Desinformation als Wahlkampfmittel
19.06.2025 Leserbriefe, RheinfeldenDass ich nicht gewählt wurde, hat mich nicht überrascht. Eine langjährige Mobbingkampagne, gezielte Verleumdungen und Desinformation in der Wahlkampfzeit haben ihren Zweck erfüllt. Ein Vorfall wurde in der Boulevardpresse verkürzt und verzerrt dargestellt und auf den sozialen Medien breitgeschlagen, ohne dass wir es richtigstellen konnten. Hätten die Wählerinnen und Wähler alle Fakten ge- kannt, hätten sie sich ein differenziertes Urteil bilden können. Was am meisten schmerzt, ist, dass meine Lebenspartnerin Leidtragende der Verleumdungen ist. Mit unermüdlicher Arbeit – 15 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr – hat sie ein kleines Bijou geschaffen, das tausende Gäste begeistert. Eine talentierte Frau, der in ihrer Heimat alles genommen wurde – und die in der Schweiz ein Stück Schönheit und Kreativität verwirklichen will. Seit drei Jahren muss sie wegen des Mobbings gegen mich einem Boykott widerstehen. Ist das fair?
Den Gewählten gratuliere ich. Den neuen parteilosen Stadträten wünsche ich die Kraft, ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Der direkte Kontakt mit den Mitkandidierenden war respektvoll – ich hoffe, dass dieser Umgang Bestand hat. Für konstruktive Zusammenarbeit, etwa für die Realisierung meiner Vorschläge wie der «Stadt der Blumen» oder einem Fussgänger-Rheinsteg, stehe ich weiterhin zur Verfügung. Allen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, danke ich von Herzen. Ihre Stimmen zeigen: Es gibt Menschen in Rheinfelden, die unvoreingenommen denken und Desinformation widerstehen. Mein Appell an Sie: Bleiben Sie aktiv und engagieren Sie sich für eine Stadt, die Gerechtigkeit und Gemeinsinn lebt. Und lassen Sie Ihre Werte nicht von anderen zerstören. Offener Dialog bleibt mein Angebot, ob Sie Freund oder Kritiker sind – sprechen Sie mich doch einmal an.
MICHAEL DERRER, RHEINFELDEN