Wie wird ein Notfalltreffpunkt errichtet? Und wie wirken Feuerwehr und Zivilschutz zusammen? Insbesondere: wie funktioniert die Übergabe des Notfalltreffpunkts von der Feuerwehr, die zuerst vor Ort ist, zum Zivilschutz? Das war die Übungsanlage bei einem gemeinsamen Training von ...
Wie wird ein Notfalltreffpunkt errichtet? Und wie wirken Feuerwehr und Zivilschutz zusammen? Insbesondere: wie funktioniert die Übergabe des Notfalltreffpunkts von der Feuerwehr, die zuerst vor Ort ist, zum Zivilschutz? Das war die Übungsanlage bei einem gemeinsamen Training von Feuerwehr und Zivilschutz am Dienstag in Rheinfelden.
Edi Strub
In Rheinfelden hat es vier Notfalltreffpunkte oder NTPs, wie es in der Fachsprache heisst: beim Engerfeld-Schulhaus, Augarten, in der Schützenmatte und beim Robersten-Schulhaus. An solchen Punkten kann sich die Bevölkerung in Notsituationen, wenn es zum Beispiel keine Handyverbindungen, keinen Strom und kein Wasser mehr gibt, informieren und Hilfe holen. Bemannt werden diese NTPs in einer ersten Phase von der Feuerwehr, dann vom Zivilschutz. Um diesen Übergang von der einen Organisation zur andern zu üben und zu testen, war ein Training am vergangenen Dienstag angesetzt.
Nicht alles funktionierte perfekt
Jeder Notfalltreffpunkt ist mit einem Stromgenerator, Licht und einem sogenannten Polycom-Gerät ausgerüstet, das die Kommunikation zwischen den verschiedenen Organen der Gemeinde und beispielsweise dem Spital sicherstellt, wenn die Handys stumm bleiben. Über diese Polycoms kann beispielsweise eine Ambulanz angefordert werden, wenn jemand schwer krank oder verletzt ist.
Bei der am Dienstag geübten Übergabe des NTPs von der Feuerwehr zum Zivilschutz gilt es ein Protokoll abzuarbeiten, um sicherzustellen, dass dem Zivilschutz alles Material zur Verfügung steht, das er braucht. Zum Beispiel einen starken LED-Scheinwerfer, denn die Übungsanlage sah vor, dass es Nacht ist und der Strom und damit das Licht ausgefallen ist. Dann muss beispielsweise ein Megafon vorhanden sein, um auch mit grösseren Menschenmengen kommunizieren zu können, sie zu informieren und zum Beispiel zu Unterkünften und improvisierten Küchen zu leiten. Dazu kommen Stirnlampen, Flashlights, Verbandsmaterial, Batterien und vieles mehr. Alles verpackt in Kisten mit genauen Inhaltsangaben, die immer wieder kontrolliert werden.
Wie nicht anders zu erwarten, funktioniert bei solchen Übungen meist nicht alles perfekt. Am NTP im Engerfeld stellte man zum Beispiel fest, dass man das falsche Polycom-Gerät hatte, weil es missverständlich angeschrieben war. Das führte dazu, dass eine Weile unklar blieb, ob der NTP bereits eingerichtet und betriebsbereit war.
Kommandant ist zufrieden
Der Kommandant der Rheinfelder Feuerwehr, Marc Leber, zeigte sich mit der Verlauf der Übung dann aber doch sehr zufrieden. Er dankte allen Beteiligten für ihren engagierten Einsatz und forderte sie auf, am NTP klare Strukturen zu schaffen. Einer müsse die Führung übernehmen und Arbeiten wie die Kontrolle des Materials delegieren. Erst wenn alles erledigt und die Checklisten abgearbeitet seien, dürfe die Feuerwehr sich zurückziehen. Das sei eine der Hauptlehren des Abends. Zur Belohnung für «tadellose Arbeit» wurden alle zu Wurst, Brot und Bier eingeladen. Das sorge für gute Beziehungen zwischen den beiden Korps, was eine wichtige Zielsetzung sei bei solchen Übungen, meinte Kommandant Leber.