Gute Musik, entspannte Atmosphäre und dazu ein feines Essen: Heute Abend gibt es in Rheinfelden zum 200. Mal den «Rössli-Jazz». Gründer Viktor Hottinger erzählt, wie es dazu kam.
Valentin Zumsteg
Da ist Leben in der Bude: Sechs oder sieben ...
Gute Musik, entspannte Atmosphäre und dazu ein feines Essen: Heute Abend gibt es in Rheinfelden zum 200. Mal den «Rössli-Jazz». Gründer Viktor Hottinger erzählt, wie es dazu kam.
Valentin Zumsteg
Da ist Leben in der Bude: Sechs oder sieben Musiker spielen mit Leidenschaft New Orleans-Jazz, das Publikum sitzt eng beisammen und in der Küche wird fleissig gekocht, was auf den Tisch kommt. So geschieht es von März bis Dezember einmal pro Monat im Restaurant «Rössli» an der Brodlaube 11 in Rheinfelden. Heute Donnerstagabend kann die 200. Ausgabe dieser mittlerweile legendären Konzertreihe gefeiert werden. «Es ist toll, wie sich der Rössli-Jazz entwickelt hat. Ich habe beim Start nicht damit gerechnet, dass er so lange läuft», erklärt Viktor Hottinger. Der Rheinfelder Maler und Kornettist ist Initiant und Motor des «Rössli-Jazz», er bringt die Musiker zusammen.
Kein Eintritt, kein Zuschlag
Ihren Anfang nahm diese Musikgeschichte im Herbst 2003. Viktor Hottinger sass mit seiner Familie im fast leeren «Rössli» beim Abendessen. Die Wirtin, welche das Lokal erst vor knapp einem Jahr übernommen hatte, setzte sich beim Kaffee zu den Gästen. «Schon bald kam das Gespräch zum Punkt: Wie läuft das Geschäft? Die Wirtin klagte nicht, sie lobte aber auch nicht», erinnert sich Viktor Hottinger. «Ich sagte spontan: Wie wäre es mit etwas Musik? Sie fand das eine gute Idee.» Mehr wurde darüber an diesem Abend nicht gesprochen.
Hottinger trug die Idee ein paar Wochen mit sich herum und präsentierte dann die Vorgaben, die er sich überlegt hatte: «Es soll nicht zu häufig Musik geben, einmal monatlich genügt. Es kostet keinen Eintritt, es gibt keinen Konsumations-Zuschlag und die Musiker erhalten kein Geld, gelegt werden. «Im Laufe der Zeit sind bereits rund 80 Musiker aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz unentgeltlich aufgetreten, sie alle schätzen das freie Spiel ohne Druck.» In verschiedenen Formationen wird der traditionelle Jazz aus New Orleans zelebriert – fast immer dabei ist Viktor Hottinger. Er hat nur zwei der bald 200 Konzerte ausgelassen. «Die Musik kommt aus dem Bauch. Wir essen gemeinsam und besprechen kurz das Repertoire, dann geht es los», erzählt Viktor Hottinger.
Im Laufe der Jahre hat es im Restaurant zwei Wirtewechsel gegeben, doch der «Rössli-Jazz» besteht weiter. Jeder neue Pächter führt die erfolgreichen Gratis-Konzerte gerne weiter, denn sie bringen Leben in die Bude.
«Rössli-Jazz»: Heute Donnerstag, 16. Oktober, von 20 bis 22 Uhr, Restaurant Rössli, Brodlaube, Rheinfelden.