«Mobilität ist und bleibt ein Megatrend»
23.01.2025 Frick«Mobilität ist und bleibt ein Megatrend»
Auftakt zum 31. Fricktaler Gemeindeseminar
Wie kann die Mobilität in der Gemeinde proaktiv und nachhaltig gestaltet werden? Dieser und vielen weiteren Fragen wurde am ersten Tag des Fricktaler Gemeindeseminars in Frick nachgegangen. Aus verschiedenen Flughöhen nahmen die Referenten Kurs auf das Fricktal.
Susanne Hörth
Schnell und gut von A nach B zu kommen, dabei nicht im Individualverkehr steckenzubleiben oder beim Benutzen von Bus und Bahn auf gute und regelmässige Verbindungen zählen zu können, sind Bedürfnisse ganz vieler Menschen. «Das Thema Mobilität hat uns in den letzten Jahren auf Trab gehalten», meinte Françoise Moser, Präsidentin des Fricktal Regio Planungsverbands einleitend zum 31. Fricktaler Gemeindeseminar. «Zu Fuss läuft es wohl am besten», sagte sie, um dann bezüglich Mobilität und Verkehr nachzuschieben: «Stehen wir mit dem Auto im Stau, so sind wir alle gleich, egal ob SUV oder Kleinwagen.» Im Stau stehen können auch Busse. Deshalb: «Am pünktlichsten sind wir mit dem Zug.»
Auf entsprechende Frage erfuhr sie, dass von den rund 80 anwesenden Personen im Rampartsaal 40 Prozent in Fahrgemeinschaften, 38 Prozent allein im Auto, 12 Prozent mit einem öffentlichen Verkehrs-
mittel, 7 Prozent mit dem Velo und 3 Prozent zu Fuss angereist waren. Damit befand sich die Versammlung schon mitten in der «Gestaltung der Mobilität in Gemeinden», dem Thema des ersten Gemeindeseminar-Tages.
Einer, der mit dem Zug von Basel nach Frick gereist war, war Andreas M. Walker von «weiterdenken.ch». Er verstand es, seine Zuhörer von Beginn an aktiv in seine Ausführungen einzubinden und wollte etwa erfahren: «Wer von Ihnen ist neugierig, was die Zukunft bringt?» Die Hände im Saal gingen nach oben. Dass in Sachen Mobilität die Zukunft längst keine Science Fiction mehr ist, sondern schon 2025 gelebte Wirklichkeit, zeigt sich mit der bundesrätlichen Entscheidung von Ende letzten Jahres. So sind ab März Autos mit Autobahnpiloten (automatisiertes Fahren) auf Autobahnen erlaubt. Ebenso führerlose Fahrzeuge auf behördlich genehmigten Strecken sowie automatisiertes Parkieren in definierten Parkhäusern und Parkfeldern. Zuständig für letzteres sind die Gemeinden.
Dass sie selbst an ihrer Mobilitäts-Zukunft mitarbeiten können, wurde bei Walkers sehr lebendig und anschaulich gestaltetem Referat mehrfach deutlich. 58 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass sich in ihrer Gemeinde noch keine Fachgruppe mit dem Verkehr der Zukunft befasst. 25 Prozent konnten hingegen eine entsprechende Arbeitsgruppe vorweisen und 5 Prozent erklärten, dass eine solche
Gruppe in Planung sei. Bei 4 Prozent hiess es, in ihren Gemeinden gebe es eine Fachgruppe «Zukunft», darin eingeschlossen auch das Thema Verkehr.
Wie wichtig eine aktive Auseinandersetzung mit dem Gesamtverkehr ist, zeigte sich auch bei der Frage, wie sich nach Einschätzung der Teilnehmenden die Situation in ihren Gemeinden weiterentwickeln werde. 43 Prozent gingen von einer leichten, 38 Prozent von einer starken Zunahme aus. Von einer stabilen Lage zeigten sich 14 Prozent überzeugt. Die restlichen Prozente verteilten sich auf leichte Abnahme des Gesamtverkehrs. «Die Mobilität ist und bleibt ein Megatrend», betonte Andreas M. Walker. Und: «Die Zukunft ist kein Schicksal. Die Zukunft ist die Konsequenz von Entscheidungen und Handlungen.» Er wünschte den Anwesenden viel Freude beim Gestalten.
Dass die bestehenden Infrastrukturen nicht immer Schritt halten können mit der Entwicklung des Gesamtverkehrs, wurde in den anschliessenden Ausführungen von Kathrin Schönenberger und Mathias Niedermaier, beide von der Sektion Verkehrsplanung beim Kanton Aargau, deutlich. Gezeigt wurde das Beispiel Gesamtverkehrskonzept Zurzibiet, da jenes mit Frick-Stein-Laufenburg eben erst an Fahrt aufgenommen hat. Den Fokus noch mehr auf das Fricktal richtete nach der Pause unter anderem Gunthard Niederbäumer, Vorstandsmitglied von Fricktal Regio und Vizeammann von Frick.