Es kommt zum Duell Binder gegen Giezendanner

  26.10.2023 Aargau, Politik

Ständeratswahl: Mitte-Links tritt geschlossen an

Nach dem ersten Wahlgang schien der Weg frei für Benjamin Giezendanner für den zweiten Ständeratssitz. Doch nun hat sich eine starke Mitte-Links Fraktion zusammengetan und tritt mit vereinten Kräften und mit Marianne Binder gegen ihn an. Mit guten Chancen.

Walter Herzog

Im ersten Wahlgang wurde Thierry Burkart (FDP) mit einem sehr guten Ergebnis in den Ständerat gewählt (die NFZ berichtete am Dienstag). Auf dem zweiten Platz landete Benjamin Giezendanner, verfehlte jedoch das absolute Mehr. Hinter ihm platzierten sich Gabriela Suter (SP), Marianne Binder-Keller (Mitte), Irene Kälin (Grüne), Barbara Portmann (GLP) und Lilian Studer (EVP). Kurz nach dem Wahlsonntag haben sich die Kandidatinnen und Parteien von Mitte-Links zusammengesetzt und die Lage besprochen. Um zu verhindern, dass der zweite Aargauer Ständeratssitzung von einem «rechtskonservativen» Vertreter der SVP besetzt wird, haben sie sich für eine bemerkenswerte strategische Allianz entschieden. Zu Gunsten der Mitte-Kandidatin Marianne Binder-Keller, welcher im zweiten Wahlgang die besten Chancen attestiert werden, verzichten alle anderen Frauen auf ihre weitere Kandidatur! Somit kommt es am 19. November im zweiten Wahlgang für den zweiten Aargauer Sitz im Stöckli zum Duell Giezendanner gegen Binder, oder Rechts gegen Mitte-Links, oder Mann gegen Frau. Die Ausgangslage ist somit absolut spannend und der Ausgang völlig offen.

Nationalrätin Gabriela Suter, sie hatte hinter Giezendanner die meisten Stimmen gemacht, begründete ihren Entschied wie folgt: «Am Sonntag ist die politische Schweiz nach rechts gerutscht. Für mich ist klar: Der noch vakante Aargauer Ständeratssitz darf nicht auch noch von einem rechtskonservativen Vertreter besetzt werden. Rund die Hälfte der Aargauer Wählerinnen und Wähler haben Mitte-Links-Parteien gewählt – diese müssen deshalb unbedingt wieder im Ständerat vertreten sein. Nach genauer Analyse und nüchterner Betrachtung der Wahlresultate, Gesprächen mit meiner Partei sowie anderen Mitte-Links-Parteien habe ich mich entschieden, zum zweiten Wahlgang nicht mehr anzutreten. Mit meinem Entscheid mache ich den Weg frei für eine gemeinsame Lösung der Mitte-Links-Parteien. Nur wenn sich die Mitte-Links-Parteien im zweiten Wahlgang auf eine Ständeratskandidatur einigen und diese von allen voll unterstützt wird, kann verhindert werden, dass der zweite Aargauer Ständeratssitz an die SVP geht.»

Marianne Binder tritt für den zweiten Wahlgang an
Nach den im Vorfeld geführten Gespräche mit Parteiexponenten von SP, glp, Grünen und EVP, welche den gemeinsamen Willen bekundeten, hinter der Kandidatur von Marianne Binder zu stehen, haben Marianne Binder-Keller und die Delegierten der Mitte Aargau beschlossen, in den zweiten Wahlgang bei den Ständeratswahlen zu steigen. Die Kandidatinnen der SP, der glp, der Grünen und der EVP haben der Kandidatur von Marianne Binder ihre volle Unterstützung zugesichert. Marianne Binder sagt: «Diese Unterstützung brauche ich. Sie ist für mich sowohl Motivation als auch grosse Verpflichtung. Auf mein grosses Engagement können alle bauen. Ich möchte dem Aargau und seiner Bevölkerung, neben Thierry Burkart, als Frau und konsensorientierte Mitte-Politikerin im Ständerat eine Stimme geben».


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote