Keine Verfügung der Stadt, Massnahme erfolgt «freiwillig»
Der Denner im Rheinfelder Robersten-Quartier hat ab sofort an Feiertagen nicht mehr offen. Ab 1. Juli fallen auch die Sonntage weg. Dies geschehe freiwillig aus Rücksicht auf die Anwohner, die sich beklagt ...
Keine Verfügung der Stadt, Massnahme erfolgt «freiwillig»
Der Denner im Rheinfelder Robersten-Quartier hat ab sofort an Feiertagen nicht mehr offen. Ab 1. Juli fallen auch die Sonntage weg. Dies geschehe freiwillig aus Rücksicht auf die Anwohner, die sich beklagt hatten, heisst es von der Denner AG.
Valentin Zumsteg
Neue Entwicklung in der Debatte um den Denner an der L’Orsa-Strasse in Rheinfelden: «Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir unseren Laden ab sofort an Feiertagen nicht mehr öffnen dürfen. Ab Juli 2023 werden wir leider den Laden zudem am Sonntag nicht mehr für Sie öffnen können», das steht auf einem Plakat, das sich an die Kundinnen und Kunden richtet. An Auffahrt blieb das Geschäft bereits zu.
Zur Vorgeschichte: Der Denner im Robersten-Quartier ist beliebt. Seit vielen Jahren hat er an Sonnund Feiertagen mit grossem Erfolg offen, doch dagegen gab es in jüngster Vergangenheit vereinzelten Widerstand aus der Nachbarschaft. Gegen ein Baugesuch der Denner AG, das die Stadt verlangt hatte, sind sieben Einsprachen eingegangen. Auf der anderen Seite haben über 1700 Personen eine Petition unterschrieben, die eine Beibehaltung des Ladens in seiner heutigen Form fordern (die NFZ berichtete).
Noch kein Entscheid der Stadt
Hat die Stadt jetzt also verfügt, dass der Laden an Sonn- und Feiertagen nicht mehr geöffnet sein darf? Das verneint Stadtschreiber Roger Erdin: «Die Stadt hat keine Verfügung erlassen. Das Baubewilligungsverfahren ist hängig. Offenbar erfolgt eine Reduktion der Öffnungszeiten durch eigenen Entscheid der Denner AG beziehungsweise der Betreiberin.»
Das wird von der Denner AG bestätigt: «Der Verzicht auf die Ladenöffnung an Sonn- und Feiertagen erfolgt freiwillig», teilt Mediensprecher Thomas Kaderli auf Anfrage mit. Er hält aber fest: «Wir bedauern diesen Schritt sehr. Das Angebot des Sonntagsverkaufs wird seit über zehn Jahren sehr geschätzt.» Denner berücksichtige aber stets die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden sowie der Anwohnerinnen und Anwohner. «Aufgrund einzelner Rückmeldungen aus der Nachbarschaft wurden deshalb bereits die Anlieferungszeiten angepasst und die Öffnungszeiten verkürzt. Der Verzicht auf den Sonntagsverkauf ist ein weiteres Entgegenkommen im Sinne eines gutnachbarlichen Zusammenlebens.»
Mit Umsatzrückgang wird gerechnet
Für die Inhaberfamilie, die den Laden auf eigene Rechnung als Denner-Partnerin betreibt, sei diese Einschränkung eine Herausforderung. «Es wird sich zeigen, wie sich die Änderungen der Öffnungszeiten auf den Betrieb auswirken.» Kaderli geht aber davon aus, dass ein Umsatzrückgang resultieren wird. «Wir danken den Kundinnen und Kunden für ihr Verständnis und die vielen Rückmeldungen. Die Verbundenheit mit dem Familienbetrieb ist sehr gross. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass der beliebte Quartierladen weiterhin als Nahversorger geschätzt wird.»