Olympiasiegerin Chiara Leone verpasst im Dreistellungswettkampf an der EM in Châteauroux (Frankreich) die Medaillen knapp und wird Vierte. 

Nach 35 von 45 Schüssen lag die Titelverteidigerin aus Frick im Dreistellungskampf noch in aussichtsreicher Position. Als Zweite befand sich Chiara Leone auf Medaillenkurs, schien gar noch die Führende Jeanette Hegg Duestad (NOR) angreifen zu können. Doch dann folgte der Bruch. In der 2. Serie im Stehendschiessen gelang der 27-jährigen Fricktalerin kaum noch ein Wert über 10 (10,9 ist das Maximum). Erst fiel sie auf Rang 3 zurück, ehe sie in der Einzelausscheidung mit ihrem letzten Versuch nicht über 8,5 Punkte hinauskam und noch von Agathe Girard (FRA) überholt wurde. Am Ende blieb ihr der undankbare vierte Rang.
Am 2. August 2024 feierte Chiara Leone auf der Anlage in Châteauroux den bislang grössten Erfolg ihrer Karriere, als sie Olympiasiegerin im Dreistellungskampf wurde. Obwohl ihr die Anlage zusagt und sie sich auf die Rückkehr freute, gelang ihr im Rahmen der EM nun nicht alles nach Wunsch. «An den Olympischen Spielen brachte ich auf dieser Anlage alles auf den Punkt, konnte das abrufen, was ich mir erträumt hatte», hatte Chiara Leone Mitte Woche auf dem Weg nach Frankreich im Gespräch mit der NFZ gesagt und die Erwartungen betreffend Titelverteidigung zu dämpfen versucht, in dem sie betonte: «Es wird sicher nicht einfach. Das Ziel wird sein, möglichst weit vorne zu sein.» 
Wie nah die europäische Spitze beisammen ist und wie schnell es zu Wechseln auf den vordersten Positionen kommen kann, zeigte sich nicht nur bei der Frickerin, sondern auch bei der Norwegerin Jeanette Hegg Duestad, welche im letzten Versuch im Kampf um Gold eine 8 schoss und von der Dänin Rikke Maeng Ibsen, welche eine 10,9 erzielte, noch überholt wurde. Duestad hatte fast den ganzen Wettkampf lang geführt und musste sich am Ende mit Silber begnügen. Bronze ging an die Französin Agathe Girard.

Bronze mit dem Team
EM-Edelmetall konnte Chiara Leone trotzdem gewinnen, wenn auch nicht im Einzel, so doch mit dem Team: In der bereits abgeschlossenen Teamwertung resultierte für das Schweizer Frauen-Trio die Bronzemedaille. Die Schweizer Männer mit Jan Lochbihler, Fabio Wyrsch und Christoph Dürr blieben im Kampf um einen Platz im Final auf der Strecke und schnitten als sechsbeste Equipe ab. (sir)