Freiwilligenarbeit für mehr Lichtblicke
20.02.2024 LaufenburgSeit Anfang Februar ist die Geschützte Operationsstelle (Gops) für geflüchtete Familien in Laufenburg in Betrieb. Den hier untergebrachten Menschen Unterstützung und Abwechslung im Alltag zu bieten, dafür engagieren sich ehemalige Mitglieder der IG Asyl.
Susanne ...
Seit Anfang Februar ist die Geschützte Operationsstelle (Gops) für geflüchtete Familien in Laufenburg in Betrieb. Den hier untergebrachten Menschen Unterstützung und Abwechslung im Alltag zu bieten, dafür engagieren sich ehemalige Mitglieder der IG Asyl.
Susanne Hörth
Betrieben wird die Flüchtlingsunterkunft in der Geschützten Operationsstelle (Gops) auf dem Gelände des Spitals Laufenburg durch den Kanton Aargau. Die Ankündigung, dass in den unterirdischen, fensterlosen Räumlichkeiten Familien mit Kindern untergebracht werden, sorgte bei der Bevölkerung vielfach für Unverständnis. Etwas tun, um den in der Gops lebenden Menschen im Alltag etwas Abwechslung zu ermöglichen, dafür braucht es Freiwillige. Am vergangenen Mittwoch fand deshalb ein Informationsabend in der Laufenburger Kultschüür statt. Organisiert wurde das Treffen von Dora Freiermuth, Rolf Schmid, Regula Laux und Regina Erhard. Die erstgenannten drei Personen setzen sich schon seit Jahren für die Interessen von geflüchteten Menschen ein. Rolf Schmid aus Frick ist zudem Präsident des Vereins Netzwerk Asyl Aargau.
«Es sind knapp 30 Leute gekommen», erklärt Regula Laux. Unter den Interessierten seien auch, wie sie selbst, ehemalige Aktive der IG Asyl gewesen, die sich bereits 2015 und 2016 in Laufenburg engagiert haben. Damals war die Gops ebenfalls als Flüchtlingsunterbringung in Betrieb. Im Gegensatz zu heute, wurden zu jenem Zeitpunkt «nur» Männer dort untergebracht. Das Unverständnis darüber, dass nun geflüchtete Familien mit Kindern unterirdisch leben müssen, sei am Mittwochabend gross gewesen. Regula Laux betont jedoch: «Die Anwesenden waren sich einig, helfen zu wollen. So entwickelten sich neue Ideen und Gruppen, die dazu beitragen möchten, die schwierige Situation zu entspannen.» Dora Freiermuth fügt an: «Sehr gern würden wir noch weitere – gern auch junge Menschen – begrüssen, die sich engagieren möchten.»
Sieben Familien aus vier Nationen
Am Mittwochabend war ebenfalls Roger Keusch anwesend, der die Gops von Seiten der Securitas leitet. «Er informierte über die gegenwärtige Situation in Laufenburg. Stand Mittwoch waren 28 Menschen in der Gops untergebracht. Die sieben Familien stammen aus vier verschiedenen Nationen. Wie sich die Situation weiterentwickle, könne niemand voraussagen», sagt Regula Laux. Auch Rolf Schmid ist sich bewusst, dass sich über die Dauer der unterirdischen Unterbringung für die geflüchteten Familien keine verlässlichen Aussagen machen lassen. Gegenüber der NFZ hat der Kanton in einem früheren Bericht betont, dass die Gops nur eine Zwischenlösung sei, bis andere Orte für die hier untergebrachten Menschen gefunden werden können. Dass das bei der aktuellen Situation mit den hohen Flüchtlingszahlen eine Herausforderung ist, verdeutlicht die kantonale Unterbringung im ehemaligen A3-Werkhof in Frick. Anfänglich hiess es, die Geflüchteten blieben maximal drei bis vier Wochen dort. Aus dieser kurzen Zeitspanne sind für manche der Frauen, Kinder und Männer mittlerweile Monate geworden. Mit Blick wieder auf die Gops in Laufenburg betont Regula Laux: «Uns geht es rein darum, etwas dazu beizutragen, den geflüchteten Menschen neben den widrigen Umständen der Unterbringung positive Begegnungen und Erlebnisse zu ermöglichen.» Bereits hätten sich Leute gemeldet, die sich in Gruppen engagieren möchten. Beispielsweise mit Kleidersammlungen, Musikangeboten, Aktionen für Kinder und so weiter.
Räume im ehemaligen Binkert-Gebäude
Die Initiativgruppe IG Asyl – deren zukünftige Organisationsform noch in Abklärung sei – konnte drei Räume im zweiten Stockwerk im ehemaligen Binkert-Gebäude ab Mitte März anmieten. «Als nächstes heisst es Möbel zu organisieren, um die bisher leeren Räume etwas gemütlicher zu gestalten», geht Dora Freiermuth auf die weiteren Schritte ein. Es freut sie, dass sich bereits private Spenderinnen und Spender gemeldet haben. «Und auch die Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal» hat mit ihrer Möbelvermittlung Unterstützung zugesagt», erklärt Regula Laux.
Es brauche auf jeden Fall noch Leute, die sich engagieren möchten. «Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig», so die Initiativgruppe.
Interessierte können sich melden bei: Dora Freiermuth – freiermuth.d@bluewin.ch; Regula Laux – info@lauxmedia.ch