Findet Frick über die Infrastruktur-Debatte zur Diskussion?
28.03.2024 FrickFindet Frick über die Infrastruktur-Debatte zur Diskussion?
Hallenbad, Mehrzweckhalle, Bahnhof – das Interesse an Fricks grossen und teuren Projekten hält an. Der Schwung aus dem Forum vom 16. März hat auf die Arbeitsgruppen übergegriffen. Für die Gemeindebehörden stellen sich aber grundlegende Fragen.
Simone Rufli
Die Arbeitsgruppen haben sich am 19. März anlässlich einer Kick-off-Veranstaltung konstituiert. Sie bestehen primär aus Personen, die sich am Auftaktforum vom 16. März gemeldet haben. Zur Arbeitsweise gibt es Richtlinien des Gemeinderats: Jede Gruppe hat eine Ansprechperson, dazu als Gotte oder Götti ein Mitglied der Gemeindebehörde und sie erhält «Zugang zu den notwendigen Informationen der Gemeinde». Als Basis dienen den Arbeitsgruppen die Fragen und Vorschläge, die am 16. März vorgebracht worden sind; wobei Ergänzungen möglich sind. Die Zahl der Sitzungen liegt im Ermessen der Arbeitsgruppen.
«Ziel ist es, bis zum Ergebnisforum am 24. August diese Fragen und Vorschläge zu klären und aufzuzeigen, welche Empfehlungen die Arbeitsgruppen daraus ableiten», hält der Gemeinderat in einem Schreiben an die Teilnehmer des Auftaktforums fest. Nicht der Konsens sei das Ziel, betont der Gemeinderat, sondern das Erarbeiten «einer gemeinsamen, transparenten und möglichst sachlichen Auslegeordnung zum jeweiligen Thema».
Keine Garantie für Konsens
Fricks Gemeindeschreiber Michael Widmer ist erfreut über das Interesse und Engagement. «Dass sich über 80 Personen an einem Samstag so viel Zeit genommen haben, ist nicht selbstverständlich.» Allzu euphorisch will er aber nicht sein. «Auch Arbeitsgruppen bedeuten jetzt nicht automatisch, dass sich die unterschiedlichen Meinungen einander angleichen werden. Die Frage bleibt: Kann man sich am Ende einigen?»
Davon abgesehen stelle sich eine grundsätzliche Frage: «Wie lässt sich die Meinungsbildung in Gang bringen, in einem Dorf, in welchem sich längst nicht mehr alle kennen und auch deutlich weniger Menschen als noch vor 30 oder 40 Jahren in Vereinen zusammentreffen und sich miteinander übers Dorf leben austauschen?» Die grosse Herausforderung bestehe darin, neue Formen der Kommunikation und Information zu finden, die den gesellschaftlichen Veränderungen gerecht werden.
Schwierig bis ernüchternd
«Informationsvermittlung ist in der heutigen Zeit schwierig. Es ist das Wesen der direkten Demokratie, dass sie der Bevölkerung ein grosses Mass an Mitbestimmung ermöglicht. Um mitbestimmen zu können, ist es aber zwingend nötig, dass die Bevölkerung gut informiert ist.» Manchmal, so Michael Widmer, sei es für die Gemeindebehörden ernüchternd festzustellen, wie wenig die Leute über gewisse Sachgeschäfte wüssten, obwohl der Gemeinderat wiederholt darüber informiert habe. «Es muss uns gelingen, die Bevölkerung vor der Gemeindeversammlung einzubeziehen. Vorher kann man über Varianten diskutieren und Abklärungen treffen. An der ‘Gmeind’ ist es dafür zu spät, dann bleibt meist nur noch die Möglichkeit, das Geschäft zurückzuweisen, mit der Folge von grossen Verzögerungen.»
Ergebnisforum am 24. August
Der nächste Fixpunkt für die Mitglieder der Arbeitsgruppen ist nun der 25. Juni. Dann sind alle Gruppen, beziehungsweise die sechs Ansprechpersonen, zu einer Sitzung eingeladen, um gemeinsam das Ergebnisforum vom 24. August vorzubereiten. Am Ergebnisforum sollen dann auch allfällige Differenzen innerhalb der Arbeitsgruppen aufgezeigt werden.
Arbeitsgruppen sowie Ansprechperson für eine zukunftsfähige und tragbare Fricker Infrastruktur:
1] Bahnhofareal (Jonas Bernet);
2] Schule/Mehrzweckhalle (Evelyne Ingold);
3] Schwimmbad (Töni Obrist);
4] Steuerfuss/Finanzen (Olivier Kreis);
5] Kommunikation, Einbezug der Bevölkerung (Judith Kobler);
6] Vision/Nachhaltigkeit (Davide Cubito).
– Die Arbeitsgruppen sind offen für Rückmeldungen von weiteren Personen, die sich an die jeweilige Ansprechperson wenden.