Die Mischung macht’s aus, dass der Floh- und Bauernmarkt in Maisprach so beliebt ist. So war es auch dieses Jahr am Samstag wieder der Fall.
Stephan Schöttli
MAISPRACH. Schon bald füllten sich die verschiedenen Stände mit Neugierigen auch in der Hoffnung, ...
Die Mischung macht’s aus, dass der Floh- und Bauernmarkt in Maisprach so beliebt ist. So war es auch dieses Jahr am Samstag wieder der Fall.
Stephan Schöttli
MAISPRACH. Schon bald füllten sich die verschiedenen Stände mit Neugierigen auch in der Hoffnung, hier die schon lange gesuchte Tasche oder die schon längst vergriffene Schallplatte von Rex Gildo zu finden. Für das leibliche Wohl sorgten die einheimischen Bauern und Vereine. Zudem präsentierte der VVM sein Projekt Flachs und lud zum Mitmachen ein.
Es ist jedes Jahr das Gleiche: Am Vorabend sind die vielen einheimischen Helferinnen und Helfer daran den Markt und die Stände einzurichten oder den reservierten Platz zu markieren. Das OK arbeitet profihaft und hat alles bestens im Griff. Und dann der Samstagmorgen, bereits um sechs Uhr früh – nota bene noch bei Dunkelheit – kommen die ersten Händler und stellen ihre Stände auf. Nicht minder geschäftig geht es in all den Bauernbetrieben in ihren Backstuben und Küchen zu und her. Kurz – das Dorf ist gewappnet für seine Gäste aus der ganzen Region und auch aus dem benachbarten Deutschland. Denn der Floh- und Bauernmarkt in Maisprach gehört zusammen mit dem Frühlingsmarkt in Oltingen zweifellos zu den beliebtesten Märkten im Baselbiet.
Vor dreissig Jahren klein angefangen
Vor dreissig Jahren deutete noch nichts darauf hin, dass sich dieser Markt zu einem solch beliebten Grossanlass entwickelt. Der Ursprung lag quasi in einem kleinen Hausf lohmarkt an der Möhlinstrasse, welcher gut ankam. In folgenden Jahren wurde der Flohmarkt immer grösser. Entscheidend für den endgültigen Durchbruch war dann der Mix von Floh- und Bauernmarkt mit allerlei Leckereien – alles aus einheimischer Produktion. Gerade in Zeiten von Kaufen im Internet, Essen und Trinken im Fastfood Restaurant besteht eine grosse Sehnsucht nach allem Einheimischen, nach Gesprä- chen, nach Begegnungen bei einem Glas gutem Wein. Laut dem OK ist die Zahl der Stände seit Jahren gleich und bewegt sich bei knapp hundert Flohund Bauernmarktständen, verteilt im gesamten Dorfkern. Zum 30-Jahr-Jubiläum engagierte das OK zur Freude der Kleinsten ein wunderschönes Karussell direkt beim Dorfeingang.
Ortsmuseum mitten im Getümmel
Der einheimische Naturschutzverein (VVM) war ebenfalls vor Ort. Die Museumsgruppe des VVM unter der Leitung von Jessica Baumgartner ist mit dem Projekt «Vom Flachs zum Leinenkleid» schon seit Frühling dieses Jahres aktiv. Dabei kann sie auf ein bestens eingespieltes Team zählen, wo jede und jeder sein grosses Fachwissen zum Gelingen dieses Projektes einbringen kann. Wie in dieser Zeitung schon berichtet, wurde im Frühling mit der Einsaat der Leinsamen gestartet, es folgte das Ausreissen und Bündeln der Flachspf lanzen, ein Theater zum Thema Flachs an der Bundesfeier, die Samengewinnung und das Rotten, das Röschen und Trocknen der gerotteten Pflanzen. Und jetzt beim Floh- und Bauermarkt standen vor und im Ortsmuseum im alten Feuerwehrmagazin weitere Schritte wie das Brechen, Hecheln, Schwingen und Spinnen auf dem Programm, selbstverständlich unter Einbezug des interessierten Publikums und unter fachkundiger Anleitung. Am Samstag, 16. November, wird in einer Leinen-Werkstatt das Rohmaterial durch Nähen und Gestalten verarbeitet. Man darf gespannt sein, was daraus entsteht.