Simone Rufli
Ferien sind toll. Ich nutze meine freien Tage für eine ganze Reihe sinnvoller Sachen. Ich bin zum Beispiel gerade intensiv am Trainieren. Ich versuche, möglichst schnell, aus zwölf schwarzen Socken vier (!) passende Paare zusammenzubringen. Angesichts der ...
Simone Rufli
Ferien sind toll. Ich nutze meine freien Tage für eine ganze Reihe sinnvoller Sachen. Ich bin zum Beispiel gerade intensiv am Trainieren. Ich versuche, möglichst schnell, aus zwölf schwarzen Socken vier (!) passende Paare zusammenzubringen. Angesichts der Herausforderung mache ich das sehend und unter einer starken Lampe. Mein Rekord liegt zurzeit bei 12 Minuten. Mein Ziel: Unter 10 Minuten!
Auf die Idee gebracht hat mich der Weltrekord eines kanadischen Kochs, der es geschafft hat, in 30 Sekunden 121 Rüeblischeiben zu schneiden – und das mit verbundenen Augen!
Was ich mich in meinen Socken-Sortier-Trainingspausen nun frage: Ist das Gemüse austauschbar? Zucchetti anstatt Rüebli? Tomaten? Zucchini? Alles gemischt? Versiert sein im Umgang mit den verschiedensten Gemüse-Sorten könnte hilfreich sein, für den Fall, dass ich eines Tages in völliger Dunkelheit (Strommangellage) ein Ratatouille zubereiten muss.
Was ich mich auch frage: Ist blind Rüebli schneiden womöglich ein Statement? «Hey, seht her. Ich kann auch ohne Sicht/Einsicht/ Weitsicht Entscheidungen treffen.» Oder ist es der Beweis von Vertrauen schlechthin – in sich selbst, ins Rüebli, ins Messer, ins Leben ganz allgemein? Soll sich unsereins von solchen Vorbildern etwa eine Scheibe abschneiden?
Zu all den Fragen lässt mich ein ganz grundsätzlicher Gedanke nicht los: Rüeblis sollen uns doch helfen, besser zu sehen. Warum also ausgerechnet sie mit verbundenen Augen schneiden?