaler können sich erinnern: Bis 1994 verkehrten Personenzüge zwischen Laufenburg und Koblenz. Bahnhöfe und Haltestellen gab es damals in Rheinsulz, Etzgen, Schwaderloch, Leibstadt, Full und Felsenau. Doch diese Zeiten sind vorbei – heute verkehren nur noch Güterzüge auf dieser Strecke; und hin und wieder ein Nostalgiezug. Wenn es nach dem Willen von 16 Grossrätinnen und Grossräten aus dem Fricktal sowie drei aus dem Zurzibiet geht, dann ändert sich das wieder. Sie sprechen sich in einer Motion, die sie vergangene Woche im Aargauer Kantonsparlament eingereicht haben, für die Wiederbelebung der Rheintal-Linie für Personenzüge aus. Aus dem Fricktal haben alle Grossrätinnen und Grossräte die Motion unterzeichnet – mit Ausnahme von Gertrud Häseli (Grüne). Sie lehnt die Idee ab.
Der Ball liegt beim Kanton
Der Fricktaler Nationalrat Christoph Riner aus Zeihen hatte bereits im Juni eine Interpellation mit dem Titel «Den Aargau nicht vergessen» im Bundesparlament in Bern deponiert. Darin wollte er vom Bundesrat wissen, in welchem Zeitrahmen er bereit sei, die Reaktivierung der Rheintal-Linie Basel-Winterthur zu prüfen. In der Antwort des Bundesrats hiess es, dass es in der Verantwortung des Kantons Aargau liege, das Angebotsziel für eine Verbindung Basel-Winterthur über die Rheintal-Linie für einen nächsten Ausbauschritt einzugeben. Nach einer solchen Eingabe würde der vorgeschlagene Angebotsausbau durch den Bund bewertet und je nach Resultat allenfalls für die Realisierung dem Parlament beantragt. Genau dies wünschen sich die Grossrätinnen und Grossräte nun vom Aargauer Regierungsrat.
«Eine grosse Bedeutung»
«Für die Regionen Fricktal und Zurzibiet hätte die Reaktivierung der Rheintal-Linie eine grosse Bedeutung. Die Regionen würden an Attraktivität für Familien, Arbeitnehmende aber auch für KMU gewinnen», sind die Motionäre überzeugt. Sie versprechen sich zudem die Vernetzung von Arbeitsplatz-Schwerpunkten wie dem Sisslerfeld mit den Wirtschaftsräumen in der Ostschweiz und der Nordwestschweiz. «Durch die Rheintal-Linie würde auch die Bözbergstrecke entlastet.» Es bedürfe einer langfristigen und vorausschauenden Planung, «weshalb jetzt proaktiv im Interesse der betroffenen Regionen, aber auch des ganzen Aargaus gehandelt werden muss.»