Die Generalversammlung des Veloclubs stand im Zeichen des Jubiläums und der Ehrungen. Doch Präsident Edi Feldmann wagte auch ein Ausblick in eine ungewisse Zukunft.
Im Verein drehen sich sonst vor allem die Räder, an dieser Generalversammlung drehte sich alles um ein ...
Die Generalversammlung des Veloclubs stand im Zeichen des Jubiläums und der Ehrungen. Doch Präsident Edi Feldmann wagte auch ein Ausblick in eine ungewisse Zukunft.
Im Verein drehen sich sonst vor allem die Räder, an dieser Generalversammlung drehte sich alles um ein würdiges Ereignis: das 125-jährige Bestehen des Velo Club Rheinfelden (VCR). Im besonderen Ambiente vom Jugendstilsaal im Hotel Schützen begrüsste der langjährige Präsident Eduard Feldmann die zahlreich erschienenen Mitglieder zur Jubiläums-Generalversammlung.
Bis in die Vierzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts pflegten die Mitglieder vorwiegend das Tourenfahren hinter der vorausfahrenden Standarte. Mit dem Horn schaffte man sich den Weg frei auf den staubigen, noch autoarmen Landstrassen. Später folgte dem Tourenvelo das Rennvelo, mit dem auch die Alpenpässe kein unüberwindbares Hindernis mehr darstellten. Dr. Adolf Welti, Arzt aus Rheinfelden, hielt anlässlich der Fahnenweihe vor 100 Jahren, im Juli 1913 eine eindrückliche Festrede über das Lebensgefühl Radfahren. «…das führt mich denn zu dem, was mir besonders am Herzen liegt und was ich Ihnen allen wieder ans Herz legen möchte; und was mich überhaupt ermutigt hat ,an dieser Stelle zu stehen. Pflegen Sie Mannschaftsfahren mit Zusammenhalten und Disziplin bei Ihren Ausflügen, Ihren Wanderfahrten, im Wandersport. Wie herrlich muss es doch sein, frei von jeder Berufspflicht, durch die Täler und Gaue des lieben Vaterlandes in beschaulichem Tempo zu radeln, in jeder Jahreszeit, im grünenden, erblühenden Frühling, im sonnenglänzenden Sommer, im ersterbenden Herbst, und all die Pracht und Schönheit der Natur in sich aufzunehmen.»
Edi Feldmann wird Ehrenpräsident
Für ihre langjährige Mitgliedschaft durften sieben Mitglieder geehrt werden. Tagespräsident Werni Tschannen hielt die Laudatio für die anwesenden Geehrten. Mit seinen schauspielerischen und humorvollen Einlagen und seinem gewandten Wortwitz sorgte er für Heiterkeit und brillante Unterhaltung. Geehrt wurden für 60 Jahre Eduard Feldmann, 40 Jahre Sepp Berliat, Peter Born, Alfred Gerber und Hennes Schmidt, für 25 Jahre Werner Hassler und für 20 Jahre Martin Bösch. Zum Ehrenpräsidenten wurde Eduard Feldmann ernannt und zu Ehrenmitgliedern wurden Annalis und Peter Hasler, sowie Peter Born erkoren. Im Jubiläumsjahr soll die Vereinsreise wieder nostalgisch gestaltet werden. Vorgesehen ist ein technisches Meisterwerk der Streckenführung, kombiniert mit einer Dampffahrt. Die Fahrt führt von Oberwald über den Furkapass nach Realp. Die Kulisse dazu bietet die alpine Landschaft mit dem Rhone- und Muttgletscher. Weitere Höhepunkte im Vereinsjahr sind Tagestouren im Fricktal oder mehrtägige Touren, zum Beispiel auch im Markgräflerland. Eine geplante Winterwanderung und ein Fondueplausch bieten Gelegenheiten, auch ausserhalb des Velosportes die Freundschaften zu pflegen. Zum Abschluss der Jubiläums-Generalversammlung schaute der Präsident in seinem Ausblick jedoch auch in eine ungewisse Zukunft. Seit dem Bestehen der Vereinslandschaft vor mehr als einem Jahrhundert hat sich Grundlegendes verändert.
Die Mitgliederentwicklung lässt, wie in vielen Vereinen, leider zu wünschen übrig, und dieser Prozess geht weiter. Dies ist einerseits altersbedingt, andererseits, weil sich die Gesellschaft heute auch individualisierter verhält. Der VCR ist also auch in dieser Hinsicht weiter gefordert. (pb/nfz)