Sie setzen sich über das Betretverbot hinweg und stören Tiere und Pflanzen. Jetzt sollen hohe Bussen, vermehrte Kontrollen und zusätzliche Hinweise die Menschen daran hindern, auf der Insel zwischen Stein und Bad Säckingen an Land zu gehen.
Simone Rufli
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Sie setzen sich über das Betretverbot hinweg und stören Tiere und Pflanzen. Jetzt sollen hohe Bussen, vermehrte Kontrollen und zusätzliche Hinweise die Menschen daran hindern, auf der Insel zwischen Stein und Bad Säckingen an Land zu gehen.
Simone Rufli
Ist es Unwissen oder bewusstes Ignorieren des Verbots? «Beides kommt vor», sagt Manuela Weiss vom Fachbereich Umwelt im Rathaus von Bad Säckingen. In Stein kennt man das Problem, fragt sich aber, ob die Beschilderung eindeutig genug ist, wie Gemeindeschreiber Sascha Roth auf Anfrage der NFZ erklärt. Tatsache ist: Die Fridolinsinsel – 125 Meter lang, 40 Meter breit, seit 1987 unter Naturschutz und seit der Grenzvermessung im Jahr 2023 ganz auf deutschem Hoheitsgebiet – steht unter Naturschutz, das Betreten der Insel ist verboten. Trotzdem gehen immer mehr Menschen dort an Land.
Immmer mehr Betrieb auf dem Rhein
Im «Rhy Express» des «Südkurier» war kürzlich zu lesen, dass die Stadt Bad Säckingen jetzt auf die abschreckende Wirkung von Bussgeldern setzt. Je nach der Schwere des an Flora und Fauna angerichteten Schadens riskieren Leute, die die Insel betreten, Bussen zwischen 500 und 15000 Euro. Dieser Schritt sei nötig, so Manuela Weiss: «Fehlverhalten kommt in letzter Zeit eindeutig häufiger vor, es kann aber keiner bestimmten Freizeitgruppe zugeordnet werden. Es hängt wohl damit zusammen, dass es immer mehr Möglichkeiten gibt, sich in der Freizeit auf dem Rhein aufzuhalten.»
Um die Pflanzen und Tiere auf der Insel zu schützen, müsse reagiert werden, betont Weiss. «Wir haben in diesem Sommer zum ersten Mal alle Boots- und Kanuverleihe in der Umgebung angeschrieben, sie sollen ihre Kundschaft auf das Verbot aufmerksam machen. Es wird auch mehr Kontrollen durch die Wasserschutzpolizei geben. Zudem sind wir daran, die Beschilderung zu verbessern und zusätzliche Tafeln aufzustellen.» Mehr und eindeutigere Schilder, das komme einem Anliegen von Schweizer Seite entgegen, betont Steins Gemeindeschreiber Sascha Roth. «Von unserer Seite wurde vor geraumer Zeit der Hinweis aus der Bevölkerung nach Bad Säckingen weitergeleitet, wonach das Betretungsverbot mit zusätzlichen Tafeln besser signalisiert werden sollte.» Für Schweizer sei der Begriff «Naturdenkmal» ungewohnt. «Vielleicht braucht es eine verständlichere Formulierung des Verbots», so Sascha Roth. Und zur Häufung der Vorkommnisse: «Vielleicht reagiert die Bevölkerung auch sensibler und meldet festgestellte Verstösse häufiger der Polizei.»
Dauerthema Littering
Ein anderes Problem, das speziell im Sommer auf beiden Seiten des Rheins auftritt: Littering. In Stein sei das Bauamt bemüht, die Hinterlassenschaften schnellstmöglich zu beseitigen, um Nachahmungen zu verhindern, so Sascha Roth. «Littering ist im ganzen Gemeindegebiet ein Thema, nicht nur am attraktiven Rheinuferweg.» Das Hauptproblem seien Dosen und PET-Flaschen, weshalb er seit Jahren für die Einführung eines hohen Pfandes eintrete. In Bad Säckingen sei es etwas besser, seit Pizzaschachteln in speziellen Behältern entsorgt werden könnten, erklärt Manuela Weiss.