Ein Leuchtturm für Rheinfelden und die ganze Region
17.09.2024 RheinfeldenAm Samstag luden das Fricktaler Museum und die Ortsbürgergemeinde Rheinfelden zum Tag der offenen Tür ein. Zum Programm gehörte unter anderem eine Informations-Veranstaltung, bei welcher Interessierte vieles über die Neuausrichtung des Fricktaler Museums erfuhren.
...Am Samstag luden das Fricktaler Museum und die Ortsbürgergemeinde Rheinfelden zum Tag der offenen Tür ein. Zum Programm gehörte unter anderem eine Informations-Veranstaltung, bei welcher Interessierte vieles über die Neuausrichtung des Fricktaler Museums erfuhren.
Janine Tschopp
Das Fricktaler Museum in Rheinfelden ist in die Jahre gekommen. Es gibt weder eine Heizung, noch einen Lift. Der Eingangsbereich ist wenig einladend. Die Präsentation der Dauerausstellung ist nicht mehr attraktiv und die Haustechnik veraltet. Vor vier Jahren wurde das Erneuerungsprojekt «Fricktaler Museum Rheinfelden 2030» vom Stadtrat Rheinfelden mit der Zielsetzung ausformuliert, im Rahmen des 900-Jahr-Jubiläums der Stadt einen erneuerten, modernen und lebendigen Museums- und Ausstellungsbetrieb im sanierten historischen Haus zur Sonne zu eröffnen.
Tag der offenen Tür und Informations-Veranstaltung
Am vergangenen Samstag luden das Fricktaler Museum und die Ortsbürgergemeinde Rheinfelden zum Tag der offenen Tür sowie zum nationalen Tag der Bürgergemeinden und Korporationen ein. Neben Mitmachstationen, einer Zeitreise mit Marie Habich-Dietschy (Susanne Ammann), einer Schnitzeljagd und anderen Attraktionen hatten die Gäste Gelegenheit, sich an einer öffentlichen Informationsveranstaltung über die Zukunft des Fricktaler Museums zu informieren. Stadtammann Franco Mazzi ging bei seiner Begrüssung auf die grossen Veränderungen – Digitalisierung, Globalisierung, Informationsflut aus aller Welt – ein. Gerade deshalb werde die Geschichte des eigenen Lebensortes für viele Menschen wichtig.
Die Museumsleiterin Kathrin Schöb führte anschliessend aus, dass der Zahn der Zeit am 90-jährigen Museum stark genagt habe und in den letzten Jahren kaum Sanierungsmassnahmen vorgenommen wurden. In einer Arbeitsgruppe habe man sich Gedanken gemacht, wie man das Haus in ein lebendiges, vielfältiges und modernes Museum mit attraktiven Angeboten umgestalten könnte.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren entwickelten die Museumsverantwortlichen die Neuorganisation des Fricktaler Museums mit einem umfassenden Konzept und einer Machbarkeitsstudie zur Sanierung des Gebäudes.
Ein Blick in die Zukunft
Stella Barmettler Wälti, stellvertretende Museumsleiterin, gewährte dem Publikum einen Blick in die Zukunft und zeigte anhand von Visualisierungen wie die Besuchenden die Dauerausstellung im Fricktaler Museum zukünftig erleben könnten. So zeigte sie zum Beispiel Bilder eines hell und grosszügig gestalteten Eingangsbereichs mit Museumsfoyer, Empfangsbereich sowie Begegnungsund Workshopraum. Der Innenhof soll überdacht und die Veranda durch ein Treppenhaus erschlossen werden. Walter Herzog, Präsident der Ortsbürgerkommission, erklärte schliesslich, dass es sich um ein Generationenprojekt handle. «Wenn wir es jetzt machen, müssen wir es richtig machen», betonte er.
Die Kosten für die Erneuerung der Dauerausstellung werden laut Herzog auf 5 Millionen Franken geschätzt. Für den Bereich der Gebäudesanierung (Lift, Heizung, Hofüberdachung, Beleuchtung und mehr) gehen die Verantwortlichen von 6,8 Millionen Franken Bruttokosten aus. Daraus ergibt sich ein Gesamtbetrag von 11,8 Millionen Franken. Herzog betonte, dass die Stadt Rheinfelden von einem Swisslos-Fonds-Beitrag in der Höhe von mindestens 2 Millionen Franken ausgehe. Zudem erklärte er, dass das Fricktaler Museum neu als selbstständige Stiftung geführt werde. Die Trägerinnen der Stiftung und des Museums sind die Einwohnergemeinde und die Ortsbürgergemeinde Rheinfelden, die den Museumsbetrieb im Wesentlichen finanziert.
Ein «Ja» im Juni 2025
Im Juni 2025 wird die Rheinfelder Einwohnergemeinde über 6,8 Millionen Franken für die Gebäudesanierung und die Ortsbürgergemeinde über 5 Millionen Franken für die Erneuerung der Dauerausstellung entscheiden. Falls beide Versammlungen den Anträgen zustimmen, kann im August 2025 mit dem Hauptprojekt gestartet werden. Walter Herzog erklärte, dass Umbau und Neukonzeption zu einem topmodernen Museum und einer topmodernen Altstadtliegenschaft führen würden. Das Museum würde für Besuchende und auch Schulen attraktiv, was erhöhte Besucherzahlen zur Folge hätte. Schliesslich sprach der Präsident der Ortsbürgerkommission von einem neuen Fricktaler Museum mit viel Strahlkraft, von einem Leuchtturm am Rhein. Ein Leuchtturm nicht nur für Rheinfelden und das Fricktal, sondern für den ganzen Kanton Aargau.