Die Gansinger tanzten auf vielen Hochzeiten
01.03.2025 GansingenDorfchronik 2024 zeugt von einem aktiven Leben: Der Neubau des Schulhauses, das Freilichttheater, die Renaturierung des «Bisletebächli» sowie die Rettungsaktion für das noch einzige Restaurant im Dorf; das sind wohl die grössten sichtbaren Zeichen des vergangenen Jahres ...
Dorfchronik 2024 zeugt von einem aktiven Leben: Der Neubau des Schulhauses, das Freilichttheater, die Renaturierung des «Bisletebächli» sowie die Rettungsaktion für das noch einzige Restaurant im Dorf; das sind wohl die grössten sichtbaren Zeichen des vergangenen Jahres in Gansingen. Für den «Zuckerguss» sorgten einmal mehr die Vereine.
Bernadette Zaniolo
«Gansingen – unser kleines, feines Paradies im Fricktal! Hier trifft Natur auf Herz, und auf Menschen, die immer ein Lächeln auf den Lippen haben», so die einleitenden Worte in der Gansinger Dorfchronik 2024, welche letzte Woche erschienen ist und von einem engagierten Team zusammengetragen, verfasst und bebildert wurde. Das Werk umfasst 84 Seiten. Die Titelseite, die letzte Seite sowie vier Seiten im Innenteil, zeigen Szenen und Beschreibungen aus dem Freilichttheater «Ein Sommernachtstraum». Die Inszenierung, welche in Zusammenarbeit des Theatervereins Gansingen mit den Spielleuten von Hottwil entstand, lockte im August ein grosses Publikum aus nah und fern auf die malerische Waldlichtung im Sparblig. Sie wird den Menschen noch lange in guter Erinnerung bleiben. Apropos Erinnerung: «Und weil ein Dorf ohne seine Vereine wie ein Kuchen ohne Zuckerguss wäre, freuen wir uns besonders über das lebendige Vereinsleben in Gansingen. Unsere Vereine sind der Kitt, der das Dorf zusammenhält und gleichzeitig jede Menge Spass und Möglichkeiten für Jung und Alt bieten, sich zu engagieren», heisst es im Vorwort der Chronik unter dem Titel «Gansingen – Ein Dorf mit Herz und Weitblick.»
Neues Schulhaus und bessere Arbeitsbedingungen
Zu diesem Weitblick gehört für Gansingen auch der Schulhaus-Neubau, welcher in diesem Sommer eingeweiht wird. Mit dem Musical «Wie verhext» haben die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen für Furore gesorgt. «Wir wollen bessere Arbeitsbedingungen», «wir wollen mehr Pausen», «wir wollen besseres Essen» und «wir brauchen einen Fitnesstrainer»; mit diesen Forderungen traten sie im letzten Dezember vor das zahlreich erschienene Musical-Publikum.
Auf den Spuren des Pfeistsprützlig
Gansingen bietet wahrlich eine Vielzahl von aktiven Vereinen und Gruppierungen; so etwa die Dorffrauen, die JuBla, das Müli-Theater-Ensemble, die Musikgesellschaft und das Jugendspiel Geissberg. Weiter sind es der Turn- und Sportverein, der Reitund Fahrverein, Pro Senectute, ProFit 60+, der Schiessverein, der Velo-Moto-Club, der Rapid Fernfahr-Verein (diesen stellte die NFZ in der Ausgabe vom 23. Januar vor), die Männerriege, der Theaterverein, die Frauenriege, der Naturverein sowie der Frauenbund. Letzterer wanderte im Mai 2024 mit einer Schar Kinder in Begleitung ihrer Eltern und/oder ihrer Grosseltern auf den Spuren des «Pfeistsprützlig» und sorgte so dafür, dass sich dieser Brauch frühzeitig in den Köpfen der jüngeren Gansinger Bevölkerung verankert. Einen Anker geworfen beziehungsweise eine erfolgreiche Rettungsaktion gestartet hat die IG Landhus. Die Gansingerinnen und Gansinger sowie weitere Personen aus dem Tal zeigten grosse Solidarität für das letzte Dorfrestaurant (die NFZ berichtete).
Gemäss den Niederschlagsmessungen von Benno Hüsler war der Mai mit 141 Millimetern der regenreichste Monat des Jahres 2024 in Gansingen; gefolgt vom September mit 123 Millimetern. «Der neu gestaltete Bach mit seinem Umfeld erweitert und vernetzt die naturnahen Bereiche des Laubbergs mit dem Talgrund», heisst es zur Renaturierung des «Bisletebächli». Weiter: «Zu erwarten ist, dass Hermelin, Haselmaus, Erdkröte, Geburtshelferkröte, Neuntöter und Wasserspitzmaus das Angebot annehmen werden. Naturkenner erhoffen sich gar, dass der Steinkrebs wieder angesiedelt werden kann, wenn sich eine vielfältige Kleintierwelt in der Bachsohle eingestellt hat.» Alles in allem: ein Gewinn für die Natur.
Ein Wohlfühlort
Gansingen ist ein Wohlfühlort für Jung und Alt. Das zeigt sich nicht nur an einer aktiven Schule. Längst scheint es für ältere Personen ein Paradies auf Erden zu sein; in Gansingen leben sieben Personen, die 90 Jahre oder älter sind. Noch älter ist die Geschichte der Vögte und Behörden von Gansingen; eine Aufzählung aus der Chronik des verstorbenen Kaspar Obrist gibt Aufschluss über die Gansinger Vögte ab 1581 bis 1803.


