«Eine mega Erfahrung»
02.10.2025 Sulz, SportFabian Weiss und das Weltmeisterschaftsdebüt an der Strassen-WM in Ruanda
Der junge Sulzer Radrennfahrer Fabian Weiss, der aktuell sein erstes Jahr in der Elite-Kategorie bestreitet, durfte letzten Sonntag als Teil der Schweizer Nationalmannschaft sein Weltmeisterschaftsdebüt bei den Profis feiern.
Fabian Weiss wurde zusammen mit Fabio und Jan Christen, Marc Hirschi sowie Mauro Schmid aufgeboten. Das WM-Rennen war ein Erlebnis, das er als «eine mega Erfahrung» beschreibt und das ihm sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Vom Start weg habe sich ein sehr schnelles Rennen entwickelt, schilderte Weiss. «Bereits in der ersten Runde bildete sich eine siebenköpfige Spitzengruppe. Die Angriffe aus dem Hauptfeld hielten über weitere zwei Runden an. Auch nach zwischenzeitlicher Beruhigung im Feld blieb das Grundtempo konstant hoch, wodurch die bestehende Fluchtgruppe nie viel Zeit rausfahren konnte.»
Die Aufgabe des Sulzers bestand vor allem darin, die Teamleader Marc Hirschi, Jan Christen und Mauro Schmid an entscheidenden Stellen des Rundkurses vorne zu halten. Ausserdem übernahm er in den Verpflegungszonen die wichtige Aufgabe, Bidons für seine Teamkollegen zu holen.
Im Dienst der Teamkollegen
Nach neun kleinen Runden ging es auf die grossen Schlussrunden. Diese wurden schon bald mit einem langen Anstieg eröffnet, in welchem Fabian Weiss seine Leader noch einmal so weit vorne wie möglich hineinführen sollte, damit diese Kraft und Energie sparen konnten. Nachdem der Sulzer diesen Part erfolgreich erfüllt hatte, musste er dem Helferdienst Tribut zollen und 1,5 Kilometer vor dem Kulminationspunkt das Feld ziehen lassen. Da er in dieser Phase allein war, gelang es ihm nicht mehr, ins Feld zurückzufahren. Nach zwei weiteren Runden wurde Fabian vier Runden vor Schluss aus dem Rennen genommen. Trotz der Nichtklassierung darf sich Fabian Weiss sehr zufrieden zeigen mit der gezeigten Leistung. Er hat seinen Job erfüllt und so resümiert er denn auch: «Ich bin mega happy mit dem Rennen, weil ich weiss, dass ich einen guten Job gemacht habe und nichts bereue. Besonders stolz macht mich die Tatsache, dass ich als Fahrer im ersten Elite-Jahr überhaupt Teil dieser Selektion war.» Das WM-Aufgebot kann als Zeichen des Vertrauens seitens des Nationalcoachs gewertet werden.
Von der Atmosphäre begeistert
Nebst dem sportlichen Erlebnis war auch der gesamte Aufenthalt in Ruanda für den Sulzer sehr eindrücklich. Ohne spezifische Erwartungen angereist, komme er mit übertroffenen Erwartungen zurück. Speziell die Atmosphäre habe ihn begeistert: «Die Stimmung war bombastisch – die Zuschauerinnen und Zuschauer hatten riesige Freude, wenn sie uns Fahrer auf dem Velo gesehen haben.»
Auch abseits des Rennens zog Fabian Weiss wichtige Lehren: «Ich habe gesehen, dass man auch mit geringen materiellen Ressourcen sehr zufrieden sein kann – das sollte man sich in Erinnerung rufen, wenn man zu Hause mal mit etwas unzufrieden ist.» Trainieren liess es sich in Ruanda ebenfalls sehr gut. Strassen gibt es zwar nicht so viele, diejenigen welche existieren, sind aber in sehr gutem Zustand. Ungewohnt für viele Fahrer war Ruandas Höhenlage mit mindestens 1400 Metern über Meer. Fabian Weiss konnte sich nach wenigen Tagen bereits gut an den Höhenunterschied gewöhnen. Insgesamt sei das WM-Rennen unbestritten eine Erfahrung, woran er sich immer gern erinnern werde, so der Sulzer. (mgt)