«Der Start verlief sehr gut»
21.10.2024 BrennpunktSeit Januar ist Philipp Büchele Kommandant der Zivilschutzorganisation Unteres Fricktal. Die neue Stelle brachte den gebürtigen Rheinfelder zurück in die alte Heimat. Er will die Modernisierung und Digitalisierung vorantreiben.
Valentin Zumsteg
Philipp ...
Seit Januar ist Philipp Büchele Kommandant der Zivilschutzorganisation Unteres Fricktal. Die neue Stelle brachte den gebürtigen Rheinfelder zurück in die alte Heimat. Er will die Modernisierung und Digitalisierung vorantreiben.
Valentin Zumsteg
Philipp Büchele ist angekommen. Sein Büro an der Riburgerstrasse in Rheinfelden ist eingerichtet, Zeichnungen seiner Tochter schmücken die Wände, viel Arbeit liegt bereits hinter ihm. «Der Start ist sehr gut verlaufen. Ich fühle mich hier willkommen, sowohl vom Team als auch von der Mannschaft», erklärt der 43-Jährige. Im Januar hat er seine neue Stelle als Kommandant der Zivilschutzorganisation Unteres Fricktal angetreten. Er folgt damit auf Gerhard Zumsteg, der den Posten seit der Gründung dieser Organisation vor 16 Jahren innehatte und sich pensionieren liess. «Ich trete damit in grosse Fussstapfen. Gerhard Zumsteg hat die Stelle geprägt. Ich spüre aber eine starke Unterstützung der Gemeinden und des Kantons», schildert Büchele.
«Hobby zum Beruf gemacht»
Für ihn ist es eine Rückkehr in die alte Heimat. Er ist in Rheinfelden aufgewachsen, hat hier die Schulen besucht. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann arbeitete er einige Jahre in der Finanzbranche. In seiner Freizeit engagierte er sich in der Feuerwehr Rheinfelden, dies mit grosser Leidenschaft. Er machte den Korporal und den Offizier; im Zivilschutz brachte er es bis zum stellvertretenden Kommandanten. «2015 habe ich das Hobby zum Beruf gemacht», erzählt er. Er zügelte mit seiner Frau ins Zürcher Oberland und arbeitete als Mediensprecher und Stabsoffizier der Stützpunktfeuerwehr Meilen. 2017 übernahm er die Funktion des Leiters des Bevölkerungsschutzes.
Jetzt ist er dank der neuen Stelle zurück im Fricktal. «Mein Tätigkeitsfeld hier ist sehr spannend. Ich habe Gestaltungsmöglichkeiten. Die Zivilschutzorganisation ist wie ein KMU», erklärt Büchele. Er will die ZSO modernisieren, die Digitalisierung vorantreiben. Der Einsatz soll im Fokus stehen und die Ausbildung darauf ausgerichtet werden. «Wir wollen für die Feuerwehr und andere Organisationen ein zuverlässiger Partner sein», betont Büchele.
Die ZSO Unteres Fricktal zählt aktuell rund 300 Angehörige. Der Soll-Bestand liegt bei 404 Personen. «Das ist ein Problem in der ganzen Schweiz. Seit Anfang Jahr können wir die Dienstpflichtigen aber länger auf bieten.» Beim Zivilschutz handelt es sich um eine Pflichtorganisation, wer dienstpf lichtig ist, muss einrücken. «Der Umgang mit den Dienstpflichtigen empfinde ich als bereichernd. Ich will ihre Fähigkeiten ins Zentrum stellen und sie motivieren.» Büchele hofft, dass mit den Sicherheitsveranstaltungen, die derzeit im Aargau organisiert werden, Freiwillige gewonnen werden können, die sich ebenfalls engagieren wollen.
«Unser Image ist gut»
Gerade in der Corona-Zeit hat sich gezeigt, wie wichtig der Zivilschutz ist. Gesundheitsbetriebe, Gemeinden und der Kanton konnten auf die Organisation zurückgreifen. In Rheinfelden waren ZSO-Angehörige zum Beispiel in der Reha und dem Regionalspital im Einsatz. «Ich glaube, unser Image ist gut. Die Bürgerinnen und Bürger sehen uns wohlwollend. Es ist aber wichtig, dass wir ein ordentliches Bild abgeben. Das beginnt schon beim Tragen der Uniform.»
Als mögliche grosse Gefahren für die Zukunft bezeichnet Büchele weitere Pandemien und Naturereignisse. «Durch Ausbildung und Einsatzplanung können wir uns darauf vorbereiten, damit wir im Ernstfall gerüstet sind.» Wichtig sei ebenso, die Region und die verschiedenen Organisationen gut zu kennen. Er hat schon einige Feuerwehren im Bezirk besucht – und will das auch in Zukunft tun.
Leben in der Hotelier-Wohnung
Mittlerweile ist Büchele mit seiner Familie nach Rheinfelden gezogen. Die bisherige Wohnung im Zürcher Oberland haben sie verkauft, derzeit leben sie in der ehemaligen Hotelier-Wohnung im Hotel Schiff. In den kommenden Monaten wollen sie ein neues Haus im Rheinfelder Kloos bauen. «Es war die richtige Zeit für einen Wohnortswechsel. Unsere Tochter ist im Sommer in Rheinfelden eingeschult worden. Sie geht ins gleiche Klassenzimmer im Mädchenschulhaus wie ich das als Erstklässler getan habe», sagt Büchele mit einem Lachen und ergänzt: «Wir fühlen uns hier sehr wohl.»