Die Frauen sind zurück und Gerometta wird Gemeindeammann
30.09.2025 MöhlinMöhlin wählt vier Bisherige und nach einem Unterbruch wieder die FDP
Eva Staubli-Mahrer (FDP) schafft den Sprung in den Gemeinderat – nebst den Bisherigen Lukas Fässler (SVP), Hans Metzger, Loris Gerometta und Thomas Freiermuth (alle parteilos). Für ...
Möhlin wählt vier Bisherige und nach einem Unterbruch wieder die FDP
Eva Staubli-Mahrer (FDP) schafft den Sprung in den Gemeinderat – nebst den Bisherigen Lukas Fässler (SVP), Hans Metzger, Loris Gerometta und Thomas Freiermuth (alle parteilos). Für Gerometta ist die Wahl zum Gemeindeammann Vertrauensbeweis und Ehre zugleich.
Ronny Wittenwiler
Das war am Wahlsonntag in Möhlin geschehen: Den Sitz von Markus Fäs (SP), der als einziger der Bisherigen zu den Erneuerungswahlen nicht mehr angetreten ist, erobert Eva Staubli-Mahrer von der FDP. Damit ist der Freisinn nach der Abwahl ihres damaligen Kandidaten vor vier Jahren zurück in der Exekutive. Staubli-Mahrer erzielt mit 1977 Stimmen das viertbeste Resultat. Die meisten Stimmen (2218) erhält der Bisherige Lukas Fässler (SVP). Den Gemeinderat für die neue Amtsperiode komplettieren die parteilosen und bisherigen Gemeinderäte Hans Metzger (2164), Loris Gerometta (2151) und Thomas Freiermuth (1593).
Das absolute Mehr – 1249 Stimmen – schafft auch Neo-Kandidat Severin Schürch (Die Mitte). Mit seinen 1457 Stimmen bleibt er lediglich 136 Stimmen hinter Thomas Freiermuth, verpasst aber als Sechster den Sprung in die Exekutive, genau wie Kandidatin Ana Barbosa (parteilos). Sie kommt auf 783 Stimmen. Die Stimmbeteiligung lag bei 42,3 Prozent.
Gemeindeammann Gerometta: «keine Frage des Alters»
Gleichzeitig gingen die Wahlen für das Amt von Gemeindeammann und Vize-Ammann über die Bühne. Loris Gerometta, einziger Kandidat für die Nachfolge des abtretenden Gemeindeammanns Markus Fäs, schafft die Wahl mit 1858 Stimmen deutlich (absolutes Mehr: 1139). «Bis du den Anruf mit dem Ergebnis erhältst, kannst du dir nie sicher sein, es ist der Hammer, so ein Resultat zu erhalten», sagt Gerometta am Sonntag zur NFZ. Als vergleichsweise junger Gemeindeammann tritt er nun in die Fussstapfen seines Vorgängers. «So ein Amt ist keine Frage des Alters. Jung bedeutet nicht unerfahren», sagt Gerometta. Er bringe aus der Privatwirtschaft Führungserfahrung mit und habe zudem in den vier Jahren als Gemeinderat Erfahrungen sammeln können. Er wolle nun als Gemeindeammann diese Führungsverantwortung übernehmen. «Diese Wahl ist für mich eine grosse Ehre und ein Vertrauensbeweis. Ich sehe es aber auch als klaren Auftrag, dem ich einen gesunden Respekt und Demut entgegenbringe.»
Lukas Fässler: «wie eine Liebeserklärung»
Lukas Fässler kandidierte als einziger für das Amt als Vize-Ammann und wird mit 1943 Stimmen deutlich bestätigt (absolutes Mehr: 1167). «Ich bin erleichtert und froh, hat es nochmals so gut geklappt.» Fässler sieht in seinem Abschneiden vom Sonntag eine Bestätigung der letzten vier Jahre; «vielleicht auch der letzten 28 Jahre», so der mit Abstand Dienstälteste. Angesprochen auf das beste Resultat aller Gemeinderatskandidierenden, sagt Fässler: «Eine Wahl ist wie eine Liebeserklärung des Volks. Darum ist dieses Resultat sehr schön.» Dass nun eine Frau im Gemeinderatskollegium wirkt, sei eine gute Balance zwischen Kontinuität und Erneuerung.
Eva Staubli-Mahrer bringt die Frauen zurück, und die FDP
Sie freue sich enorm, «dass mir Möhlin dieses Vertrauen gibt», sagt Eva-Staubli Mahrer. «Das ist ein sehr schönes Resultat.» Ihre Wahl bringt nicht nur die FDP zurück in die Exekutive, sondern auch die Frauen. Auch diesbezüglich zeigte sich die kommende Gemeinderätin erfreut, vielleicht gar erleichtert. Mit ihrem Rucksack, den sie mitbringe, wolle sie sich nun im Gemeinderat für das Dorf einbringen.
Hans Metzger: «Es hat alles gestimmt»
«Offenbar hat meine Politik der letzten vier Jahre gestimmt, sonst wäre ich nicht mit einem solchen Resultat gewählt worden», sagt Hans Metzger. «Ich nehme es als Bestätigung für meine bisherige Arbeit wahr.» Angesprochen auf seine künftige Gemeinderatskollegin sagt Metzger: «Ich finde das super. Es gehört eine Frau in den Gemeinderat. Eva Staubli ist vernetzt und kennt die Leute und das Dorf.» Und so bleibt für Metzger dieser Sonntag als «absolut guter Sonntag» in Erinnerung. «Es hat alles gestimmt.»
Thomas Freiermuth: «glücklich und zufrieden»
«Riesige Freude» verspürte auch Thomas Freiermuth. «Ich bin zufrieden mit dem Resultat, auch wenn es gegenüber anderen Jahren relativ knapp ausgefallen ist.» Er habe vermutet, dass Severin Schürch viele Stimmen holen würde. «Vor vier Jahren habe ich über 2000 Stimmen erhalten. Wohin einige dieser Stimmen gegangen sind? Sicher ein Teil zu Severin Schürch, der unter anderem die Unterstützung der SP hatte.» Freiermuth wartete aus gesundheitlichen Gründen lange mit einer erneuten Kandidatur zu. «Aber jetzt bin ich gewählt und habe Freude und bin darüber glücklich und zufrieden.»
Severin Schürch: Blick voraus
«Logisch bin ich enttäuscht», sagt Severin Schürch, schliesslich sei er angetreten, um die Wahl zu schaffen. «Aber es geht weiter und ich bin stolz über die tolle Anzahl Stimmen.» Er habe in diesem Wahlkampf gute Gespräche führen dürfen und eine schöne Zeit erlebt. «Dass es so knapp war am Ende, ist natürlich ärgerlich.» Schürch, Kandidat der Mitte-Partei, spricht davon, dass der Gemeinderat nun noch weiter nach rechts gerutscht sei. Doch er sagt auch: «Ich bin bereit, auch noch in vier Jahren ein Amt im Gemeinderat zu übernehmen oder allenfalls bereits während dieser Legislatur.»