Fit und beliebt wie eh und je: hela wird 75
25.09.2025 LaufenburgFester Bestandteil in der bunten Jahreszeit ist die hela, die Herbstmesse Laufenburg. Dieses Jahr findet der beliebte Publikumsmagnet mit seinen drei Standbeinen Markt, Chilbi und Gewerbe vom 10. bis 12. Oktober statt.
Susanne Hörth
Die hela feiert heuer nicht nur ihr ...
Fester Bestandteil in der bunten Jahreszeit ist die hela, die Herbstmesse Laufenburg. Dieses Jahr findet der beliebte Publikumsmagnet mit seinen drei Standbeinen Markt, Chilbi und Gewerbe vom 10. bis 12. Oktober statt.
Susanne Hörth
Die hela feiert heuer nicht nur ihr 75-Jahre-Jubiläum, sie steht auch unter neuem Präsidenten. Im Jahr 2014 habe er sich eine Wohnung in Laufenburg angeschaut und sei dabei mitten in der hela gelandet, schmunzelt der ehemalige Bündner Patrick Bernhart am Montagabend bei der Pressekonferenz. 2015 ist er dann definitiv nach Laufenburg gezogen. Elf Jahre nach seiner ersten, prägenden Begegnung mit der Laufenburger Herbstmesse ist er zu deren Präsidenten gewählt worden. Damit löst Patrick Bernhart Raffael Blaser ab, der nach zehn intensiven und wie er sagt «sehr spannenden Jahren mit tollen OK-Kolleginnen und -Kollegen» dieses Amt abgibt. «Patrick Bernhart hat sich in den letzten Monaten intensiv in seine neue, herausfordernde Aufgabe hineingekniet», so Blaser. Er selbst freut sich auf eine abwechslungsreiche, schöne 75. hela mit ihren drei Brückenpfeilern Markt, Chilbi und Gewerbe. Als grösste Herausforderung, als «volatile Geschichte», bezeichnet Blaser den Markt. «Wer kommt, wer nicht, bleibt bis zum Schluss offen.» Das sei seit Corona so. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich aber schon heute auf rund 100 Marktstände freuen, die am hela-Samstag und -Sonntag von der Burgmatt bis zur Stadthalle die Strasse säumen. Vize-OK-Präsident Roland Kaufmann zählte zu den weiteren Highlights neben Chilbi und Gewerbeausstellung auch das tolle Bühnenprogramm auf. So wird am Freitagabend, 10. Oktober, die Partyband «Vollxrocker» für Stimmung sorgen. Die Bühne auf der Burgmatt ist während der ganzen Messezeit gut bespielt. Auf ihr findet zudem am Sonntag, mit Beteiligung der Behörden beidseits des Rheins und Begleitung der Stadtmusik Laufenburg, ebenfalls der Festakt zum 75-Jahre-Jubiläum statt. In dessen Rahmen wird auch Raffael Blaser gewürdigt und verabschiedet.
Viel los an der hela
Gewerbeausstellung, Helikopter-Rundflüge, 35 internationale Drehörgeler am Sonntag mit gemeinsamem Abschlusskonzert um 16 Uhr, ein Strassenkünstler am Samstag und Sonntag, viele Beizlis an allen drei Tagen: in diese Aufzählung des Vielgebotenen lassen sich unter anderem auch die kostenlosen Stadtführungen einordnen, die am Samstagnachmittag angeboten werden.
75 Jahre hela sind auch ein Blick in die Vergangenheit wert. Patrick Bernhart führte hierzu auf, dass mit verschiedenen Wegbegleitern Interviews geführt wurden. Zusammengefügt mit Informationen aus den Unterlagen des früheren OK-Präsidenten Guido Maier und ergänzt mit geschichtlichen Inhalten des Museums Schiff ist eine spannende hela-Retrospektive entstanden. Zu sehen, zu hören und zu erleben ist sie im Foyer der Stadthalle (siehe dazu auch separaten Beitrag auf dieser Seite).
Der diesjährige Gastaussteller ist die Salina Helvetica aus Pratteln. Bereits zum 25. Mal findet auf deutscher Rheinseite zudem der Apfelmarkt mit vielfältigem Angebot statt. Dass an der hela auch der Lunapark schon lange Bestand hat, macht Raffael Blaser auch damit deutlich, dass mit der Schausteller-Familie Spengler der erste Tombola-Vertrag im Jahre 1968 unterschrieben wurde.
Ob die Chilbi, der Markt, die Gewerbeausstellung oder einfach alles zusammen: die hela wird auch dieses Jahr wie gewohnt zu einem Treffpunkt für die Menschen von nah und fern werden.
Zeitreise durch die hela: Sonderschau
Vom 10. bis 12. Oktober findet die 75. hela in Laufenburg statt (siehe Hauptartikel oben auf der Seite). Ein idealer Zeitpunkt, um auf Zeitreise zu gehen und die Anfänge der traditionellen Herbstmesse zu erkunden. Dies ermöglicht eine Sonderschau, die vom Museumsverein Laufenburg und der hela gemeinsam entwickelt wurde.
Die Zeitreise am Stand in der Stadthalle führt zurück zu den Wurzeln der Messe. Ende des Zweiten Weltkrieges entstand in Laufenburg die Idee, eine Leistungs- und Verkaufsschau ins Leben zu rufen, um dem lokalen Gewerbe Aufschwung zu geben. Nach zweijährigen Bemühungen war es soweit, dass im Januar 1948 die Vereinigung der Herbstmesse Laufenburg, kurz «hela» genannt, mit 25 Teilnehmern gegründet und die Schau vom 24. bis 26. September durchgeführt werden konnte. 24 Stände waren auf der Burgmatte eingeteilt, neun standen in der ehemaligen Burgmatt-Turnhalle. In der Stadthalle fand die erste Fricktalische Landmaschinen- und Geräteschau statt und im Hotel Solbad gab es eine Modenschau. Tombola und Buden trugen zum allgemeinen Vergnügen bei. Damals gab es ein Karussell, Schiffschaukeln und Schiessbuden. Am Sonntagabend wurde die ganze Altstadt verdunkelt. An jedem Fenster baumelte ein Lampion und die Stadtmusik Laufenburg zog durch die Gassen und spielte den «Zapfenstreich».
Die erste hela war ein Riesenerfolg. Hunderte Besucher reisten an und es war klar, dass diese Herbstmesse weitergehen musste. Ohne die vielen uneigennützigen Helferinnen und Helfer wäre die Veranstaltung bescheidener ausgefallen. Bereits damals kümmerten sich etwa die Vereine um hungrige und durstige Gäste.
In der langen hela-Geschichte gab es immer wieder spezielle Highlights: Ein Publikumsmagnet waren beispielsweise Fallschirmsprünge: In den Sechzigerjahren versammelten sich 2000 Neugierige auf dem Sportplatz Klostermatte, wo aus zwei Sportflugzeugen sechs Fallschirmspringer auf einem Quadrat aus Betttüchern landeten.
1978 kam Laufenburg/Baden dazu, auch dort mit einer kleinen Budenstadt. Bis 1981 fand die Leistungsschau im Parkhaus und im städtischen Festsaal statt, ab 1982 in der Rappensteinhalle.
Bereits 1987 kam es erstmals zu einer Zusammenarbeit zwischen dem Museum Schiff und der hela. Damals wurde ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm erarbeitet. Im Jubiläumsjahr haben Museumsverein und hela die Zusammenarbeit wieder aufleben lassen. Sie laden alle Besucherinnen und Besucher ein, die «Retrospektive Museum Schiff» in der Stadthalle zu besuchen, am nostalgischen Stand in Anekdoten und Erinnerungen einzutauchen – und in eigenen Erinnerungen zu schwelgen. (mgt)