Ein Mann mit Bodenhaftung
11.01.2025 Persönlich, ObermumpfSeit seiner Kindheit ist er mit dem Schwingsport verbunden. Im Vorstand des Schwingklubs Fricktal engagiert sich der Obermumpfer Thomas Stocker seit 2006. An der letzten Generalversammlung wurde er zum Präsidenten gewählt.
Janine Tschopp
Er ist ein Teamplayer. Das ...
Seit seiner Kindheit ist er mit dem Schwingsport verbunden. Im Vorstand des Schwingklubs Fricktal engagiert sich der Obermumpfer Thomas Stocker seit 2006. An der letzten Generalversammlung wurde er zum Präsidenten gewählt.
Janine Tschopp
Er ist ein Teamplayer. Das haben schon viele festgestellt, die mit Thomas Stocker in einem Gremium tätig waren. So ist es bei all seinen Aktivitäten immer die Kollegialität, die Freundschaft, das Miteinander, was bei ihm im Vordergrund steht.
Zum Schwingsport kam er früh, da sein Vater ebenfalls aktiver Schwinger war. Schon als Jungschwinger waren es die Kollegialität und die Freundschaftspflege innerhalb des Schwingklubs, die ihn faszinierten. Natürlich gab es da auch den sportlichen Ehrgeiz, der ihm einige Zweige und elf Kränze brachte. Immer wieder hatte er aber mit Verletzungen zu kämpfen. Als er sein Training mit Ringen ergänzte, machte er nochmals einen deutlichen Schritt nach vorne, bis er seine Karriere als Aktivschwinger 2015 beendete.
Seit 2006 im Vorstand
Seit 2006 engagiert sich der Obermumpfer im Vorstand des Schwingklubs Fricktal. Er war einige Jahre Aktuar, bevor er im vergangenen November zum Präsidenten gewählt wurde. Der Wechsel von David Schreiber, welcher den Verein während 19 Jahren präsidiert hat, zu Thomas Stocker wurde von langer Hand geplant. Als vierfacher Familienvater, Leiter eines landwirtschaftlichen Betriebs und Feuerwehrkommandant galt es abzuwägen, ob die zeitlichen Kapazitäten eine Präsidiumsaufgabe erlauben.
Da er das Kommando der Feuerwehr Oberes Fischingertal per Ende 2025 an seinen Nachfolger übergeben wird, wurde für ihn die Übernahme des Präsidentenamts beim Schwingklub Fricktal realistisch. Aufgrund seiner langjährigen Mitgliedschaft und Mitarbeit im Vorstand kennt er den Verein in- und auswendig. Insbesondere durch seine Federführung beim Erstellen der Jubiläumsschrift zum 100-Jahr-Jubiläum vor zwei Jahren tauchte er ganz tief in die Vereinsgeschichte ein. Und: «Der Schwingklub ist mir ans Herz gewachsen», sagt der Mann, der in den letzten Jahrzehnten schon unendlich viele Stunden für den Verein investiert hat. Angesprochen auf seine Ziele mit dem Schwingklub Fricktal sagt er: «Ich möchte, dass wir weiterhin ein führender Verein im Kanton Aargau bleiben.» Wichtig ist ihm dabei, auch in Zukunft viele Jungschwinger zu gewinnen und diese lange im Verein halten zu können. Der Schwingsport ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Vereinsführung und Schwingfest-Organisationen wurden stets professioneller. Auch aus wirtschaftlicher Sicht hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Stocker nennt ein Beispiel: «Das Budget für das eidgenössische Schwingfest in Aarau 2007 lag bei 12 Millionen Franken. In Pratteln wurden 2022 42 Millionen Franken budgetiert.» Mit diesem Wandel müsse man umgehen können. «Die Herausforderung ist, den Bodenkontakt nicht zu verlieren.»
Ausgleich zur Arbeit
Seine Aufgaben bei der Feuerwehr und beim Schwingklub Fricktal sieht Thomas Stocker als optimalen Ausgleich zu seiner Arbeit als Leiter eines eigenen landwirtschaftlichen Betriebs. «Tagsüber arbeite ich oftmals allein. Da ist es schön, dass ich durch die Feuerwehr und den Schwingklub den gesellschaftlichen Austausch pflegen darf.»
Seit 2009 führt der gelernte Landmaschinen-Mechaniker und Meisterlandwirt mit seiner Familie und Lernenden den Hof. Der Schweinezucht-Betrieb ist in den letzten Jahren stets gewachsen, so zählt der Betrieb von Thomas und Martina Stocker derzeit 120 Mutterschweine. Zudem betreiben sie Ackerbau und Futterbau. Für Thomas Stocker war schon früh klar, dass er später gerne den elterlichen Betrieb übernehmen würde. «Maschinen und Feldarbeit haben mich schon als Bub fasziniert», erzählt der 42-Jährige. Wie überall gibt es auch in der Landwirtschaft Veränderungen, welche er zu spüren kriegt. Einerseits gebe es immer mehr Vorgaben, welche den Aufwand erhöhen. Andererseits steige der Preisdruck. «Unsere Kundschaft ist sehr preissensibel. Mehr Tierwohl und Ökologie sind jedoch nicht umsonst erhältlich», so Stocker. Trotz diesen Herausforderungen schätzt der Landwirt seine Arbeit sehr. Es gefällt ihm, tagtäglich unternehmerisch zu denken und zu handeln, Entscheidungen selbständig zu fällen und Dinge anzureissen.
Ein gutes Team
Teamarbeit kennt Thomas Stocker nicht nur vom Schwingklub und von der Feuerwehr, sondern auch von zu Hause. Mit dem eigenen Betrieb und vier Kindern (11, 10, 9 und 3 Jahre alt) steht immer viel Arbeit an. «Ohne Martina ginge das alles nicht. Alles, was innerhalb des Hauses anfällt, erledigt Martina», schildert Thomas Stocker. Er ist sehr dankbar, dass seine Frau, die Kinder und er ein so starkes Team sind und seine Familie ihn bei allen Aktivitäten vollumfänglich unterstützt. Trotz der vielen Arbeit nehmen sich Thomas und Martina Stocker regelmässig kurze Auszeiten und pflegen so ihre Partnerschaft. «In dieser Zeit sind wir dann weder Eltern noch Betriebsleiter.»