Auf dem Chriesiwäg in Gipf-Oberfrick wurden in den letzten Tagen zahlreiche Bäume gefällt. Unter anderem Kirschbäume. Diese haben bereits mit 60 bis 80 Jahren ihre Lebensdauer erreicht. Erhalten kann man nur, wenn auch verjüngt wird, weiss Gemeindeschreiber Urs ...
Auf dem Chriesiwäg in Gipf-Oberfrick wurden in den letzten Tagen zahlreiche Bäume gefällt. Unter anderem Kirschbäume. Diese haben bereits mit 60 bis 80 Jahren ihre Lebensdauer erreicht. Erhalten kann man nur, wenn auch verjüngt wird, weiss Gemeindeschreiber Urs Treier.
Susanne Hörth
Der Frühling naht und mit ihm beginnen, Blumen und Blätter zu spriessen. Die Kirschbäume tragen zwar noch kein Blätterkleid, dafür sind sie voller Knospen, die schon in wenigen Wochen Teile des Fricktals in eine weisse Bluescht-Landschaft verwandeln. Im ganzen Bezirk Laufenburg seien 60 000 Kirschbäume, davon 6771 in Gipf-Oberfrick, gezählt worden, hält die druckfrische Broschüre «Schweizer Wanderwege» zum «Fricktaler Kirschenmeer» fest. Der Gipf-Oberfricker Chriesiwäg ist für seine blühende Pracht weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Jährlich zieht die Blütezeit Tausende von Besucherinnen und Besucher von nah und fern in die Jurapark-Gemeinde. Die Dorfbevölkerung selbst nutzt ihr Naturparadies direkt vor der Haustüre ebenfalls gerne. Sie tut es jedoch vermehrt ausserhalb der Zeit, in der das auswärtige Publikum den Rundwanderweg erobert.
Nach Stand heute wird mit der Bluescht in der zweiten April-Woche gerechnet. Der Chriesiwäg mit seinen beiden unterschiedlich langen Routen «gehört» also aktuell noch vorwiegend den Einheimischen. Von diesen wurde auch gleich mehrfach festgestellt, dass zurzeit viele Bäume – «sicher 50 oder mehr», so eine Frau – gefällt wurden.
Die NFZ hat bei Gemeindepräsidentin Verena Buol Lüscher und Gemeindeschreiber Urs Treier nachgefragt. Verena Buol Lüscher, die in unmittelbarer Nähe zum Chriesiwäg zuhause ist, ihn aber aufgrund des grossen Besucherstroms lieber ausserhalb der Blütezeit oft unter die Füsse nimmt, erklärt: «Sicher ist, dass im Ganzen immer mehr ältere Bäume gefällt werden. Viele der ‹Hochstämmer› auch am Chriesiweg haben ihr Alter erreicht.» Ein wenig wehmütig führt die naturverbundene Gemeindepräsidentin an: «Ein Altersheim für Bäume gibt es leider eher in den englischen Parks.»
Chriesibäume altern früher
Gemeindeschreiber Urs Treier pflichtet ihr hinsichtlich der alternden Bäume zu. Genaues zum Grund der gefällten Bäume weiss er ebenfalls nicht. Jedoch: «Bäume werden natürlich immer wieder gefällt und Chriesibäume erreichen, anders als Linden, Eichen und so weiter ihre Umtriebszeit nach sechzig bis achtzig Jahren.» Weiter fügt Treier an: «Zu beachten ist auch, dass entlang des Weges auch die Grenze von Frick verläuft und allenfalls auch dort Bäume gefällt wurden.»
Nach Rücksprache mit dem Bauamt der Gemeinde teilt er mit, dass an mehreren Orten einzelne Bäume gefällt wurden. Beim Bauamt sei zudem bekannt, dass im Bereich des Chriesiwäg in einer Anlage etliche Zwetschgenbäume gefällt wurden. «Es ist schon so, erhalten können wir nur, wenn verjüngt wird und das ist nicht immer einfach», fügt er abschliessend hinzu.
«Über Baumfällaktionen werden wir vorgängig nicht oder nur selten informiert», sagt Christine Neff, Co-Geschäftsstellenleiterin beim Jurapark Aargau. Von Spaziergängern und Dorfbewohnern würden die Parkverantwortlichen zudem meist informiert «Wenn die Bäume bereits gefällt sind».