Die Pechvögel der Liga

  05.04.2024 Frick

Handball: TSV Frick 2 steigt trotz guter Leistung ab

5 Siege, 2 Unentschieden und 2 Niederlagen, lautet die Ausbeute der Rückrunde des TSV Frick Herren 2. Der Aufsteiger spielte eine top Rückrunde und sorgte für viele schöne Emotionen. Die sportliche Situation hingegen ist alles andere als rosig.

Die Vorfreude ist gross, die Männer sind heiss auf 2. Liga-Handball. Der Aufstieg in der Vorsaison war hochverdient, endlich konnte man sich wieder dort präsentieren, wo man hingehört. Das Ziel war, mit diesem jungen Team die Klasse halten. Ein realistisches Ziel, wie das Team bereits in den ersten Spielen gegen Ehrendingen und Absteiger Magden merkte, als jeweils ein Unentschieden resultierte, eigentlich aber mehr drin lag. Die Problemzone damals: Die Abwehr. Es fehlte der «Emotional-Leader», der mit Härte voran ging und die Abwehr dirigierte. Dieses Manko schlug sich auch in den Zahlen nieder. Die Fricker schlossen die Hinrunde mit drei Unentschieden, einem Sieg und sechs Niederlagen ab. Klar mussten sie sich steigern, doch Frick war noch voll im Rennen.

Hauptgründe für den Aufschwung im 2024 waren nicht zuletzt die Neuzugänge. David Zwahlen kam im Rückraum und ersetzte den langzeitverletzten Noah Romano, im Tor kam Mike Bienz für Errol Hicks und als Abwehrspezialist komplettierte Routinier Claudio Vollenweider das Fricktaler Handballteam. Möglicherweise erweckten diese Änderungen ein Quäntchen Hoffnung.

Das erste Spiel stieg gegen den favorisierten ATV/KV Basel, welcher mit Selbstbewusstsein und Nationalliga A-Erfahrung nach Frick reiste. Schnell bemerkten sie jedoch, dass der TSV gewinnen wollte. Die Gäste fanden kaum Mittel gegen die harte Defensive und vorne spielte Frick clever. Nach einer Krimi-Schlussphase gewannen die Füchse mit einem Tor. Sie wussten nun, «wir können gegen jeden gewinnen». Die Bestätigung folgte wenig später, als sie gegen Binningen gewannen und durch die Defensivstärke den ehemaligen Nationalspieler Florian Göpfert zur Verzweiflung brachten. Der Trend setzte sich fort, die Fricker lieferten eine starke Rückrunde ab.

Die Situation war dennoch prekär. Dies deshalb, weil die 2. Liga seltsam ist. Mit 14 Punkten nach 19 Spielen steht man in jeder anderen Liga im Tabellenmittelfeld, der TSV nach 19 Spielen jedoch nur einen Punkt vor dem direkten Abstieg. Klar war also, es würde zu einer Finalissima kommen, wobei der TSV Frick mit der SG Oberbaselbiet (ein Punkt hinter Frick) um den Abstieg kämpfte.

Die Vorzeichen standen pro Fricktal. Die Füchse mussten gegen Kleinbasel, einem Team auf Augenhöhe, antreten, die SG Oberbaselbiet aus Liestal gegen die Zweitplatzierten aus Oberwil/Therwil. Frick hatte es in den eigenen Händen, bei einem Sieg wäre der Klassenerhalt gesichert gewesen. Die Partie verlief ebenbürtig. Die Füchse legten wie gewohnt eine starke Defensive an den Tag, doch offensiv fehlten die Ideen. Erst in der zweiten Halbzeit setzten sie sich auf drei Tore ab. Doch dann, ein Blick auf den Live-Ticker der SG Oberbaselbiet und der Schock: Oberbaselbiet führte zwischenzeitlich mit acht Toren. Frick musste also aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gewinnen. Doch die letzten zehn Minuten gehörten dem TV Kleinbasel. Vorne machten sie die Tore und hinten hatten sie das Mittel gegen Frick gefunden. Noch 30 Sekunden, der TSV alleine vor dem dem Tor, doch der Torhüter parierte. Aus und vorbei. Doch was spielte die SG Oberwil/ Liestal? Der Liveticker des SHV wurde in der 50. Minute abrupt beendet, nachdem die Gegner der SG Oberbaselbiet wieder auf zwei Tore dran waren.

Einige Tage später die traurige Gewissheit. Das Spiel des Abstiegskonkurrenten wurde aufgrund eines Stromausfalls abgebrochen und das Resultat nach 50 Minuten wurde gewertet. Damals stand es 21:23 für Oberbaselbiet. Der TSV Frick hätte es mehr als verdient, in der 2. Liga weiterzuspielen, doch es gilt sich aufzurappeln und stärker zurückzukommen. (mgt)


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