Das heutige Freizeitangebot für die Bevölkerung ist gross. Das veranlasst die Novartis in Stein, ihr langjähriges Engagement für die Förderung des Firmensports aufzugeben. Sie hat der Gemeinde Stein das Gelände mit den Anlagen des Sportclubs Novartis zum Kauf ...
Das heutige Freizeitangebot für die Bevölkerung ist gross. Das veranlasst die Novartis in Stein, ihr langjähriges Engagement für die Förderung des Firmensports aufzugeben. Sie hat der Gemeinde Stein das Gelände mit den Anlagen des Sportclubs Novartis zum Kauf angeboten.
Susanne Hörth
Die 10 021 Quadratmeter grosse Parzelle Nr. 644 befindet sich zwischen der Leichtathletikanlage und dem zukünftigen Areal der Kanti Stein. Sie gehört der Novartis Pharma Stein AG und wird seit Jahrzehnten vom Sportclub Novartis genutzt. Im Frühjahr 2024, so Gemeindeschreiber Sascha Roth gegenüber der NFZ, hat Novartis den Gemeinderat angefragt, ob Interesse am Kauf der Parzelle bestehe. Da es sich um einen wichtigen strategischen Landkauf handeln könnte, der zukünftigen Generationen Spielraum für die Weiterentwicklung des Dorfes geben würde, wurden die Verhandlungen aufgenommen.
Zur Vorgeschichte
In den 1970er-Jahren entstand in Stein auf dem damaligen Ciba-Geigy-Gelände der Sportclub mit mehreren Sportarten. Das war zu einer Zeit, in welcher das Freizeitangebot noch sehr überschaubar war und sich Arbeitgeber deshalb für den Firmensport engagierten, geht die aktuelle Steiner Dorfzeitung «Brückenpost» auf den Grund ein, weshalb sich Novartis vom Sportclub-Areal in Stein trennen möchte. Angesichts des heutigen, fast unbegrenzten Freizeitangebots für die Bevölkerung brauche es die Förderung des Firmensports in dieser Form nicht mehr. Dem Pharmaunternehmen ist es jedoch wichtig, dass die neue Besitzerin des Areals die Fortführung der sportlichen Aktivitäten ermöglicht, solange dafür ein Bedürfnis besteht.
«Grund und Boden sind eine sich nicht vermehrende Ressource, welche ihren Wert behält, beziehungsweise diesen tendenziell steigert», betont der Gemeinderat in der Botschaft zur «Gmeind» am 4. Dezember. Das Gelände sei insbesondere durch die aktuelle Zonierung für die öffentliche Hand von Interesse. Ein Kauf der Parzelle aus strategischen Gründen dränge sich deshalb geradezu auf. «Vorbehältlich der rechtskräftigen Zustimmung durch den Souverän, haben die Parteien den Kaufvertrag über eine Summe von 1 Million Franken bereits unterzeichnet», so der Gemeinderat.
In der «Brückenpost» wird umfassend über das Novartis-Areal und im Gleichzug über die Geschichte des Sportclubs berichtet. Aufgezeigt wird, wie sich die Parzelle entwickelt hat und im Laufe der Zeit vier Spielfelder, das Clubhaus, ein Parkplatz sowie eine Tenniswand entstanden sind. Gemeindeschreiber Sascha Roth hat zusätzlich mit Peter Krüger und Felix Jegge, Präsident und Vizepräsident des Sportclubs Novartis, ein Interview geführt.
Nach einer anfänglichen Sorge um den Fortbestand der Gemeinschaft – die Sportanlage wird auch als sozialer Treffpunkt beschrieben – und den sportlichen Aktivitäten war man sich beim Club einig, dass ein Zusammengehen für beide Seiten grosse Vorteile bringe. Der Vorstand wie auch die Mehrheit der Vereinsmitglieder unterstützen den geplanten Kauf. «Wir sehen darin eine grosse Chance, den Fortbestand der Tennisanlage langfristig zu sichern und sie weiterhin für den Vereinsund Breitensport nutzen zu können», heisst es im Gespräch. Um die Attraktivität der Anlage noch zu stärken, werde auf neue Angebote, wie beispielsweise das bei jungen Leuten stark im Trend liegende «Padel» gesetzt, blickt die Vereinsspitze positiv in die Zukunft.