Spaziert man die Geissgasse runter, trifft man am unteren Ende auf den Claro Laden. Hier drinnen wirkt alles farbig, frisch, freundlich und modern. Alle vier Anwesenden arbeiten schon seit Jahrzehnten im Claro-Laden mit: Elisabeth Grunder erzählt lachend, sie habe schon als Kind gern Verkäuferin gespielt, das sei so geblieben bis zum heutigen Tag. Rosmarie Henz’ Mutter führte einst, in einem Dorf in der Innerschweiz, einen kleinen Laden. Vom Erlös habe sie jeweils «da und dort einen Batzen gespendet», das seien für sie, die Tochter, prägende Erinnerungen. Rosmarie Henz ist seit den Anfängen vor über vierzig Jahren dabei. «Damals», erinnert sie sich, «waren es vor allem junge Frauen und Männer, die mitmachten, Studierende, Mütter. Es war eine Zeit voller Idealismus, wir träumten von einer gerechten Welt.» Erika Sollberger ist in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, «man musste schmal durch», sagt sie. Später sei sie viel gereist, habe in Indien und Südafrika Armut und Ungerechtigkeit gesehen. Den Kick, hier mitzumachen, gab ihr ihr Mann, nachdem er im Zusammenhang mit einem Fastenretreat auf den Claro-Laden aufmerksam geworden war. «Ich hatte Zeit und Ressourcen, mich freiwillig zu engagieren. Ich wollte etwas tun, was sinnvoll ist und mir zugleich Freude macht.» Beat Vosseler, pensionierter Lehrer aus Maisprach, erzählt von den Frauenfelder Bananen-Frauen: «Sie forderten in den Siebzigerjahren einen Mehrpreis auf Bananen zugunsten der Produzenten in den Entwicklungsländern. Die Bewegung schlug Wellen, der Faire Handel wurde in der Schweiz zum Thema. Es war Pionierarbeit, die da geleistet wurde.» Solange es geht, wolle man diese kleine Insel vor dem Untergang im Meer des Konsumrauschs bewahren. (mgt/nfz)

Das Claro-Team sucht zusätzliche Mitarbeitende: Erika und Jörg Sollberger (061 831 45 93; joerg.sollberger@bluewin.ch)