In den vergangenen Tagen ist es im Fricktal zu zahlreichen Einbrüchen gekommen. Wohnungen, Gewerbebetriebe und Schulräume sind betroffen. Ein Opfer erzählt.

Valentin Zumsteg

Claudio Meier ist schockiert: «Die ganze Wohnung war durcheinander, als ich nach Hause kam, alle Schubladen haben sie geleert und den Inhalt auf dem Boden verstreut.» So schildert es der Rheinfelder gegenüber der NFZ. Am Montagnachmittag, irgendwann zwischen 13 und 18 Uhr, ist eine unbekannte Täterschaft in seine Wohnung am Margaretenweg eingedrungen. Die Täter haben eine Türe bei der Waschküche aufgebrochen und sich so Zugang zum Wohnbereich verschafft. Damit sie unbeobachtet blieben, haben sie die Storen heruntergelassen. «Alles wurde durchwühlt. Gestohlen haben sie mehrere Goldvreneli und Schmuck, den ich von meinem Götti geschenkt bekommen habe. Das sind Erinnerungsstücke, die unersetzbar sind.»

«Ich schlafe seither schlecht»
Aber auch der finanzielle Schaden sei beträchtlich. Die Goldvreneli waren so etwas wie sein Notgroschen, sagt Meier. Ihm geht es seit dem Vorfall nicht gut. Stark belastet ihn die Vorstellung, dass unbekannte Personen in seiner Wohnung waren und ihr Unwesen getrieben haben: «Ich schlafe seither schlecht.»

Der Einbruch bei Meier ist kein Einzelfall. In den vergangenen Tagen kam es zu mehreren Einbrüchen in Rheinfelden. In der Nacht auf Mittwoch ist beispielsweise eine unbekannte Täterschaft in die Apotheke am Stadtweg eingedrungen, wie Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei Aargau, gegenüber der NFZ erklärt. Offenbar haben die Einbrecher die Glastüre aufgebrochen. «Gestohlen wurde das Münz aus der Kasse», so Graser. Die Beute sei klein, der Sachschaden aber beträchtlich. In der gleichen Nacht ist in einen Asia-Shop am Zollrain eingebrochen worden, auch dort war der Schaden grösser als die Beute.

Viele Einbrüche in Wallbach
Eine ganze Einbruchsserie gab es in der Nacht auf Mittwoch in Wallbach. «Es sind uns sieben Einbrüche und Diebstähle gemeldet worden», schildert Bernhard Graser. Betroffen waren mehrere Firmenliegenschaften, unter anderem an der Rheinstrasse und der Wolftürlistrasse. Bei einem Gewerbebetrieb an der Kapellenstrasse ist gemäss Graser ein Tresor aufgebrochen worden. «Die Täterschaft erbeutete mehrere tausend Franken Bargeld und richtete einen grossen Sachschaden an.»

Eingebrochen wurde auch in die Schulanlage in Wallbach. Dort hat die Täterschaft ein Fenster eingeschlagen und ist so in das Gebäude eingestiegen. Sämtliche Zimmertüren seien aufgedrückt und Schränke sowie Schubladen durchsucht worden. Nur etwas Bargeld kam weg, der Sachschaden ist aber auch hier gross. Bernhard Graser geht davon aus, dass bei diesen Fällen die gleiche Täterschaft am Werk war. Am Finstergässchen sind zudem ein Velo und ein E-Bike aus einer Garage entwendet worden.

Die Polizei hat derzeit alle Hände voll zu tun. Seit dem 1. Januar kam es im Bezirk Rheinfelden zu insgesamt 34 gemeldeten Einbrüchen, davon 21 im Wohnbereich und 13 bei Firmen. Im Bezirk Laufenburg gab es in der gleichen Zeit 16 Einbrüche, 12 bei Privathäusern und 4 bei Geschäften. «Verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr liegen die aktuellen Zahlen im Bezirk Rheinfelden leicht, aber nicht dramatisch höher. Im Bezirk Laufenburg verzeichneten wir gleich viele Delikte wie im Vorjahr», so Graser. Das Einbruchrisiko sei im Fricktal aufgrund seiner Grenznähe seit jeher höher als in anderen Gebieten des Kantons.