5,8 statt 4,8 Millionen Franken: Der Kanton Aargau will die Strasse zwischen dem Dorfausgang Wegenstetten und der Kantonsgrenze Baselland sanieren. Doch der für diesen Herbst in Aussicht gestellte Baubeginn verzögert sich erneut – und das Projekt wird teurer.
Valentin ...
5,8 statt 4,8 Millionen Franken: Der Kanton Aargau will die Strasse zwischen dem Dorfausgang Wegenstetten und der Kantonsgrenze Baselland sanieren. Doch der für diesen Herbst in Aussicht gestellte Baubeginn verzögert sich erneut – und das Projekt wird teurer.
Valentin Zumsteg
So schnell werden die Baumaschinen in Wegenstetten nicht auffahren. Die Strasse zwischen dem Dorfausgang und der Kantonsgrenze zum Baselland ist seit Jahren in einem schlechten Zustand. Der Kanton Aargau will deswegen die Sanierung schon seit längerem in Angriff nehmen; zugleich soll der Abschnitt mit einem 1,5 Meter breiten Radstreifen ergänzt werden. Doch alles braucht mehr Zeit: Ursprünglich sollte der Baubeginn 2023 erfolgen, dann sprach der Kanton von einem neuen Termin im Jahr 2024 und später war die Rede vom Herbst 2025. Doch daraus wird nichts.
«Der Teufel steckte im Detail»
Denn gegen das Projekt gab es Widerstand von einem betroffenen Landeigentümer. Er bemängelte beispielsweise, dass die Verbreiterung der Strasse einseitig auf seinem Land erfolge. Die von ihm eingereichte Einwendung wurde zwar vom Regierungsrat abgewiesen, doch er zog die Sache ans Verwaltungsgericht weiter. Dieses wies die Einwendung ebenfalls ab, machte aber auf einen Punkt aufmerksam, der zugunsten des Einsprechers optimiert werden musste und hob den Entscheid des Regierungsrates auf (die NFZ berichtete).
Vor einem Jahr schienen die Verantwortlichen des Kantons zuversichtlich, dass es nun zügig vorwärts gehen kann. Eine Lösung mit dem Einwender war gefunden. «Der Teufel steckte aber im Detail», erklärt jetzt Projektleiter Fabian Gasser vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt gegenüber der NFZ. Da der Einwender wollte, dass der Landerwerb – entgegen den vorgegebenen Verfahrensabläufen – vorgezogen wird und sich die Möglichkeit eines Realersatzes abzeichnete, kamen weitere Abklärungen dazu. In der Zwischenzeit ist die Einwendung zurückgezogen worden. Der Kanton hat daraufhin das Projekt und den Kredit nochmals gutgeheissen, die Beschwerdefrist dazu läuft in den nächsten Tagen ab. Anschliessend beginnen die Verhandlungen mit den anderen Eigentümern über den Landerwerb. Danach kann schliesslich ein Ausführungsprojekt und die Ausschreibung der Bauarbeiten erstellt werden, so Gasser.
Erst 2027?
Rechneten die Verantwortlichen des Kantons ursprünglich mit Kosten von 4,8 Millionen Franken für dieses Strassenbauprojekt, sind es nun 5,8 Millionen Franken. «Der erste Kostenvorschlag stammte aus dem Jahr 2017. In der Zwischenzeit gab es eine massive Teuerung, Projektänderungen und gewisse Anpassungen bei den gesetzlichen Bestimmungen», erklärt Gasser die höheren Kosten. Vor einem Jahr hatte er noch gehofft, dass die Bauarbeiten im Herbst 2025 beginnen werden. Mittlerweile ist er vorsichtiger geworden: «Ich gehe davon aus, dass wir 2027 loslegen können.» Geduld ist also weiterhin gefragt.