Gemeindeverband Bezirk Laufenburg beantragt Pensenerhöhungen
Steigende Ansprüche der Klienten und immer komplexer werdende Fälle: Der Gemeindeverband Bezirk Laufenburg mit seinen Diensten Jugend- und Familienberatung, Berufsbeistandschaft, Logopädie sowie ...
Gemeindeverband Bezirk Laufenburg beantragt Pensenerhöhungen
Steigende Ansprüche der Klienten und immer komplexer werdende Fälle: Der Gemeindeverband Bezirk Laufenburg mit seinen Diensten Jugend- und Familienberatung, Berufsbeistandschaft, Logopädie sowie Mütter- und Väterberatung ist mehr denn je gefordert.
Susanne Hörth
«Alleine im Ressort KESD (Berufsbeistandschaft) sind im Dezember 2024 14 neue Fälle und im Januar 2025 weitere 10 Fälle hinzugekommen», hält Herbert Weiss, Präsident des Gemeindeverbandes in seinem Vorwort zur kommenden Abgeordnetenversammlung fest. An dieser – sie findet am 27. August in Münchwilen statt – wird eine Erhöhung des Personaletats beantragt. Im Budget 2026 heisst es hierzu, dass die Mandate bei der Berufsbeistandschaft im Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis 1. August 2025 um 6,37 Prozent zugenommen haben. «Was in dieser Zahl nicht zum Ausdruck kommt, ist die Zunahme bei der Komplexität der Fälle sowie die Anzahl bearbeiteter Mandate.» Erklärend wird ausgeführt: «Die Klienten sind mobiler als früher. Wohnortswechsel sind sehr häufig und bedeuten jedes Mal eine Fallaufnahme oder einen Fallabschluss mit entsprechenden Berichten.» Das führe dazu, dass die Mitarbeitenden der Berufsbeistandschaft wie auch der Jugend- und Familienberatung an die Grenzen der Belastbarkeit stossen. «Wir verzeichneten einige krankheitsbedingte Ausfälle sowie eine grössere Anzahl von Kündigungen», heisst es weiter.
Wartezeit bis sechs Monate
Ein Blick in den Jahresbericht 2024 der Logopädie verdeutlicht, wie viel es an den drei Standorten Frick, Gipf-Oberfrick und Laufenburg zu bewältigen gab und auch, dass dieser Dienst aufgrund von Langzeitausfällen mit Personalengpässen zu kämpfen hatte. «Trotz intensiver Bemühungen konnten nicht alle Stellvertretungslektionen abgedeckt werden, was punktuell zu Einschränkungen führte», führt Sandra Thurmann, stellvertretende Stellenleiterin Logopädie Bezirk Laufenburg, auf. Der Umstand, dass 2024 weniger Mädchen und Buben behandelt wurden, vielmehr behandelt werden konnten, ist eine direkte Auswirkung der personellen Langzeitausfälle. «Unsere Logopädinnen übernahmen Zusatzlektionen und arbeiteten unermüdlich an der Abarbeitung der Warteliste.» Die Wartezeit auf einen Abklärungs- und Therapieplatz ist auf sechs bis acht Monate angestiegen.
Zusätzliche Ressourcen
Die Situation bei den Diensten hat sich zwischenzeitlich durch Neuanstellungen und Übergangslösungen etwas beruhigt. Trotzdem werden Pensenerhöhungen im Budget 2026 beantragt. Die zusätzlichen Ressourcen sollen die dringend notwendigen Entlastungen bringen und Raum für personelle Entwicklung schaffen. Die beantragten Pensenerhöhungen verteilen sich mit auf plus 50 Prozent bei der Geschäftsleitung; plus 140 Prozent bei der Berufsbeistandschaft sowie plus 50 Prozent bei der Jugend- und Familienberatung. Im Februar 2026 geht der aktuelle Geschäftsführer Adrian Brogle in Pension. Für die Monate Januar und Februar 2026 ist eine Einführungszeit für den neuen Stelleninhaber vorgesehen. Diese einmaligen Mehrkosten sind im Budget berücksichtigt.
Die Abgeordnetenversammlung des Gemeindeverband Bezirk Laufenburg findet am Mittwoch, 27. August, 19 Uhr, im Gemeindehaus in Münchwilen statt.