Hochschule übernimmt die Finanzierung der Geschäftsleitung
Die vier Sisslerfeld-Gemeinden Münchwilen, Eiken, Sisseln und Stein möchten in Zusammenarbeit mit der ETH reale Fragen unter anderem zu den Themen Energie und Mobilität mit den Unternehmen vor Ort ...
Hochschule übernimmt die Finanzierung der Geschäftsleitung
Die vier Sisslerfeld-Gemeinden Münchwilen, Eiken, Sisseln und Stein möchten in Zusammenarbeit mit der ETH reale Fragen unter anderem zu den Themen Energie und Mobilität mit den Unternehmen vor Ort diskutieren und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Dafür beantragen alle vier Gemeinden an ihren Versammlungen die Gründung des Vereins «Reallabor Sisslerfeld».
Susanne Hörth
Seit geraumer Zeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, das Sisslerfeld als kantonalen Entwicklungsschwerpunkt von grosser Bedeutung bau- und marktreif zu machen. Ziel ist die Ansiedlung von wertschöpfungsstarken Unternehmen mit bis zu 10 000 neuen Arbeitsplätzen in den nächsten Jahren.
Könnte ein zukünftig besiedeltes Industriegebiet Sisslerfeld nicht auch eine herausragende, zukunftsorientierte Rolle bei der nachhaltigen Energieversorgung einnehmen? Wäre das nicht auch möglich beim Mobilitätskonzept? Verschiedene Akteure, darunter die vier Sisslerfeld-Gemeinden Münchwilen, Sisseln, Stein und Eiken sind davon überzeugt. Sie wagen sich deshalb an etwas Neues und wollen gemeinsam den Verein «Reallabor Sisslerfeld» ins Leben rufen. «Die Politik schafft die nötigen Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Sisslerfeldes», sagt Münchwilens Gemeindeammann Bruno Tüscher gegenüber der NFZ. Der Verein «Reallabor Sisslerfeld» möchte noch mehr in die Tiefe gehen und eine Plattform für die Entwicklung und Umsetzung innovativer Ideen schaffen. So sollen Themen wie Energieplanung und Mobilitätskonzepte mit realen Fragestellungen direkt mit den Unternehmen vor Ort und führenden Wissenschaftlern aus der Schweizer Hochschullandschaft zukunftsorientiert behandelt und bis zu ihrer Tauglichkeit getestet werden.
ETH stellt die Geschäftsführung
«Es geht auch darum, ein Gefäss zusammen mit der ETH bieten zu können», sagt Bruno Tüscher. Wie wichtig auch der ETH Zürich die neue Plattform «Reallabor Sisslerfeld» ist, zeigt sich darin, dass die Hochschule für die nächsten zwei Jahre eine 20-Prozent-Stelle für die operative Vereinsführung finanziert, mit der Option, dass diese Finanzierung verlängert werden kann.
An ihren kommenden Gemeindeversammlungen beantragen alle vier Sisslerfeld-Gemeinden das Mandat zur Mitbegründung des Vereins «Reallabor Sisslerfeld». Die Federführung liegt bei der Gemeinde Münchwilen, hier wird auch der Vereinssitz sein. Im Vorstand sind alle vier Gemeinden vertreten. Im Verein aufgenommen werden können Unternehmen, Einzelpersonen wie Fachexperten, Professoren, Mitarbeitende der ETH, Studenten und weitere interessierte Personen als Mitglieder ohne Stimmrecht.
«Die Gründung eines Vereins als Reallabor im Bereich Energie und Mobilität bietet eine spannende Möglichkeit, um praktische Erfahrungen zu sammeln und gemeinsam innovative Lösungen zu erarbeiten», wird in den Abstimmungsunterlagen zudem mit Verweis, das Reallabor sei eine gute Plattform für die Vernetzung von verschiedenen Akteuren, betont. «Natürlich wird auch die Bevölkerung über die Aktivitäten im Reallabor auf dem Laufenden gehalten», verspricht Bruno Tüscher.