Dynamik, Cleverness und Präzision
01.02.2025 MöhlinDie Mittelblockerinnen von Volley Möhlin: Nach vierzehn Runden in der 1. Liga hat sich das Team von Monique Lindemann den dritten Rang erkämpft. Einen wichtigen Beitrag leisteten die drei Mittelblockerinnen Julia Wirthlin, Floriana Bislimi und Sina Schärer, die mit ihren Schnellangriffen über die Mitte und ihrer starken Blockarbeit den Gegnerinnen das Leben schwer machen.
Regula Rügge
Am vergangenen Wochenende empfing Volley Möhlin in der Steinlihalle das Schlusslicht Volleya Obwalden. In den ersten zwei Sätzen machten die Gastgeberinnen klar, dass sie hier das Sagen hatten und liessen den jungen Gegnerinnen jeweils nur zwölf Punkte pro Umgang zu. Volley Möhlin zog ihr schnelles Spiel auf und erzielte viele direkte Punkte. Leider liess im dritten Satz die Konzentration etwas nach und es schlichen sich vermehrt Eigenfehler ein, aber sie konnten trotzdem den Satz mit 25:23 gewinnen und schafften so den Sprung auf Rang drei.
Der Verteidigung eine grössere Chance geben
Die Mittelblockerinnen haben die Aufgabe, gegenüber dem gegnerischen Angriff eine geschlossene Blockwand zu stellen und im besten Fall den Ball postwendend wieder ins andere Feld zu befördern. «Mein Team ist darauf angewiesen, dass ich nach dem Verschieben auf die Aussenpositionen den Block perfekt schliesse», erklärt Julia Wirthlin. «Dadurch generiere ich einen sogenannten ‹Blockschatten›, wo kein hart geschlagener Ball hinkommen kann. Unsere Verteidigerinnen positionieren sich dann ausserhalb des Blockschattens und haben damit eine grössere Chance, den Ball im Spiel zu halten. Ich gebe mein Bestes, möglichst stark den Ball bei den Gegnerinnen herunterzudrücken. Wenn der Ball direkt von meinen Händen im gegnerischen Feld landet, gibt das mir und dem Team extremen Aufwind! Die Gegnerinnen hingegen werden dadurch demotiviert und verunsichert.»
Mit Angriffsvarianten zum Erfolg
Die 24-jährige Möhlinerin weist im Weiteren darauf hin, dass das gemeinsame Timing mit den anderen Blockspielerinnen enorm wichtig ist und sie darum meist vor dem Absprung ein Kommando gibt. Die Blockarbeit sei ein wichtiger Teil ihrer Aufgabe, aber sie muss auch über die Mitteposition am Netz Punkte liefern. «Damit ich überhaupt angreifen kann, muss das Team zuerst harte Vorarbeit leisten und den Ball präzis ans Netz bringen. «Es muss ziemlich viel passen, damit ein schneller und effizienter Angriff durch die Mitte gelingt», stellt Julia Wirthlin fest, die in Olten an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) Soziale Arbeit studiert. «Meine Strategie im Angriff basiert auf einer guten Mischung aus kraftvollen, harten Schlägen am Block vorbei und dem ‹Angriff mit Köpfchen›. Manchmal liefert eine kurze Finte hinter den Block oder ein langer Schlag in die Ecke auch wichtige Punkte. Eine Herausforderung ist für mich, gegen eine grosse Blockspielerin oder einen Doppelblock anzugreifen. Dann muss ich noch schneller zuschlagen oder an einem unerwarteten Ort den Weg zum Erfolg finden.»
Spannung, Timing und Dynamik
Seit dieser Saison gehört Floriana Bislimi neu zum 1. Liga-Team. Sie arbeitet in der basellandschaftlichen Kantonalbank und kommt aus der vereinseigenen Nachwuchsabteilung. «Beim Blocken kommt es vor allem darauf an, die gegnerische Spielerin genau zu beobachten und zu erkennen, wie sie angreifen wird», betont das 22-jährige Volleyball-Talent. «Dies erfordert viel Konzentration und ist oft eine echte Herausforderung. Gleichzeitig ist es wichtig, den perfekten Moment im Absprung zu erwischen und genug Höhe zu erreichen, damit ich meine Hände zum Ball bringen kann. Die Spannung und Dynamik sowie die Schnelligkeit und präzisen Entscheidungen machen für mich meine Rolle auf dem Feld sehr spannend.»
Zwei Monate Zwangspause
Sina Schärer hat sich im Training Ende November den kleinen Finger der rechten Hand gebrochen: «Die Zwangspause habe ich genutzt, um etwas mehr Zeit in mein Sport- und Biologiestudium zu investieren. Seit Anfang Januar bin ich fleissig in der Ergotherapie und gebe alles, um wieder die volle Beweglichkeit und Kraft im Finger zu erlangen. Seit längerem arbeite ich an meiner Kraft und Ausdauer und nächste Woche habe ich den abschliessenden Arzttermin. Wenn das Röntgenbild gut aussieht, darf ich wieder voll belasten und bin für den Trainingsstart bereit.»