Das Fotoarchiv Magden verfügt über mehr als 1300 historische Bilder
Eintauchen in die Geschichte des Dorfes – das kann, wer die Schätze des Fotoarchivs Magden betrachtet. Betrieben wird es von Marcel Hahn und Peter Wiehl. Sie freuen sich auf weitere Bilder aus der ...
Das Fotoarchiv Magden verfügt über mehr als 1300 historische Bilder
Eintauchen in die Geschichte des Dorfes – das kann, wer die Schätze des Fotoarchivs Magden betrachtet. Betrieben wird es von Marcel Hahn und Peter Wiehl. Sie freuen sich auf weitere Bilder aus der Bevölkerung.
Valentin Zumsteg
«Diese Fotografien sind ein Kulturgut. Wir wollen erhalten, was da ist», sagt Marcel Hahn. Zusammen mit Peter Wiehl betreibt der 77-Jährige das Magdener Fotoarchiv, das unzählige Perlen umfasst. Da ist zum Beispiel das Bild, das Theophil Roniger in seinem ersten Brauereibetrieb im Gasthaus zur Sonne (1868– 1875) zeigt. Er war mit Mathias Wüthrich der Gründer der Brauerei Feldschlösschen. Eindrücklich sind ebenso die Fotos, die Gabel- und Leitermacher Josef Rehm 1938 bei der Arbeit in seiner Werkstatt zum Gegenstand haben. «Das ist ein kulturelles Erbe, das nicht verloren gehen sollte», erklärt Peter Wiehl, der erst vor knapp acht Jahren ins Dorf gezogen ist. Ihn beeindrucken die Bilder von der Kriegsmobilmachung in Magden. «Zum Glück hat damals jemand daran gedacht, dies fotografisch festzuhalten.»
«Viele alte Fotos erhalten»
Insgesamt über 1300 Bilder sind bereits auf der Webseite des Fotoarchivs Magden für jedermann kostenlos einsehbar. Ein erster Grundstock von rund 700 Bildern für diese Sammlung stammt von der Ausstellung «Magden früher», die 1991 im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft im Dorf organisiert worden ist. Otto Moser war die treibende Kraft. «Wir haben damals von vielen Leuten alte Bilder erhalten, die wir präsentieren konnten», erzählt Moser. Ein Teil der Ausstellung ist heute noch bei der Gemeinde archiviert.
2020 hat Marcel Hahn, der seit dem Ende der 1960er-Jahre selber in Magden fotografiert, das Fotobuch «Magden – Erinnerungen» publiziert. Es zeigt eigene Bilder und solche aus dem Archiv von Otto Moser sowie aus weiteren Quellen. Marcel Hahn ist ein Ur-Magdener. Mit 20 Jahren erhielt er seine erste Spiegelref lexkamera, eine Edixa MAT. Mit dieser fotografierte er den Abriss des Wohnhauses seines Grossvaters Reinhold Hahn beim Sonnenplatz. «Mit 22 Jahren beschloss ich intuitiv, fortan bei jeder angekündigten Gebäudeumnutzung oder einem Abriss vor Ort zu sein und Veränderungen festzuhalten», hielt er 2020 bei der Präsentation seines Fotobuches gegenüber der NFZ fest. Das macht er bis heute. Mittlerweile sind Zehntausende von Fotos zusammengekommen, die noch nicht zum eigentlichen Fotoarchiv gehören – aber vielleicht irgendwann in Zukunft. Denn die Sammlung soll wachsen.
Wer hat ein Foto des alten Dreschschopfs?
«Was uns zum Beispiel fehlt, ist ein Foto des alten Dreschschopfs an der Schulstrasse. Er musste dort 1959 oder 1960 einer Turnhalle weichen und wurde an einem anderen Ort wieder aufgebaut», schildert Marcel Hahn. Grundsätzlich interessiert ihn aber jedes Bild, das die Veränderungen in Magden dokumentiert. In diesem Jahr beteiligt sich das Fotoarchiv am Kulturfest in Magden, das am 28. Juni gefeiert wird. «Dort zeigen wir alte Fotos von Vereinen als Kulturträgern», schildert Peter Wiehl.
Es ist den beiden ein grosses Anliegen, das Fotoarchiv zu pflegen, zu erweitern und irgendwann an die nächste Generation zu übergeben. Sie freuen sich deshalb, wenn sie weitere historische Fotos von Magden erhalten. Marcel Hahn meint: «Es wäre schade, wenn alte Fotos einfach weggeworfen würden. Wir prüfen sie gerne, ob sie etwas für das Fotoarchiv sind.»
www.magdenfotoarchiv.ch