Ein närrisches Highlight folgt auf das nächste
23.01.2024 LaufenburgDie Laufenburger Fasnacht präsentiert sich kunterbunt wie eh und je
Eine Neuerung bei der grenzüberschreitenden Laufenburger Fasnacht ist der erstmalige, komplette Verzicht von Glas beidseits des Rheins. Stattdessen wird auf ein pfandpflichtiges Hartbechersystem gesetzt. Salmanlandung, Guggen-Festival, Häxefüür und grosser Sonntagsumzug sind nur einige der Höhepunkte der diesjährigen Fasnacht.
Susanne Hörth
Endlich! Das lange Warten hat ein Ende und alle fasnachtsbegeisterten Menschen dürfen aufatmen; beginnt doch am kommenden Donnerstag mit dem 1. Faissen die langersehnte, fünfte Jahreszeit. In Laufenburg startet sie gleich mit einem ohrenbetäubenden Getöse morgens um fünf Uhr in der Laufenburger Altstadt. Nirgends tönt die Tschättermusik so schaurig-schön wie eben hier, sind sich die Zunft leute sicher. Es selbst zu erleben, lohnt sich, laden sie deshalb auch immer wieder ein. Eingeladen zum traditionellen Mehlsuppen-Essen wird nach dem Tschättern natürlich auch. Erstmals findet es im neuen Vereinslokal, der Zunfttaverne in der Altstadt statt. Sie befindet sich schräg gegenüber vom Rhytürli. Dass sich die jahrhundertealte Naro-Alt-Fischerzunft 1386 auch keine Sorgen um die Zukunft machen muss, bestätigt sich unter anderem darin, dass am Hauptbott gleich elf Vereidigungen von neuen Zunftmitgliedern vorgenommen werden dürfen. «So viele wie noch nie», freut sich Zunftbruder Stefan Fischer an der Vorstellung der diesjährigen Laufenburger Fasnacht.
Am Nachmittag des dritten Faissens, am 8. Februar, findet die offizielle Eröffnung der grenzüberschreitenden Städtlefasnacht statt. Ein Spektakel ist dabei jeweils die Anlandung des Salmes. Der grosse Fisch, der den Fasnächtlern an diesem Tag immer spontan ins Netz geht, wird heuer über den Rhein auf Schweizer Seite in der Badstube an Land gebracht. Von dort geht es dann, gefolgt von einem Umzug sowie von hoffentlich vielen Schaulustigen beidseits der Strassen über die alte Rheinbrücke hinüber in die deutsche Codman-Anlage. Künftig findet die Salmanlandung alternierend bei der Badstube und bei der Codman-Anlage statt.
Nach der Eröffnung, auch immer dabei die Stadtoberhäupter der beiden Schwesternstädte, geht es am gleichen Abend weiter mit den Schnitzel bänken im Warteck, der Swissbar und der neuen Zunfttaverne. Das Publikum darf sich jetzt schon freuen, was die Schnitzelbänkler von «Wunderkram», «Salm-Tratschä» und «Laufenburger Spatzen» an Begebenheiten der vergangenen Monate mit spitzer Zunge aufgreifen.
Open-Air-Guggen-Festival
Tags darauf, am Freitag, wartet bereits zum 33. Mal das grosse, grenzüberschreitende Guggen-Festival mit fünf Bühnen auf beiden Rheinseiten auf. Neu dabei sind, so Fasnachts-OK-Mitglied Stefan Fischer, das Gugge-Wurm-up ab 17.30 Uhr sowie die Surprise-Bühne. «Ein Highlight wird sicher auch der Auftritt der Barocker zu ihrem 40-Jahre-Jubiläum auf der Bühne Marktplatz sein», betont Fischer. Er weist auf den Pin-Eintritt für das Festival hin. Neu wird auch für das Häxefüür, dem Nachtumzug mit 55 Gruppen und anschliessender Aftershowparty, ein Eintritt erhoben. Der Hexenpin für den mystischen Umzug vom 10. Februar kostet ebenfalls fünf Franken oder vier Euro. Mit den Eintritten soll insbesondere den steigenden Kosten in Punkto Sicherheit und Infrastruktur begegnet werden können.
Am Fasnachtssonntag, 11. Februar, gehören dann die Strassen in beiden Laufenburger Altstädten den 46 am grossem Umzug teilnehmenden Gruppen sowie dem Publikum links und rechts der Umzugsstrecke. Wie schon auf Schweizer Seite wird künftig auch auf deutscher Seite über alle Fasnachtsveranstaltungen hinweg auf Glas verzichtet. Stattdessen setzt man auf ein Hartbechersystem. Pro Becher wird ein Depot von zwei Franken hinterlegt.
Wer glaubt, mit dem Umzug am Sonntag sei das närrisch schöne Vergnügen für 2024 schon wieder vorbei, der irrt. Die kleinen Fasnächtlerinnen und Fasnächtler sind am Montag zur Kinderfasnacht eingeladen. Damit der nun doch baldige Abschied von der fünften Jahreszeit nicht ganz so schwerfällt, wird er gerade für die Kinder mit dem Narrolaufen am Dienstagnachmittag etwas versüsst. Und schliesslich, wenn die züngelnden Flammen am Aschermittwoch den Böög vollständig verschlungen haben, endet für dieses Jahr die Fasnacht wieder.
Doch bis dahin dauert es noch ein wenig. Die Hoheit in Laufenburg übernehmen ab Donnertag für eine paar kurze Wochen lang die Narren.