Eine neue Sportart erobert die Region
26.02.2025 Frick
Super League-Vereine haben Teqball längst ins Fussball-Training integriert. Auf Pausenplätzen und in privaten Gärten stehen bereits Tische. Was bisher fehlt, sind professionelle Strukturen und eine nationale Meisterschaft. Josip Viskovic aus Frick will das ändern.
...Super League-Vereine haben Teqball längst ins Fussball-Training integriert. Auf Pausenplätzen und in privaten Gärten stehen bereits Tische. Was bisher fehlt, sind professionelle Strukturen und eine nationale Meisterschaft. Josip Viskovic aus Frick will das ändern.
Simone Rufli
Was viele nicht wissen: Seit fünf Jahren gibt es in der Schweiz einen Teqball-Verband – allerdings nur auf dem Papier. Seit diesem Jahr steht der Fricker Josip Viskovic an der Spitze des Verbandes und verfolgt ein klares Ziel: «Teqball soll für alle zugänglich sein – unabhängig von Alter und Geschlecht. Ich möchte eine offizielle Schweizer Meisterschaft aufbauen und Vereine dazu ermutigen, Teqball-Sektionen zu gründen.»
Viskovic, der selbst beim FC Frick gespielt hat und heute begeisterter Beach-Soccer-Spieler ist, sieht grosses Potenzial in der Trendsportart. «Teqball ist die ideale Ergänzung zum Fussballtraining. Es verbessert Technik, Ausdauer, Koordination und Entscheidungsfähigkeit. Viele Super-League-Klubs setzen es bereits gezielt ein – aber auch in regionalen Vereinen kann Teqball neue Impulse setzen.»
Meisterschaft und Nationalteam
Teqball trat 2012 in Ungarn zum ersten Mal in Erscheinung. Inzwischen gibt es mehr als 80 nationale Verbände. Seit 2017 werden Weltmeisterschaften ausgetragen und – nicht selbstverständlich für eine so junge Sportart – Teqball war schon Teil der European Games (Wettkämpfe europäischer Staaten mit olympischem Charakter). Auch die Schweiz soll bald auf internationaler Bühne mitmischen. «Unser Ziel ist es, ein Nationalteam aufzubauen, das uns bei den European Games und an offiziellen Weltmeisterschaften vertritt», so Viskovic. Der erste Schritt dazu ist der Auf bau einer nationalen Liga. «Wir wollen bis Ende des Jahres eine Schweizer Meisterschaft ins Leben rufen. Damit das gelingt, müssen wir Trainer ausbilden, Schiedsrichter schulen und Strukturen schaffen.»
Auf unterschiedlichen Böden
Gespielt wird Teqball auf einem gekrümmten Tisch mit einem Fussball der Grösse 5. Der Ball darf mit maximal drei Berührungen weitergespielt werden, wobei verschiedene Körperteile zum Einsatz kommen müssen. Gespielt wird auf Sand, Gras, Hallenboden, Hartbelag. «Die Sportart eignet sich bestens für beide Geschlechter», betont der 32-Jährige. «Sie wird eins gegen eins oder im Doppel und auch geschlechtergemischt gespielt. Körperkontakt gibt es keinen.» Gewonnen hat, wer zuerst drei Sätze für sich entschieden hat, wobei ein Satz so lange dauert, bis ein Spieler (ein Doppel) 12 Punkte erreicht hat.
Überall verfügbar
Besonders wichtig ist Viskovic, dass Teqball überall zugänglich wird: «Wir arbeiten daran, Tische in Parks, Schwimmbädern und Schulen aufzustellen. Wenn ein Verein keinen eigenen Tisch finanzieren kann, kann er den internationalen Dachverband Fiteq (Fédération Internationale de Teqball; d. Red.) um Unterstützung anfragen.» Viel sei in Bewegung, freut sich Josip Viskovic. Im Aargau nimmt der Sport Fahrt auf und auch im Baselbiet wird es konkret. «In Zusammenarbeit mit dem Sportamt Baselland werden wir in den nächsten Wochen zehn Schulen im Baselbiet mit Teqball-Tischen ausrüsten.» Auch in Frick ist er im Gespräch mit dem lokalen Fussballverein. «Es wäre fantastisch, wenn wir hier einen der ersten offiziellen Teqball-Vereine der Schweiz gründen könnten.»
Wer sich für Teqball interessiert oder selbst einen Verein gründen möchte, kann sich direkt beim Schweizer Teqball-Verband melden. Gesucht sind Spielerinnen und Spieler, Trainer und Unterstützer. Mitmachen kann jeder. Kontakt: Schweizer Teqball-Verband – www.swissteqball.ch