Nadia Pfister vom Squashclub Fricktal belegt an der Schweizer Meisterschaft Platz 3
Der Exploit blieb ihr verwehrt: Squasherin Nadia Pfister gewann an der Schweizer Einzel-Meisterschaft Bronze. Es war das realistische Ergebnis.
Stefan Kleiser
Gesundheitliche Probleme haben ...
Nadia Pfister vom Squashclub Fricktal belegt an der Schweizer Meisterschaft Platz 3
Der Exploit blieb ihr verwehrt: Squasherin Nadia Pfister gewann an der Schweizer Einzel-Meisterschaft Bronze. Es war das realistische Ergebnis.
Stefan Kleiser
Gesundheitliche Probleme haben Squasherin Nadia Pfister einen Strich durch die Rechnung gemacht. An der Schweizer Einzel-Meisterschaft in Renens bei Lausanne lag für die beste Spielerin aus dem Squashclub Fricktal am letzten Wochenende nicht mehr drin als das Erreichen des Minimalziels: Der Gewinn der Bronze-Medaille. Im Halbfinal unterlag die an Position zwei gesetzte 28-Jährige der Krienserin Ambre Allinckx in vier Sätzen.
Schon beim Aufwärmen sei sie müde gewesen, klagte Pfister danach – und noch dazu habe die Gegnerin einen super Tag erwischt. Im August verbrachte die Squasherin mehrere Tage im Spital, erhielt Antibiotika und Schmerzmittel – wegen einer Blindarmentzündung, die sie konservativ behandeln liess. «Ich würde mich als rekonvaleszent bezeichnen. Ich habe das Gefühl, dass ich reaktionsmässig immer noch langsam unterwegs bin. Und nach zwei Stunden Training könnte ich grad schlafen gehen.»
Kein schnelles Vorwärtskommen
Es sei für sie schwierig abzuschätzen, wie sie trainieren solle, «weil ich den Körper schonen soll», sagt die Profi-Squasherin. Es sei schwierig, einen guten Mittelweg zu finden. Und wenn ein Match nicht gut gelaufen sei, wisse sie nicht, inwiefern das mit dem Gesundheitszustand zusammenhänge. Nicht immer seien taktische oder technische Fehler schuld. «Ich verkacke Bälle, weil ich zu spät dran bin.» Oder weil die Energie fehlt für die volle Konzentration über das gesamte Spiel. Oder die Körperspannung.
Dabei hatte sich die Ramlinsburgerin noch im Frühling über eine neu gewonnene Übersicht und Ruhe im Court gefreut. Im Sommer hatte sie an der deutschen Endrunde der Team-Meisterschaft Céline Walser bezwingen und sich kurz darauf mit Siegen über Allinckx und Cindy Merlo einen Startplatz für die Einzel-EM gesichert. Es waren Erfolge über alle anderen Schweizerinnen, die Squash zum Beruf gemacht haben – und Siege über die Nummern 143, 110 und 61 der Welt.
«In den wichtigen Momenten haben die Sachen mal gut funktioniert. Woran es liegt, weiss ich nicht abschliessend», sagt Nadia Pfister schmunzelnd. «Es war ein Aufwärtszeichen.» Nur war das, bevor der Blinddarm verrücktspielte. «Ich glaube nicht, dass das mit der Gesundheit ein spielerischer Rückschritt ist. Es hilft einfach nicht, vorwärtszukommen.» Im Februar 2021 belegte Pfister Platz 58 des Profi-Rankings. Seither steckt sie zwischen Position 72 und 60 fest.
Der Kalender ist gut gefüllt
Wie weiter? «Es gibt Leute, die sagen, dass es noch mehrere Monate gehen kann, bis ich wieder vollends fit bin», seufzt Nadia Pfister. Womöglich wird die Squasherin weitere Turniere in nicht bester Verfassung der Tour der Professional Squash Association bestreiten müssen – als nächstes im Oktober den Hamilton Cup und den Uster Cup (an dem sie topgesetzt ist), zwei Wochen später ein PSA-Bronze-Event in Malaysia. Am Sonntag reichte es an der Schweizer Einzel-Meisterschaft immerhin zu einem Sieg in drei Sätzen im Spiel um Platz 3 über Stella Kaufmann aus Uster.