Eine musikalische Reise durch die Zeit
27.05.2025 Rheinfelden150 Jahre-Jubiläum der Brass Band Fricktal
Mit Cornet, Flügelhorn, Horn, Bariton, Posaune, Euphonium, B-Bass, ES-Bass und Perkussion wurde am Samstagabend der Bahnhofsaal Rheinfelden musikalisch erfüllt. Die Brass Band Fricktal war zu ihrem 150 Jahre-Jubiläum zu ...
150 Jahre-Jubiläum der Brass Band Fricktal
Mit Cornet, Flügelhorn, Horn, Bariton, Posaune, Euphonium, B-Bass, ES-Bass und Perkussion wurde am Samstagabend der Bahnhofsaal Rheinfelden musikalisch erfüllt. Die Brass Band Fricktal war zu ihrem 150 Jahre-Jubiläum zu Besuch.
Sina Horvath
Vor 150 Jahren war es die Musikgesellschaft Mumpf, dann die Regional Brass Band, später die Regional Brass Band Fricktal und schliesslich die Brass Band Fricktal. Die rot-blaue Deko an den Notenständern gibt es schon länger als den FCB! 1980 holte die MG Mumpf den ersten Rang an der Schweizermeisterschaft und wurde dann an den Europäischen Brass Band-Wettbewerb nach London eingeladen. Der Spagat zwischen dem Leben im Dorf und dem Erfolg war nicht immer einfach und es gab einige Hürden. Heute ist die Brass Band Fricktal eine erfolgreiche Band der ersten Klasse, die sich immer wieder neuen Herausforderungen stellt und spannende Projekte mit unterschiedlichen Gast-Solisten auf die Beine stellt.
Zurück in die Vergangenheit
Als würdiger Anfang kündigte Renald Müller, Bandmitglied am Repiano Cornet, «Festive Ouverture OP. 96» von Dmitri Shostakovich an. Die Mauern des Bahnhofsaals in Rheinfelden kamen in Schwingung, Verstärker waren hier keine nötig. Nach dem Stück erzählte Müller jeweils etwas zur Band und das Publikum durfte sich auf eine Reise durch die Zeit begeben. Gross wurde die Band unter anderem durch den aufstrebenden jungen Dirigenten Albert Brunner, der während zwölf Jahren rund fünfzig Kilometer mit dem Moped von Zullwil nach Mumpf fuhr. «The Plantagenets» von Edward Gregson, ein Stück mit musikalischen Synkopen und Akkorden, wurde als zweites Stück des Abends präsentiert. Ein voller Bahnhofsaal, alle Augen aus dem Publikum auf die Bühne gerichtet. Einige konnten nicht stillsitzen, es wurde mit dem Kopf gewippt und Finger trommelten im Takt der Blasmusik auf die Tische.
Müller meinte: «Gute Handballer gingen nach Möhlin, Fussballer zum FC Basel und die besten Musiker nach Mumpf, zu uns.» Eine kleine Dorfmusik wird Schweizermeister und spielt in der Royal Albert Hall in London vor 8500 Zuschauern. Eine tragische Liebesgeschichte «La Forza del Destino» von Giuseppe Verdi wurde von Andreas Spörri dirigiert. Müller kann sich noch gut an eine Aussage von Spörri erinnern: «Uf dene Note hetts Düpfli, die müen mir zum Läbe erwecke!» Zum Ende des ersten Teils noch ein Werk, das ganz anders ist: «Nimrod» von Edward Elgar, auf Deutsch: «Jäger»; besteht auf dem Papier aus Vierteln und Achteln und zeigt sich in echt als wunderbar und gehaltvoll.
Gegenwart und Zukunft
Der Bahnhofsaal ist in blaues Licht getunkt, die Bühne in einen warmen Gelbton. Ein Video vom schönen Fricktal wird im Hintergrund gezeigt, willkommen in der Gegenwart. «Dahaam» heisst das Stück von Pro Brass. Weiter geht es mit «Lichtspur» von Oliver Waespi und einem Solo auf der Posaune von Armin Bachmann. Ein Stück, das das Leben von Bachmann erzählt. Ein Familiensystem ist wie Akkorde, jeder hat seine Rolle. «Danzón No. 2» von Arturo Márquez beginnt ruhig, das hält jedoch nicht lange, schliesslich stammt das Stück aus Südamerika. Es bricht los und bringt wunderbare Rhythmen, bei denen es schwerfällt, ruhig zu sitzen. Mit dem Hit: «The Code» von Nemo geht die Brass Band Fricktal mit der Zeit. Zum Schluss des Konzertes der berühmte, über fünf Millionen Mal verkaufte Klassiker von Queen: «Bohemian Rhapsody».
Einige Zugaben runden den Abend ab und lassen die Zuschauer, mit den wunderbaren Melodien im Kopf, aus dem Bahnhofsaal in Rheinfelden nach Hause strömen, mit der Hoffnung, auch in Zukunft von der Brass Band Fricktal zu hören.