Die «Gräfin» kommt ins Fricktal

  19.11.2023 Fricktal

Fricktaler Bühne spielt im Jubiläumsjahr «Gräfin Mariza»

Hoher Besuch kommt in den ehrwürdigen Rheinfelder Bahnhofsaal: Die Fricktaler Bühne präsentiert im 2024 mit «Gräfin Mariza» ihre neue Produktion und feiert ihr 50-Jahr-Jubiläum.

Noch klingt die freudige Musik der letzten Aufführung, das «Weisse Rössl», in den Ohren, kündigt sich bereits die nächste Aufführung an. Und diese soll eine ganz besondere werden - gleich aus mehreren Gründen. Im nächsten Jahr ist es genau 50 Jahre her, dass die Fricktaler Bühne auf Initiative von Otto Arnold aus Rheinfelden und Alfred Mösch aus Frick ins Leben gerufen wurde. Und genau doppelt so alt, nämlich 100 Jahre ist das Stück «Gräfin Mariza». Junggeblieben hingegen ist die Gräfin und ihre Geschichte und so soll auch die neue Aufführung daherkommen, voller Freude, wunderschöner Musik und hoher Schauspielkunst.

Erstmals spielte das Ensemble der Fricktaler Bühne dieses Stück vor 30 Jahren, mit einer begeisternden Jeanne-Pascale Künzli in der Hauptrolle. Heute ist Jeanne-Pascale Künzli OK-Präsidentin und Intendantin der neuen Aufführung und – zu Ehren des Jubiläums der Fricktaler Bühne, wird sie erneut die Hauptrolle singen und spielen! Der Stiftungsrat und das OK sind darüber hocherfreut und das Publikum darf sich auf bezaubernde und hochkarätige Aufführungen freuen. Auch Jeanne-Pascale Künzli freut sich: «Wir – alle Mitwirkenden der Fricktaler Bühne – holen mit der Produktion 2024 ein paar der schönsten Operettensterne zu uns auf die Bühne des ehrwürdigen Bahnhofsaals und freuen uns von ganzem Herzen auf die vielen Besucher!» Start wird am 12. Oktober 2024 sein, wenn es heisst: «Bühne frei für Gräfin Mariza und die Fricktaler Bühne!»

Noch einmal im traditionellen Bahnhofsaal
Bevor der Bahnhofsaal komplett erneuert und daher für einige Zeit geschlossen sein wird, spielt die Fricktaler Bühne noch einmal vor traditioneller Kulisse und auf den altehrwürdigen Brettern des «Rheinfelder Stadttheaters», dem Bahnhofsaal. Die Operette «Gräfin Mariza» wurde 1924 im Theater an der Wien uraufgeführt und gehört neben «Die Csardasfürstin» zu Emmerich Kalmans grössten Bühnenerfolgen. Die Operette besticht mit f lotter Rhythmik und einer Fülle an bekannten Melodien wie «Komm mit nach Varasdin», «Grüss mir die reizenden Frauen» und «Komm Zigan». Die «Gräfin Mariza» wurde insgesamt viermal verfilmt. Neben professionellen Sängerinnen und Sängern werden der eigene Chor der Fricktaler Bühne, hochstehende Musikerinnen und Musiker des Orchesters, sowie talentierte Nachwuchskräfte aus der Region als Tänzerinnen, Sänger, Musiker oder Bühnenunterstützung Gelegenheit zum Mitwirken erhalten. Das Organisationskomitee geht davon aus, dass wiederum über 5000 Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen Fricktal die Aufführungen geniessen werden. (nfz)


Die Anfänge der Fricktaler Bühne

Die Fricktaler Bühne wurde 1974 auf Initiative von Otto Arnold, Rheinfelden und Alfred Mösch, Frick ins Leben gerufen. Gespielt wurde «der fidele Bauer». Die Premiere fand in Frick statt, weitere Aufführungen folgten in Rheinfelden und wieder in Frick. Nach dem unerwarteten Tod von Alfred Mösch übernahm Rolf Steiner die musikalische Leitung. Regie führte Heini Kunz, Lehrer Bezirksschule Möhlin (Lehrertheater Möhlin). Als Solisten traten Martha Müller, Otto Arnold, Giacomo Huber, René Piccard, Anita Stalder und Urs Hofer auf. Der Chor setzte sich vor allem aus dem Kirchenchor Frick und dem gemischten Chor Möhlin zusammen. Das Orchester bestand aus Musikern der Umgebung. Für das Bühnenbild war Joseph Strebel, Möhlin (Lehrertheater Möhlin) verantwortlich. Doch tauchen wir ein ins erste Programmheft, wo beschrieben wurde, warum die Fricktaler Bühne 1974 gegründet wurde: «Die Überzeugung, dass auch heute, aller Unkenrufe zum Trotz, noch genug Idealisten ihre Freizeit und ihre Kräfte der Vorbereitung einer grossen Theaterinszenierung opfern, war wohl massgebend für den Entschluss, ein neues ‹Bretterl› aufzuschlagen. Dabei ist dieses ‹Bretterl› kein Verein, sondern lediglich die Verwirklichung einer Idee, welche den verstorbenen Alfred Mösch aus Frick und seinen Freund Otto Arnold aus Rheinfelden schon seit geraumer Zeit beschäftigte. Da ja bekanntlich aller Anfang schwer ist, war die Frage nur, ob man auf diesen ersten Anhieb Mitwirkende finden konnte. Man suchte – und man fand sie.»

Gemeinsam mit der Operette Möriken-Wildegg, der Operettenbühne Bremgarten und der Theatergesellschaft Beinwil am See wurde die Fricktaler Bühne 2012 in die Liste der lebendigen Traditionen aufgenommen und gehört seither zum vom Bundesamt für Kultur erklärten immateriellen Kulturerbe der Schweiz. (nfz)


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