Tag der offenen Tür in der neuen Wärmezentrale Chloosfeld
Seit rund einem Jahr ist die neue Wärmezentrale Chloosfeld in Betrieb. Sie spart jährlich rund 1 200 000 Kubikmeter Erdgas, das bislang für das Heizen von 1200 Wohnungen im Bereich Augarten bis ...
Tag der offenen Tür in der neuen Wärmezentrale Chloosfeld
Seit rund einem Jahr ist die neue Wärmezentrale Chloosfeld in Betrieb. Sie spart jährlich rund 1 200 000 Kubikmeter Erdgas, das bislang für das Heizen von 1200 Wohnungen im Bereich Augarten bis Rheinfelden Mitte verbrannt wurde. Verfeuert werden nun stattdessen Holzschnitzel aus den Wäldern der Region, ergänzt durch Abwärme aus der Kläranlage Rheinfelden.
Edi Strub
Vor allem im Augarten wurde bislang vornehmlich mit Gas geheizt. Als klar war, dass die Gaskessel dort ersetzt werden müssen, begann die AEW Energie, eine neue nachhaltigere Anlage zu planen. Als Standort wurde das Chloosfeld gewählt, weil die Abima Management AG dort ein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen konnte. In zwei Brennkammern werden nun Holzschnitzel verwertet. Die beiden Öfen sind unterschiedlich gross, sodass sie sehr flexibel eingesetzt werden können, je nach Wärmebedarf. Ergänzt werden sie durch einen Ölbrenner, der jedoch nur selten zum Einsatz kommt – nämlich nur, wenn es extrem kalt ist oder als Back-Up, falls die Schnitzelverbrennung einmal ausfallen sollte.
Holzschnitzel aus der Region
Im Sommer braucht es weder das eine noch das andere, denn für das Warmwasser reichen die Wärmepumpen in der nahen Kläranlage. Genutzt wird dort die Wärme im Klärwasser. Insgesamt können die angeschlossenen Wohnungen im Augarten / Weiherfeld auf diese Weise zu mindestens 85 Prozent nachhaltig geheizt werden. Die Holzschnitzel kommen aus den Wäldern der Region. Das führt zu kurzen Transportwegen und sorgt dafür, dass dieses Holz sinnvoll genutzt werden kann, wie Mike Salz von Abima Management bemerkte. Für Rheinfelden Mitte wird die Abwärme der Feldschlösschen Brauerei genutzt. In der dritten Rheinfelder Wärmezentrale, im Rüchi, hat es, ähnlich wie im Chloosfeld, eine grosse Holzschnitzelanlage, die vor rund vier Jahren dem Betrieb übergeben wurde.
Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt, der AEW und Abima Management sei sehr gut gewesen, lobte Stadtammann Franco Mazzi. In Rheinfelden werde nun dank diesen drei Wärmezentralen überwiegend nachhaltig geheizt. Damit würden sehr grosse Mengen CO2 substituiert und Rheinfelden habe sich auf diese Weise das Prädikat «Energiestadt Gold» verdient.
Ein Hingucker
Dennoch gibt es auch in Rheinfelden nach wie vor Häuser, in denen noch mit Gas oder Öl geheizt wird. Oft handelt es sich um Einfamilienhäuser in weniger dicht besiedelten Quartieren. Dort macht der Anschluss an das Fernheizungsnetz oft wenig Sinn. Stattdessen setzen viele dieser Hauseigentümer immer öfter auf eigene Wärmepumpen und sind damit ebenfalls auf der nachhaltigen Seite.
Alle, die von Rheinfelden Richtung Autobahnanschluss West fahren, haben sicher festgestellt, dass die Wärmezentrale Chloosfeld kaum Rauch ausstösst und auch architektonisch sehr zu gefallen weiss. In seiner schlichten Einfachheit ist der Kubus in Sichtbeton und Holz ein echter Hingucker. Konzipiert wurde er von Staub Architekten aus Möhlin. «Es ist ein Zweckbau, der nicht mehr kosten durfte als nötig. Aber wenn er ausserdem gefällt, umso besser», lachte David Gautschi vom Geschäftsbereich Produktion der AEW am Tag der offenen Tür am Samstag zufrieden. Insgesamt hat die AEW Energie AG gut 10 Millionen Franken in die neue Wärmezentrale investiert.