Über siebzig Personen aus Forschung, Landwirtschaft und der Bevölkerung haben sich in der Schule Biberstein über laufende Experimente aus dem Reallabor Jurapark Aargau informiert.
Wie kann eine nachhaltige Zukunft hier und heute im Aargau aussehen? Im Reallabor Jurapark ...
Über siebzig Personen aus Forschung, Landwirtschaft und der Bevölkerung haben sich in der Schule Biberstein über laufende Experimente aus dem Reallabor Jurapark Aargau informiert.
Wie kann eine nachhaltige Zukunft hier und heute im Aargau aussehen? Im Reallabor Jurapark Aargau arbeiten Menschen aus der Region und Forschende des ETH-Bereichs seit zwei Jahren eng zusammen, um genau das herauszufinden. Einen konkreten Einblick haben Interessierte in Biberstein erhalten, am «Markt der Realexperimente» – einer Ausstellung des Reallabors Jurapark Aargau. Präsentiert wurden laufende, praxisnahe Forschungsprojekte zu Themen wie Wasserrückhaltung mit Keyline Design, zukunftsfähige Grünräume, Landwirtschaft im Klimawandel und regionale Holznutzung. Sowohl Forschende als auch Besucherinnen und -besucher freuten sich über spannende Begegnungen und Gespräche.
Messungen in Frick und Laufenburg
ETH-Klimaforscher Michael Windisch berichtete über erste Erkenntnisse aus dem Realexperiment «Grünf lächen der Zukunft». Mit einem Gerät für Hitzestressmessung, das die gefühlte Temperatur misst und auch von der Suva oder bei Sportereignissen eingesetzt wird, wurden im vergangenen August bei der Schule Frick und beim Rehmann-Museum in Laufenburg Messungen durchgeführt. «Wir haben auf asphaltierten Belägen und Grünflächen gemessen, mit und ohne Bäume; dabei haben wir bis zu sieben Grad Unterschied in der wahrgenommenen Temperatur festgestellt», erklärte Michael Windisch und untermauert damit, wie entscheidend für tiefere Temperaturen bei Verweilf lächen Schattenspender wie Bäume und Grünf lächen sind.
Was motiviert die verschiedenen Akteure, sich im Reallabor Jurapark Aargau zu engagieren? Welche Erfahrungen sammeln Menschen aus Forschung und Praxis bei dieser interdisziplinären Zusammenarbeit? Welche Erkenntnisse werden die Realexperimente überdauern? – Zu diesen Fragen bot das von der Aargauischen Naturforschenden Gesellschaft initiierte und organisierte Podium eine ideale Diskussionsplattform.
Eingangs erinnerte Jurapark Aargau Co-Geschäftsleiterin Christine Neff daran, wie die Zusammenarbeit von ETH Zürich mit dem Jurapark Aargau begann, als 2021 Studierende zum Thema «Umweltproblemlösen» im Jurapark Aargau unterwegs waren: «Christian Pohl hatte dann die Idee, das Projekt als Reallabor weiterzuführen.» Diese Idee fiel bei den Verantwortlichen des Juraparks Aargau auf fruchtbaren Boden, denn «wir sahen für uns einen Mehrwert, wenn Forschende sich näher mit dem Park auseinandersetzen».
Isabelle Zutter, beim Jurapark Aargau für Raumentwicklung und Forschung zuständig, schätzt die Erfahrungen, die sie aus der Ver- Landwirtinnen und Landwirten gewinnt: «Oftmals ist es nötig, zuerst Vorbehalte abzubauen.» Dies führe immer wieder zu guten Gesprächen. Eine Masterstudierende aus dem Publikum teilte ihre Erfahrung, wie sie morgens um sechs Uhr bei einem Bauern auf dem Hof erst bei der Kirschernte mithalf und dann ein Interview mit ihm führte. «Dieses gemeinsame Arbeiten gab eine gute Basis für unser Gespräch. Das war eine megacoole Erfahrung für mich.»
«Ergebnisse aus der Forschung möglichst praxisnah der breiten Bevölkerung zu vermitteln, dazu hat dieser Anlass beste Gelegenheit geboten», resümiert Alois Zwyssig, Präsident der Aargauischen Naturforschenden Gesellschaft die Essenz der Veranstaltung.