Weihnachtsfeier im Schulheim in Effingen
Ein Chor, eine Band, ein Solosänger und ein Theaterstück, dazu ein Abschied und eine Geschichte der Hoffnung – die Weihnachtsfeier im Schulheim war ein beeindruckendes Gemeinschaftswerk – vielbeklatscht vom zahlreichen ...
Weihnachtsfeier im Schulheim in Effingen
Ein Chor, eine Band, ein Solosänger und ein Theaterstück, dazu ein Abschied und eine Geschichte der Hoffnung – die Weihnachtsfeier im Schulheim war ein beeindruckendes Gemeinschaftswerk – vielbeklatscht vom zahlreichen Publikum.
Simone Rufli
Möbel, die wie von Geisterhand in Bewegung geraten und Guetzli, die vom Backblech verschwinden – das kann passieren, wenn der Pöstler ein Packet mit einem Sumpfmonster zustellt. Wenn die Familie am Ende aber dann doch feiern kann, ist das Theaterstück zu einem erfreulichen Ende gekommen und es ist Weihnachten. So geschehen am Donnerstagabend auf der Bühne im Saal des Schulheims in Effingen.
Hinter der schönen Weihnachtsfeier lagen acht Wochen intensiver Vorbereitung. Die Theatergruppe probte ab November jeweils am Montagnachmittag, die Band unter der Leitung von Dionys Müller immer am Donnerstag. Auch wenn es nicht immer einfach gewesen sei, «ans Aufgeben dachte niemand», versicherte Schulleiterin Regula Lutz und bedankte sich bei allen. Für besondere Freude hätten die Oberstufen-Jungs gesorgt, die sich – wenige Tage vor der Feier erst – dazu durchringen konnten, im Chor «Mistletoe» von Justin Bieber vorzutragen; dies, nachdem sie bereits die Dekoration des Saals übernommen hatten.
Im Gesang verbunden
«We’re beautiful like diamonds in the sky», sang ein einzelner Schüler «…schön wie Diamanten am Himmel» und sorgte mit «Diamonds» von Rihanna für einen weiteren Höhepunkt. Mit dem von allen gemeinsam gesungenen Weihnachts-Klassiker «O Tannenbaum» schliesslich gelang auch der gesangliche Brückenschlag zwischen der Schule und dem Publikum.
Im Publikum, auch das bemerkenswert, sassen zum ersten Mal an einer Schul-Weihnachtsfeier auch Eltern. «Wir taten uns bisher schwer mit einer Einladung, im Wissen darum, dass nicht alle Buben Besuch bekommen», so Regula Lutz. Schliesslich wurde dem Wunsch der überwiegenden Mehrheit der Buben aber doch nachgegeben. Mit dem schönen Ergebnis, dass am Donnerstagabend viele Angehörige den Weg ins Schulheim fanden und sich mit den Jungs, dem Schul-Team und den Mitgliedern des Stiftungsrats an der stimmungsvollen Weihnachtsfeier erfreuten.
Manchmal braucht es einen Lotsen
«Geratet nicht in Panik, sondern geht in schwierigen Situationen vom Gas», riet Stiftungsratspräsident Dr. Ernst Kistler den Buben und erzählte die eindrückliche Geschichte von einem jungen Piloten, der ganz allein hoch über dem Ärmelkanal, von Wolken und Nebel umgeben und ohne funktionierende Instrumente dem Absturz entgegensieht und dann doch auf wundersame Weise gerettet wird. «Solltet ihr einmal in einer Krise stecken, wünsche ich euch einen solchen Lotsen.»
Roger Willen, Gesamtleiter des Schulheims, sprach in Anlehnung an den Liedvortrag des Solosängers von den vielen Diamanten, die im Schulheim leben. «Wenn sie sich gegenseitig unterstützen, kann man zusehen, wie sie anfangen zu strahlen.» Für Willen war es die letzte Weihnachtsfeier an dieser Wirkungsstätte. Er hat auf Ende Januar 2024 gekündigt und zieht nach fünf Jahren weiter. Auf Roger Willen folgt am 1. April Christoph Söffge (die NFZ berichtete).