160 geflüchtete Frauen, Männer und Kinder leben zurzeit in der kantonalen Unterkunft im ehemaligen A3-Werkhof in Frick. In der unterirdischen Notunterkunft in Laufenburg sind per 19. November 84 Personen, mehrheitlich Familien, untergebracht.
Susanne Hörth
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160 geflüchtete Frauen, Männer und Kinder leben zurzeit in der kantonalen Unterkunft im ehemaligen A3-Werkhof in Frick. In der unterirdischen Notunterkunft in Laufenburg sind per 19. November 84 Personen, mehrheitlich Familien, untergebracht.
Susanne Hörth
Seit Januar 2023 herrscht im Kanton Aargau eine Notlage im Asylbereich – eine Entspannung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: In den kantonalen und kommunalen Unterkünften lebten am 1. November 9763 Personen. Damit stieg die Zahl der Asylsuchenden innerhalb eines Monats um rund 100 Personen. Es wird erwartet, dass der Bund den Kantonen weitere Gef lüchtete zuweist. Laut Mitteilung des Kantons sind die regulären Familien- und Männerunterkünfte nahezu ausgelastet, die sieben unterirdischen Notunterkünfte zu rund 55 Prozent belegt.
Die NFZ erkundigte sich nach der Situation in der Asylunterkunft im ehemaligen Werkhof A3 in Frick. Dort leben aktuell 160 Personen, wie Pia Maria Brugger Kalfidis, Leiterin des Kantonalen Sozialdienstes, erklärt: «Die Aufenthaltsdauer ist sehr unterschiedlich. Gemeinden finden kaum Wohnraum für Personen aus dem Asylbereich. Deshalb müssen diese bis zur Zuweisung in eine Gemeinde in der kantonalen Unterbringung bleiben.»
Eigentlich war die Unterkunft in Frick nur als Übergangslösung gedacht, bis sich eine bessere Wohnsituation ergibt. Doch die Suche nach neuen Objekten und die Anmietung von Wohnungen gestaltet sich laut Brugger Kalfidis in allen Regionen des Kantons schwierig. Viele Gemeinden haben Mühe, geeigneten Wohnraum zu finden; das Angebot stagniert oder geht zurück. «Je nach verfügbaren Anschlussplätzen in den Gemeinden bleiben Personen einige Wochen bis mehrere Monate in der Unterkunft in Frick», so Brugger Kalfidis.
Die NFZ weiss von einer ukrainischen Familie, die bereits über zwei Jahre mit Schutzstatus S in der Schweiz gelebt hatte, vor einem Jahr in die Heimat zurückkehrte und nun erneut fliehen musste. Seit mehreren Wochen befindet sie sich wieder in der Unterkunft in Frick und wartet auf die erneute Vergabe des Schutzstatus S. Brugger betont: «Auf die Vergabe des Schutzstatus S hat der Kantonale Sozialdienst keinen Einfluss. Dieser Entscheid liegt allein beim Staatssekretariat für Migration (SEM).»
Auch in Stein besteht eine kantonale Unterkunft, in der derzeit 33 alleinreisende Männer leben.
Notunterkunft in Laufenburg
Unterirdische Unterkünfte gelten als wenig geeignete Lösung für geflüchtete Menschen, insbesondere für Familien mit Kindern. Das ist auch dem Kanton bewusst. Dennoch werden aufgrund fehlender oberirdischer Plätze aktuell sieben solcher Notunterkünfte betrieben. Eine davon ist die Geschützte Operationsstelle (Gops) in Laufenburg. Seit Februar 2024 leben dort Personen aus dem Asylbereich. Mit Stand 19. November waren es 84 Menschen, darunter 24 Familien und einzelne alleinreisende Frauen.
Auf die Frage, ob in Rheinfelden eine kantonale Asylunterkunft geplant sei, antwortet der Sozialdienst klar: «Zurzeit gibt es keine kantonalen Unterkunftsprojekte in Rheinfelden.»