Eine musikalische Erzählung in Bildern
Zwei Jubiläumskonzerte erfreuten am Freitag und Samstag das Publikum. Die «Aschenkatze» wurde als musikalische Erzählung in Bildern auf die Bühne gebracht und faszinierte die Besucher mit ausdrucksstarkem Gesang.
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Eine musikalische Erzählung in Bildern
Zwei Jubiläumskonzerte erfreuten am Freitag und Samstag das Publikum. Die «Aschenkatze» wurde als musikalische Erzählung in Bildern auf die Bühne gebracht und faszinierte die Besucher mit ausdrucksstarkem Gesang.
Sina Horvath
Am Freitag- und Samstagabend war aus der Kapuzinerkirche ein herzhafter Gesang begleitet von kräftigen Klängen von Cello, Violine und Handorgel zu hören. Die ehemalige Kirche war gefüllt mit musikbegeisterten Menschen, die sich auf die musikalische Erzählung in Bildern freuten. Die «Aschenkatze» wurde von der Compagnia MoVene unter der musikalischen Leitung von Roberto Vacca aufgeführt. «Dieses Stück ist ein Geschenk an uns selbst», sagt Christina Halada stolz. Vor zehn Jahren haben Christina Halada, Roberto Vacca, Brigitte Häne und Brigitte Cottens sich für ein Projekt für die erste Kulturnacht zur Compagnia MoVene zusammengetan. Seither besuchen sie Workshops in Neapel und Rom und erarbeiten sich ihr Programm mit Liedern aus dem Süden Italiens.
Fürstentochter Zezolla
Eine verlogene Frau, die bereits sieben Morde begangen hat, nistet sich im Hause der Fürstentochter Zezolla ein. Doch Zezolla, eine wunderschöne junge Frau, lässt sich nicht unterkriegen. Mit Humor, Wortspielen und Reimen wird das Stück aufgeführt. Verschiedene Requisiten verdeutlichen die Rollen der Sängerinnen. Die Stimmen sind imposant, passend und dennoch sehr verschieden. Der Gesang ist eindrücklich, die Kreativität der begabten Solosängerin Lilia Ruocco nicht zu übersehen.
Als Zezolla ihren Schuh verliert, sucht der König im ganzen Land nach ihr. Daniel Goldeberger erzählt die Geschichte in fassbaren Worten. Im Hintergrund werden auf der Leinwand die Szenen mit visuellen Kompositionen von Licio Esposito unterstrichen. An der Violine spielt Orsolya Sepsi zarte Klänge und am Cello wird die Geschichte von Cécile Lino, sowie mit der Handorgel von Roberto Vacca begleitet.
Die Stiefschwestern barsten sich vor Ärger und trotz unzähligen Versuchen das Leben der bildhübschen Zezolla zu ruinieren, findet diese ihren König zum Schluss wieder.
Aschenputtel, die Aschenkatze
Die Aschenkatze von Giambattista Basile ist die erste gedruckte Version von Aschenputtel aus dem Jahr 1636. In den siebziger Jahren hat Roberto de Simone aus diesem Stoff eine Volksoper komponiert, die «Gatta Cenerentola». Sie erzählt nicht einfach die Geschichte einer Aschenkatze, sondern wird zum Symbol der Stadt Neapel und ihrer Bevölkerung. Im Stück werden Elemente aus dem Leben der Stadt greifbar. So werden in den Liedern die Schwestern beschrieben oder Ratschläge der Zigeunerin in italienischem Gesang gegeben. Während der Zugabe klatschte das Publikum zum Rhythmus der Musik. Froh gestimmte Gesichter erhellten die Kapuzinerkirche.