Die Hennen sind seine Domäne
23.07.2025 PersönlichEben hat der Zuzger Sandro Adler seine Ausbildung zum Geflügelfachmann mit einem hervorragenden Resultat abgeschlossen. Er fühlt sich mit Tieren und in der Natur sehr wohl und ist mit Leib und Seele Landwirt.
Hans Zemp
Der neunzehnjährige Zuzger besuchte in ...
Eben hat der Zuzger Sandro Adler seine Ausbildung zum Geflügelfachmann mit einem hervorragenden Resultat abgeschlossen. Er fühlt sich mit Tieren und in der Natur sehr wohl und ist mit Leib und Seele Landwirt.
Hans Zemp
Der neunzehnjährige Zuzger besuchte in Zuzgen und Wegenstetten die Schulen. Für ihn war sehr schnell klar, dass er nicht nur Sohn eines Landwirts war, sondern dass er in diesen Beruf einsteigen wollte. Die Vielseitigkeit in der Landwirtschaft hat ihm schon lange sehr imponiert. Seine Absicht ist es, einmal einen eigenen Betrieb zu führen und sich zum Betriebsleiter auszubilden. Das Agrartechnikum ist momentan noch kein Thema.
«Sein eigener Chef»
Drei Jahre dauerte seine Ausbildung zum Landwirt EFZ. Die Schule besuchte er in der Liebegg, seine Lehrbetriebe waren bei Thomas Stocker in Obermumpf, Robert Schmid in Ueken und Martin Schaub in Magden. Sandro Adler arbeitet sehr gerne mit Maschinen und er liebt den Umgang mit Tieren, vorab mit Hühnern. Nicht gerne bekämpft er Unkraut im Feld. Wenn man ihn nach seinen Eindrücken, die er in der Ausbildung gesammelt hat, fragt, erwähnt er die erhaltene Unterstützung, die Einsichtsmöglichkeiten in diverse Bereiche wie Schweinehaltung, Gef lügelhaltung und den Bereich Milchvieh. Hinzu kamen Ackerbau mit verschiedenen Kulturen. Die Schule in der Liebegg hat er als etwas milchviehlastig in Erinnerung. Heute hätte auch die Fleischproduktion mit angepasster Tierhaltung eine entscheidende Bedeutung. In seiner Ausbildungszeit stand ihm die Kollegialität mit den andern Auszubildenden hoch im Kurs. In Fachdiskussionen auch nach der Berufsausbildung sieht er Nachhaltigkeit.
Wenn man den Junglandwirt nach den Vorzügen in der Landwirtschaft fragt, nennt er zuerst die Freiheit bei der Arbeitseinteilung. «Man ist sein eigener Chef.» Freude bereitet ihm ebenso, wenn der Betrieb wächst. «Wenn man sieht, dass etwas gelingt, macht das halt schon Freude und lässt den Beruf zur Leidenschaft werden.» Nachteile findet er etwa darin, dass das Wetter mühsam sein kann, so wie im letzten Jahr. Ein Grossteil der Ernte machte nicht besonders Freude, weil es zu der Zeit, als man dreschen sollte, regnerisch war und das Getreide «auswuchs».
Vielseitigkeit ist garantiert
In Zuzgen bewirtschaftet seine Familie einen Betrieb mit Aufzuchtund Leghennen, Angus-Mütterkühen, Ackerbau und Grünfutterbau. Bei der Kuhhaltung wird mit einem Nachbarn zusammengearbeitet. Ein zweiter Betrieb als Ergänzung zu dem in Zuzgen befindet sich in Rheinfelden. Das Land wird wegen des Hühnermists benötigt. Neben Ackerbau sind dort auch Pferde daheim.
Um all dem gerecht zu werden, müsse man Freude am Umgang mit Tieren und Pf lanzen haben. Eine gute Beobachtungsgabe verbunden mit Zuverlässigkeit und Flexibilität helfen mit zum Erfolg. Sandro Adler vergisst in diesem Zusammenhang auch die psychische und körperliche Belastbarkeit nicht. Angedachte Ziele liessen sich nicht immer umsetzen. Es gebe immer Überraschungen. Aber «man kann niemals nie sagen. Es gibt immer einen Weg», hat er gelernt.
Der Geflügelfachmann mag sein Federvieh
Im elterlichen Betrieb durfte Sandro Adler viele Erfahrungen im Bereich Leghennen sammeln. «Wenn man es gut macht, ist man erfolgreich», hat er beobachtet. Das Interesse sei fundamental. Bei ihm wurde dieses Interesse zum Bedürfnis. Dies war denn auch der Grund, warum er die einjährige Ausbildung zum Geflügelfachmann in Angriff nahm. Diese schloss er in Zollikofen als bester in diesem Jahr und der Note 5,7 ab.
Die Gesundheit der Tiere, ein gutes Auge und Management gepaart mit einwandfreien Anlagen im Innen- und Aussenbereich tragen zum Erfolg bei. «Gute Tierhaltung ist das A und O und bringt zusammen mit der abgestimmten Fütterung gute Produkte.»
Marksteine bei den Arbeitsabläufen sind vorab richtiges Einstallen, Einpassen der Futtergaben und Beobachtung der Tiere. Die Tierbedürfnisse müssen richtig abgestimmt werden. In der Legephase haben das maschinelle Einholen der Eier und das Einsammeln derjenigen, die auf den Boden gelegt werden, Bedeutung. Kontrolle und Palettieren runden diesen Prozess ab.
Hühner können ganz schön viele Eier legen. Während der Spitzenzeit, also ab der 25. Alterswoche, sind es 96 bis 97 Prozent des Herdenbestandes. Pro Jahr darf man mit rund 320 Eiern pro Huhn rechnen. Die Futterzusammensetzung müsse allerdings bedarfsgerecht sein.
Der Gesundheitsbereich wird bei der Herde regelmässig kontrolliert. Besondere Anforderungen kann das Auftreten der Vogelgrippe auslösen. Dies sei aber normalerweise auf ihrem Hof kein Problem. Das Tierschutzgesetz stellt heute strenge Anforderungen. Das Gleiche gilt bei den Labeln (Platz innerhalb und ausserhalb Hühnerstall) und der Hygiene. Hier ist in allen Bereichen beste Beobachtungsgabe und Sorgfalt ein Muss. Und: «Ein gutes Produkt findet besten Absatz auf dem Markt.»
Hobbies und Freizeit
Zum Plausch fährt Sandro Adler Motorrad. Gerne verbringt er seine Zeit in den Bergen (der Naturbursche Sandro Adler). Skifahren und etwas Biken gehören ebenso zum aktiven jungen Mann. Lachend erwähnt er darüber hinaus die Besuche von Traktor Pullings.
Seine eigentlichen Ziele sind und bleiben aber die Übernahme eines eigenen Betriebs und die Erreichung der Qualifikation als Lehrmeister.