Schwingen ist die Spezialität des Wegenstetters

Der Sport und ehrenamtliche Tätigkeiten sind seine steten Begleiter. Seit frühester Kindheit betreibt und pflegt ihn David Schreiber in verschiedenen Sparten. Das Schwergewicht liegt aber ganz klar beim Schwingen.

Hans Zemp

Auf die Frage, welche Bedeutung der Sport für David Schreiber habe, meint er, dass dieser toll sei, weil er der persönlichen Entwicklung und Prägung diene. Man lerne und entwickle Disziplin, Durchhaltevermögen, Zielstrebigkeit und den Umgang mit Erfolg und Misserfolg. Man könne bei Trainings und Wettkämpfen Grenzen ausloten und das Leistungsvermögen steigern. Dies diene der Gesundheit und der Fitness. In der heutigen Zeit habe der Sport aber auch eine enorme gesellschaftliche Bedeutung.

«Mein Vater hat schon geschwungen», erzählt David Schreiber. Die Begeisterung war also in seiner frühesten Kindheit in der Familie da. In Walter Oeschger fand er seinen ersten Förderer. Dieser oder Walters Frau Beatrice nahmen ihn bereits 1982 zusammen mit acht andern ungefähr gleichaltrigen Nachwuchsleuten aus Wegenstetten schon als sehr jungen Burschen mit nach Möhlin in die Trainings. 1983 bestritt er, noch ein Jahr zu jung für die Startberechtigung, seinen ersten Jungschwingertag. Das ganze Umfeld steigerte seine Faszination für diesen Sport gewaltig.

Im Jahr 1985 baute er auch das Nationalturnen in sein Programm ein. Er war damals schon in der Jugendklasse 1 von Beginn weg erfolgreich. Dies auch im Ringen auf der Matte und im Sägemehl. Diverse Aargauer und Baselbieter Meistertitel sowie viele Spitzenplätze auch im Jugendringen und Schwingen beflügelten seine Begeisterung. Der damals nicht besonders gross gewachsene Bursche hatte oft hart zu beissen. Nach der Schulzeit änderte das dann.

Mann gegen Mann und Kameradschaft
Das Schwingen hatte für David Schreiber immer eine vielseitige Bedeutung. Einerseits kämpfte man Mann gegen Mann. Kraft, Technik und Ausdauer sind genauso mitentscheidende Komponenten wie das Vertrauen auf das eigene Können und den Erfolg. Faszination und Emotionen löst gutes Schwingen bei den Zuschauern aus. «Das verleiht einem im Wettkampf Flügel», hat er erlebt. Daneben entwickle sich eine aktuelle, aber auch oft lebenslang andauernde Kameradschaft. Man sieht sich gern und unternimmt gemeinsam verschiedene Sachen. Dazu gehört etwa auch das Skifahren. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass ihm der Schwingklub so ans Herz gewachsen ist, dass er von Familie spricht. Einzig während der effektiven Wettkampfzeit sei man nicht Freund.

Die schönsten Erinnerungen an die Aktivzeit
Gut bleiben David Schreiber verschiedene Feiern von Erfolgen in Erinnerung. Dazu zählt er besonders seine sieben erschwungenen Kranzerfolge und die aktive Teilnahme am Eidgenössischen Schwingfest in Nyon. Unvergessen bleiben ihm auch verschiedene, im Volk bejubelte Siege gegen höher gehandelte Gegner. Unvergessen bleibt ihm das tolle, 100-Jahre-Jubiläum des Schwingklubs Fricktal, das zusammen mit der Herausgabe einer würdigen Jubiläumsschrift in Möhlin gefeiert wurde. David Schreiber war nicht nur aktiver Schwinger, man traf ihn während vielen Jahren auch auf der administrativen Seite im Einsatz. So stand er dem Schwingklub während vier Jahren als Technischer Leiter und 19 Jahren als Präsident vor. Während zehn Jahren traf man David Schreiber zusätzlich als Vizepräsident im Aargauer Schwingerverband. An beiden Orten erhielt er in diesem Jahr die Ehrenmitgliedschaft. Im Schwingklub ist er erster und einziger Ehrenpräsident seit Bestehen des Vereins.

David Schreiber hat bei der Organisation von Schwingfesten riesige Erfahrungen gesammelt. So traf man ihn bei allen Fricktaler Abendschwinget, es waren 24 an der Zahl, im OK. Darunter sechs Mal als Präsident. Aber auch auf übergeordneter Ebene liess er sein Können einfliessen. Dazu zählen drei Aargauer Nachwuchsschwingertage, drei Nordwestschweizer Schwingfeste und zwei Aargauer Kantonalschwingfeste. Hier war er Präsident. An verschiedenen Kantonalschwingfesten war er als Vizepräsident in die OKs delegiert. Die Krone seiner Organisationstätigkeiten erlebte er als Leiter Abteilung Sport im Kern-OK am Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln. Er freute sich riesig, als Aargauer für diese intensive und verantwortungsvolle Aufgabe im Baselbiet angefragt zu werden. Mit viel Freude an dieser Arbeit, er wendete dafür gegen eintausend Stunden auf, sammelte er wertvolle weitere Erfahrungen. «Diese nimmt mir niemand mehr weg», so sein Fazit.

David Schreiber als Teamplayer
Der la ng jä h r ige Macher i m Schwingklub Fricktal freute sich immer auch an den Erfolgen seiner Kameraden. Besonders gern erinnert er sich an die Erfolge seiner Klubkameraden. Er denkt dabei etwa an die grossen Erfolge von Markus Hasler, David Schmid oder von Jürg Mahrer. Am Aargauer Kantonalschwingfest in Frick durften sich gleich sieben Schwinger den Kranz auf legen lassen.

All diese Highlights haben ihm zusätzlich geholfen, dass er den Schwingklub Fricktal in robuster Verfassung seinem Nachfolger übergeben durfte. Besonders nahe gingen David Schreiber Ereignisse wie unerwarteter Abschied von Kameraden oder Verletzungen bei jungen Sportlern.

Aktuell geniesst er seine Freizeit, verfolgt aber das Vereins- und Verbandsgeschehen sowie den Sport allgemein mit Interesse. Und David Schreiber wäre nicht David Schreiber, hätte er sich nicht weiter einbinden lassen. 2025 amtet er als OK-Präsident am Abendschwinget in Möhlin. Er meint auch, dass er nicht abgeneigt sei, gelegentlich weitere Aufgaben zu übernehmen.

Sport und Beruf
David Schreiber ist nicht nur Funktionär im Sport. Beruflich trifft man ihn als Geschäftsführer in einem grösseren Holzbaubetrieb. Auch hier würden die Aufgaben alles andere als abnehmen, meint er. Die Herausforderungen stiegen stets. Das Schöne sei aber, dass seine langjährigen sportlichen Tätigkeiten auf verschiedenen Ebenen auch das berufliche Umfeld bereicherten.

Der mit Pia verheiratete Vater zweier Kinder darf sich an der Sportbegeisterung aller seiner Familienmitglieder freuen. Ehefrau, Tochter Lena und Sohn Tim haben sehr viel von David Schreiber. «So versteht man sich gegenseitig wirklich gut», freut er sich darüber.