Im Fricktal sind in den letzten Monaten 40 Nester der Asiatischen Hornisse entdeckt und entfernt worden. Besonders Rheinfelden, Oberhof, Zeiningen und Magden sind betroffen.
Valentin Zumsteg
Die Asiatischen Hornissen erobern das Fricktal und den Aargau. «Wie erwartet ...
Im Fricktal sind in den letzten Monaten 40 Nester der Asiatischen Hornisse entdeckt und entfernt worden. Besonders Rheinfelden, Oberhof, Zeiningen und Magden sind betroffen.
Valentin Zumsteg
Die Asiatischen Hornissen erobern das Fricktal und den Aargau. «Wie erwartet haben sowohl die Anzahl Fundmeldungen als auch die Zahl der gefundenen Primärund Sekundärnester zugenommen», erklärt Renate Stäuble. Die Etzgerin ist Koordinatorin «Asiatische Hornissen» beim Kanton Aargau. In diesem Jahr hatte sie alle Hände voll zu tun. Denn die Asiatische Hornisse, die eine Bedrohung für die einheimischen Bienen darstellt, breitet sich schnell aus. «Die Bienenzüchtervereine im Fricktal haben mit grossem Engagement Nester gesucht und wurden durch zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer unterstützt. Es konnten weitere wertvolle Erfahrungen bei der Suche nach Nestern der Asiatischen Hornisse gesammelt werden», betont Stäuble.
Über 90 Nester im Aargau
Insgesamt sind im Fricktal in dieser Saison sieben Primär- und 33 Sekundärnester entdeckt und unschädlich gemacht worden. Allein in Rheinfelden hat man zehn Nester (ein Primär- und 9 Sekundär-) gefunden. Im ganzen Kanton Aargau waren es 21 Primärnester und 77 Sekundärnester. Neben Rheinfelden gehören im Fricktal Oberhof, Zeiningen und Magden zu den Hotspots. «Die Asiatische Hornisse lässt sich nicht mehr aufhalten, sie wird sich weiter ausbreiten. Mit der Bekämpfung und der Entfernung der Nester wird versucht, die Ausbreitung zu verlangsamen und den Druck auf die Bienenvölker und das Siedlungsgebiet zu minimieren», erläutert Renate Stäuble. Sie erwartet, dass es im nächsten Jahr bereits 300 bis 500 Nester im Aargau geben wird.
Schwierige Lage an der Grenze
Die Grenznähe im Fricktal erschwert die Eindämmung. In Deutschland wurde die Asiatische Hornisse im März 2025 vom Bundesministerium als «weit verbreitet» eingestuft. Dies bedeutet, dass sie nicht mehr als invasive Art gilt, für die ein generelles Beseitigungsgebot besteht. Betroffene Grundstückbesitzer auf deutscher Seite müssen deshalb die Nestentfernung selbst organisieren und bezahlen. «Ich bin im regen Austausch mit den Imkervereinen an der Landesgrenze. Wir informieren uns gegenseitig über Nester der Asiatischen Hornissen und den Beflug über den Rhein», so Stäuble.
Die Bevölkerung spiele eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung. Sie kann mithelfen, indem Funde von Einzeltieren oder Nestern über die nationale Plattform www. asiatischehornisse.ch gemeldet werden. «Vor allem im Frühling ab Mai sind wir froh um die offenen Augen der Bevölkerung, damit möglichst viele Primärnester gefunden werden können.»
Die Primärnester werden im Siedlungsgebiet an Gebäudestrukturen oder in Hecken gebaut, sind noch klein und können dadurch viel einfacher entfernt werden als die grossen Sekundärnester im Spätsommer/Herbst hoch oben in Baumkronen.