«Es ist cool, eine eigene Uniform zu haben»
26.11.2025 PersönlichJung in der Stadtmusik Rheinfelden
Seit der dritten Primarschul-Klasse spielt Lars Burkard Trompete, seit Mai ist er Mitglied der Rheinfelder Stadtmusik. Er hofft, den Sprung in die Militärmusik zu schaffen. Sein zweites grosses Hobby ist der Europa-Park in Rust, über den er ...
Jung in der Stadtmusik Rheinfelden
Seit der dritten Primarschul-Klasse spielt Lars Burkard Trompete, seit Mai ist er Mitglied der Rheinfelder Stadtmusik. Er hofft, den Sprung in die Militärmusik zu schaffen. Sein zweites grosses Hobby ist der Europa-Park in Rust, über den er fast alles weiss.
Valentin Zumsteg
Mit seinen 18 Jahren ist Lars Burkard eines der jüngsten Mitglieder der Stadtmusik Rheinfelden. «Ich habe mich sehr über die Anfrage gefreut», erzählt der Gymnasiast, der in Muttenz zur Schule geht. Er war zwar vor zwei Jahren schon mal kurz Mitglied, musste aber aus zeitlichen Gründen pausieren. Jetzt kann er sich voll und ganz der Musik widmen und ist seit Mai wieder dabei. Mittlerweile hat er seine Uniform erhalten, die er gerne trägt. «Es ist cool, eine eigene Uniform zu haben, in der mein Name steht.» In der Stadtmusik, die rund 60 Mitglieder zählt, fühlt er sich wohl und gut aufgehoben. Die Stimmung sei freundschaftlich. «Man unterstützt sich gegenseitig und bekommt Tipps von den älteren Mitgliedern. Es hat auch viele junge Mitglieder, der Zusammenhalt ist sehr gut.»
«Musik ist für mich Kreativität»
Die Musik bedeutet Lars Burkard viel. Seit der dritten Primarschulklasse nimmt er an der Musikschule Unteres Fricktal bei Ed Cervenka Unterricht. Er hätte sich auch Posaune vorstellen können, entschied sich aber für Trompete. Als kleiner Junge faszinierten ihn an der Fasnacht die Trompetenklänge der Guggenmusiken. «Musik ist für mich Kreativität. Es macht mir Freude, wenn wir Lieder spielen, die ich kenne.» Er hört gerne Musicals und Filmmusik wie «Aladdin» oder «Pirates of the Caribbean».
Normalerweise übt Lars Burkard zwei Mal pro Woche zuhause, aktuell wird aber mit der Stadtmusik intensiv geprobt, da am 6. und 7. Dezember die beiden Kirchenkonzerte auf dem Programm stehen. Die Stücke, die einstudiert werden, sind anspruchsvoll, wie Lars erklärt. Er freut sich auf die anstehenden Auftritte, «dort können wir dem Publikum zeigen, wie gut die Stadtmusik ist», sagt er mit einem Lachen.
Die Musik wird ihn auch in Zukunft intensiv beschäftigen. Lars hofft, die Aufnahme ins Spiel der Schweizer Armee zu schaffen. Die Prüfung dafür steht zwar erst 2027 an, doch er bereitet sich bereits jetzt dafür vor und hat einen ersten Infoanlass besucht. «Es ist anspruchsvoll. Man muss viele Tonleitern auswendig kennen.»
«Mein Happy Place»
Neben der Musik ist der Europa-Park in Rust seine zweite grosse Leidenschaft. Jedes Jahr besucht er den Freizeitpark rund 20 Mal. Seit acht Jahren besitzt er die Jahreskarte, die unbeschränkten Zutritt gewährt. «Der Europa-Park ist mein Happy Place, dort bin ich immer glücklich.» Zu seinen Lieblingsbahnen zählen die Voltron und die Wodan («vor allem wenn es regnet. Dann rüttelt es so richtig»). Er geniesst ebenso die Shows, die Gastronomie und die Hotels. Seine Maturarbeit plant er über die Architektur im Europa-Park. Ihn interessiert, wie sich Länderklischees in den Bauten zeigen.
Beruf lich zieht es den jungen Rheinfelder in die Hotel-Branche. Deshalb hat er am Gymi Muttenz Spanisch als Schwerpunkt gewählt; Sprachen sind im Hotelfach wichtig. Schon heute jobbt er regelmässig im Hotel Eden in Rheinfelden, um Geld zu verdienen und Erfahrungen zu sammeln. Er legt Wert auf gute Umgangsformen und Ordnung. «Im Hotel muss für den Gast alles perfekt sein. Das gefällt mir. Das kann ich als Gast auch geniessen.»
Nach der Matura möchte er die Hotelfachschule in Luzern besuchen. Mit Blick in die Zukunft sagt er: «Mein Traum ist es, irgendwann im Hotel Bell Rock im Europa-Park zu arbeiten und dort die Gäste glücklich zu machen.» Wer weiss, vielleicht auch mit einem Ständchen auf der Trompete.
Stadtmusik in der St. Josefskirche
Die Stadtmusik Rheinfelden lädt zu zwei Kirchenkonzerten ein. Am Samstag, 6. Dezember, 19.30 Uhr, sowie am Sonntag, 7. Dezember, 15 Uhr, ist das Programm «Ad Astra» in der römisch-katholischen St. Josefskirche zu erleben. «Die Kirchenkonzerte 2025 verstehen sich als musikalische Botschaft für den Weltfrieden. Sinnbildlich für die lateinische Redewendung per aspera ad astra (wörtlich: Durch das Raue zu den Sternen) des Philosophen Seneca stehen inmitten unseres Programms die beiden Werke Dusk und Aurora borealis als musikalisches Kontrastpaar», heisst es in einer Medienmitteilung. Archaisch eröffnet die Stadtmusik das Konzert mit «S’isch äbe-n-e Mönsch uf Ärde», der wohl ältesten Schweizer Volksweise. Das schlichtfeierliche Lied in Berner Mundart wurde erstmals 1741 erwähnt und basiert auf evangelischen Chorälen des Mittelalters. Auch die biblisch konnotierte Tondichtung «Abraham» von Ferrer Ferran beginnt im dunkeln Ton, wendet sich nach einer beinahe krisenhaften Entwicklung dann aber hin zum Licht. Weiter präsentiert die Stadtmusik die Uraufführung von «Far Beyond Nowhere», einer Komposition ihres Dirigenten Dani Haus. Als Finale erklingt mit «A New Birth of Freedom» hymnische Musik aus dem amerikanischen Bürgerkriegsfilm «Gettysburg». Der Titel dieses Neu-Arrangements zitiert die Friedensrede von Abraham Lincoln (1863) und darf als Zeichen der Hoffnung verstanden werden. Der Eintritt ist frei, Kollekte. (nfz/mgt)

