Flohmi am Bach braucht Unterstützung

  24.08.2023 Gipf-Oberfrick, Kommende Events

Seit 2008 gibt es den Flohmarkt mit Unterhaltung in Gipf-Oberfrick

Am 3. September findet in Gipf-Oberfrick wieder der beliebte Anlass Flohmi am Bach statt. Damit es ihn auch in Zukunft geben wird, ist der nicht gewinnorientierte Verein auf Mithilfe bei der Organisation und Durchführung angewiesen.

Susanne Hörth

Der Flohmi am Bach ist beliebt. Bei Ausstellenden und Besuchenden gleichermassen. So wurden beispielsweise in den vergangenen zwei Jahren an je 80 bis 100 Ständen viele Waren angeboten. Für das flanierende Publikum bedeutete es angesichts der Fülle an Spielsachen, Kleidern, Schuhen und vielen anderen Dingen die Qual der Wahl. Und wie es sich für einen Flohmarkt gehört, kam auch das Handeln nicht zu kurz. Nach angeregtem Feilschen wechselte da schon bald einmal der eine oder andere Schatz den Besitzer. Wo sich viele Leute treffen, soll auch das Gemütliche und das Kulinarische nicht fehlen. Auch hierfür wie auch für das Rahmenprogramm ist beim jährlich stattfinden Gipf-Oberfricker Anlass immer gesorgt.

Um das alles zu organisieren, durchzuführen und dann auch wieder abzuräumen, braucht es viele helfende Hände. Für das bestehende Team ist es kaum noch zu stemmen und wenn sich nicht zusätzliche Personen für die Mithilfe bereiterklären, droht ein Ende des Anlasses. Was schade wäre. Denn er ist nicht nur stets ein Publikumsmagnet und Garant für schöne Begegnungen entlang des Bruggbachs. Mit dem Gewinn unterstützt der Verein zudem jeweils auch gemeinnützige Projekte. Ideenfinderin und Gründungsmitglied Rosmarie Fasolin erzählt im Gespräch mit der NFZ noch mehr über dem Flohmi am Bach.

NFZ: Was waren die Beweggründe, den Flohmi am Bach ins Leben zu rufen?
Rosmarie Fasolin:
Im Vorstand des Frauenvereins Gipf-Oberfrick waren Vorschläge gesucht für neue Aktivitäten. Der Vorschlag, einen Flohmarkt durchzuführen, kam von mir. Die Reaktion war: Gut, mach das. Vom Vorstandsmitglied Helen Häseli erhielt ich spontan Hilfe zugesagt. Ihre Erfahrung mit der Organisation von Veranstaltungen war entscheidend für ein gutes Gelingen des ersten Flohmis. Dazu kam, dass das Quartier Müligass/Unterdorf In der Gipf entlang des Bruggbachs einen idealen Rahmen bot.

Wann wurde er erstmals durchgeführt?
Am 31. Mai 2008. Alle waren mit dem
Erfolg zufrieden, so dass man sich für das Weitermachen in den folgenden Jahren entschloss. Weil der Frauenverein keine Kapazitäten hatte, den Flohmi personell zu unterstützen, wurde unter dem Namen Flohmi am Bach ein separater Verein gegründet. Dieser war zwar sehr klein, aber trotzdem fähig, den Flohmi Jahr für Jahr durchzuführen. Das blieb bis heute so.

Wer kann mitmachen?
Die Teilnahme am Flohmarkt steht allen offen. Mit den Jahren wurde versucht, den Markt auch für Produkte aus dem Dorf zu öffnen, aber das Echo war gering. Sehr beliebt sind die Kinderstände, für die keine Standgebühr verlangt wird. Die Organisation musste von Anfang an sehr schlank betrieben werden.

Was bedeutet das?
Geringe Standgebühr, dafür keine Platzreservation. Auch keine Vorauszahlung, weil die Gebühren am Markttag eingezogen werden. Mit diesen Einnahmen könnten aber die Kosten für Werbung, Internet-Auftritt, diverse Mieten und Anschaffungen für Infrastruktur und so weiter nicht gedeckt werden. Deshalb betreiben wir am Markttag Getränke- und Verpflegungsstände. Hier können wir auf einige langjährige Helferinnen und Helfer zählen.

Wie kommt der Anlass bei der Bevölkerung an?
Von der Bevölkerung ist der Anlass mehrheitlich positiv aufgenommen worden. Oft vernehmen wir Komplimente, es sei alles gut organisiert und Ort und Ambiance seien sehr schön. Die Anwohner sind tolerant gegenüber den Verkehrsbeschränkungen und dem Lärm beim Aufstellen und Abräumen der Stände. Es betrifft sie auch nur einmal im Jahr für wenige Stunden. Positiv finden auch viele, dass wir nicht gewinnorientiert arbeiten und vom Ertrag auch wohltätige Institutionen unterstützen.

Warum ist die Zukunft des Flohmis in Frage gestellt?
Ohne die grosszügige Unterstützung durch die Gemeindebehörde, die Mitarbeiter des Werkhofs und durch einige Landbesitzer, die Parkplätze zur Verfügung stellen, hätte der Flohmi keine Überlebenschance gehabt. Aber freiwillige Helferinnen und Helfer braucht es unbedingt schon im Vorfeld beim Verteilen von Flyern, beim Beschaffen der Getränke und Lebensmittel, beim Einrichten der Festgarnituren und Stände, am Markttag bei der Verkehrsregelung frühmorgens noch in der Dunkelheit, beim Betreiben der Getränkebar und des Grill- und Crêpes-Standes, und so fort. Am Folgetag muss alles wieder weggeräumt sein. Dazu reichen drei Personen nicht.

Wer gehört heute dem OK an?
Drei vom alten Kern sind noch aktive OK-Mitglieder: Ausser mir sind das unser Nachbar Martin Koch, der ideale Motivator und Helfer in der Not, und zuletzt mein Mann Werner, der die Homepage mit den Anmeldungen betreut, die Werbung organisiert und die Endabrechnung besorgt. Meine Aufgabe besteht in erster Linie darin, bewährte Helferinnen und Helfer zu erneuter Mithilfe zu motivieren und deren Aufgabenkreis zu definieren. Ausserdem ist noch viel Administratives zu erledigen. Dazu gehören etwa Kontakte zu möglichen Institutionen für die Spende aus dem Erlös. Weiter auch das Erledigen von Dank sagungen oder die Organisation des Helferessens für die Freiwilligen, um nur einiges zu erwähnen.

Um den Flohmi am Leben zu halten, braucht es da nebst neuen OK-Mitgliedern auch ein breites Mitmachen der Bevölkerung?
Ideal wäre, wenn zum Beispiel zwei bestehende Vereine zusammenspannen würden. Früher hat der Elternverein jeweils eine Börse für Kinderartikel veranstaltet. Als dieser Anlass wegfiel, nutzten Kinder und Eltern unsern Flohmi. Für uns war das eine Bereicherung, gefühlsmässig natürlich. Ein weiterer Verein mit einer stattlichen Mitgliederzahl könnte den Flohmi mit einem anderen Anlass sportlicher oder kultureller Art verbinden, wie es etwa der Fussballclub Frick seit vielen Jahren mit Erfolg schafft. Im kleinen, familiären Kreis wie jetzt, ist es für uns altersmässig eine zu grosse Last. Aber wir stellen unsere Erfahrungen und die mobile Infrastruktur motivierten Interessenten zur Verfügung.

Der Flohmi am Bach Gipf-Oberfrick findet am Sonntag, 3. September, von 9 bis 16 Uhr statt.


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