Immer mehr Gemeinden betroffen
Der Eindringling breitet sich aus: Aktuell sind Asiatische Tigermücken in vier Fricktaler Gemeinden bestätigt. Der Kampf gegen die invasive Art läuft.
Valentin Zumsteg
Es war zu erwarten: Die Asiatische Tigermücke breitet ...
Immer mehr Gemeinden betroffen
Der Eindringling breitet sich aus: Aktuell sind Asiatische Tigermücken in vier Fricktaler Gemeinden bestätigt. Der Kampf gegen die invasive Art läuft.
Valentin Zumsteg
Es war zu erwarten: Die Asiatische Tigermücke breitet sich im Fricktal aus. «Aktuell sind Tigermücken in vier Fricktaler Gemeinden bestätigt», erklärt Thomas Hufschmid von der Koordinationsstelle Neobiota des Kantons Aargau. Es handelt sich dabei um Kaiseraugst, Möhlin, Rheinfelden und Stein. Diese bestätigten Funde gehen auf das Fallenmonitoring zurück, respektive auf Meldungen von Privatpersonen über die nationale Tigermücken-Meldestelle. «In allen vier Gemeinden wurden Fallen zur Überwachung der Tigermücken aufgestellt», so Hufschmid. Das Monitoring erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Tropeninstitut in Basel.
«Mehr gefordert»
Die Tigermücke ist eine invasive Art, die potenziell Krankheiten überträgt. «Es hat sich in diesem Jahr gezeigt, dass sie sich bereits im Fricktal etabliert hat, wenn auch erst in kleinen Populationen. Die Gemeinden und die Koordinationsstelle Neobiota werden in Zukunft mehr gefordert sein, damit sich die Situation nicht so sehr zuspitzt wie beispielsweise in der Stadt Basel», schildert Hufschmid. Dazu müsse die Sensibilisierung der Bevölkerung an erster Stelle stehen.
Der Kampf gegen die Tigermücke läuft bereits intensiv: Vor Ort wurden die Gemeinde-Vertreter und Werkhof-Mitarbeiter von Neobiota über die Befälle informiert und geschult, um im öffentlichen Raum (Dohlen, Schächte) ein biologisches Larvizid ausbringen zu können. Alle betroffenen Gemeinden sind zudem mit Merkblättern zum Thema Tigermücken ausgestattet worden, welche sie im Ort streuen oder publizieren konnten. «250 Meter rund um Fallen, in denen Tigermücken festgestellt wurden, wird eine Bekämpfungszone errichtet, dort werden im öffentlichen Raum Larvizide eingesetzt. Es steht auch den Anwohnern offen, bei den Gemeinden ein Larvizid abzuholen, welches auf Privatgrund eingesetzt werden darf, um allfällige, nicht vermeidbare, Brutstätten zu behandeln.»
Überregionale Projekte
Das Monitoring soll in den kommenden Jahren in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Tropeninstitut weiter ausgebaut werden. Es sind in der Nordwestschweiz zudem überregionale Projekte geplant, an denen Nachbarregionen in Deutschland und Frankreich beteiligt werden. So soll die Tigermücke noch koordinierter und gezielter bekämpft werden können. «Wenn sich jeder der Problematik bewusst ist und möglichst alle Wasseransammlungen, die als Brutstätten in Frage kommen, verhindert, wird der Mückendruck massiv geringer», hält Hufschmid fest.
Welche Entwicklung ist in den kommenden Jahren zu erwarten? «Sofern sich die Verbreitung nicht massiv beschleunigt, rechne ich damit, dass es in Zusammenarbeit mit den Gemeinden möglich sein wird, die Tigermückenpopulationen auf einem tiefen Niveau zu halten.» Je schneller sich die Mücken ausbreiten und je länger sie unentdeckt bleiben, desto schwieriger und kostspieliger sei es, diese zu bekämpfen.