Das Stadelbach stellt sich den Herausforderungen der Zukunft
01.07.2025 Möhlin1975 wurde das Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach in Möhlin eingeweiht. Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft waren am Freitagabend eingeladen, um gemeinsam das 50-Jahr-Jubiläum zu feiern.
Janine Tschopp
«Geschätzte Freundinnen und Freunde des ...
1975 wurde das Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach in Möhlin eingeweiht. Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft waren am Freitagabend eingeladen, um gemeinsam das 50-Jahr-Jubiläum zu feiern.
Janine Tschopp
«Geschätzte Freundinnen und Freunde des Stadelbachs», richtete Markus Fäs, Präsident des Trägervereins «Wohnen im Alter» und Gemeindeammann von Möhlin, das Wort an die Gäste. Die Stadelbach-Verantwortlichen luden am Freitagabend Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft ein, um gemeinsam auf das 50-Jahr-Jubiläum anzustossen.
Markus Fäs blickte bei seiner Ansprache auf die Anfangszeiten zurück. Er berichtete von damals, als sich die Gesellschaftsstrukturen verändert hatten und ältere Leute immer weniger zu Hause umsorgt wurden. Entsprechend habe man in den 1950- und 1960-Jahren einen Bauboom von Altersheimen verzeichnet. Es war 1970, als Fräulein Elisabeth Kym der Gemeinde Möhlin 103 Aaren Land schenkte mit der Auflage, ein Altersheim zu bauen. Fünf Jahre später wurde dort ein Heim mit alles Einzelzimmern und eigenen Nasszellen eingeweiht. «Das war sehr modern für die damalige Zeit», erklärte Markus Fäs. Für 91 Betten waren nur 14 Mitarbeitende angestellt, und die «Insassen», wie sie damals hiessen, waren ziemlich selbständig. «In der heutigen Zeit kommen die Menschen im Allgemeinen viel später ins Altersheim, entsprechend steigt der Pflegebedarf», erklärte Markus Fäs.
Co-Geschäftsführer Yasin Alemdar spannte bei seiner Ansprache den Bogen von damals in die heutige Zeit. In den Gründungsjahren arbeiteten insgesamt 14 Mitarbeitende im Stadelbach, heute werden 130 Mitarbeitende (davon 17 Lernende) beschäftigt. Die Branche habe sich stark gewandelt, indem heute hauptsächlich pflegebedürftige Menschen im Altersheim seien. Der Leiter Finanzen, HR und Verwaltung berichtete von den Fluktuationszahlen, die im Stadelbach von 45 Prozent (vor drei Jahren) auf 5,7 Prozent gesunken seien. Zudem ging er auf die Werte ein, welche in den letzten Jahren erarbeitet wurden und nach welchen in ihrer Institution seither gelebt werde: Offenheit, Gemeinsamkeit und Achtsamkeit.
«Wir platzen aus allen Nähten»
Beim Blick in die Zukunft meinte Co-Geschäftsführerin Marion Wegner-Hänggi: «Wir platzen aus allen Nähten.» Sie erwähnte, dass derzeit 300 Personen auf der Warteliste stünden. Die demographische Entwicklung zeige, dass in den nächsten zehn Jahren 112 weitere Betten benötigt würden. «Das ist mehr als eine Verdoppelung vom jetzigen Betrieb, aber wir stellen uns der Herausforderung», betonte Wegner-Hänggi (Das Stadelbach verfügt derzeit über 92 Betten). Sie berichtete von den zusätzlichen Wohneinheiten, welche in den nächsten Jahren gebaut würden sowie von den Landreserven bei der Villa Kym, welche für einen zukünftigen Erneuerungsbau reserviert seien.
Schliesslich berichtete ein Bewohner, der mit seiner Frau in einer Alterswohnung lebt, wie wohl sie sich im Stadelbach fühlen. Er erzählte von einem «sorgenfreien Alltag» und dass sie nicht «versorgt», sondern «umsorgt» würden.
Mit ihren Handorgeln sorgten die Bewohnerin Trudi Zumsteg und Seelsorger Franziskus Jakober für die musikalische Umrahmung des festlichen Anlasses. Durch ihre Erblindung ist ihr das Musizieren besonders wichtig und Trudi Zumsteg bereitet damit nicht nur sich selber, sondern allen Bewohnenden und Besuchenden immer wieder eine grosse Freude. Nach den Ansprachen kamen die Gäste in den Genuss eines grosszügigen Apéros, der durch die Stadelbach-Küchencrew vorbereitet wurde. Die «Freundinnen und Freunde des Stadelbachs», wie sie durch die Redner genannt wurden, durften am Freitagabend eine schöne Geburtstagsfeier erleben. Eine Feier, bei welcher gut spürbar war, wie wichtig die 50jährige Institution den Verantwortlichen ist. Nach einer stürmischen Zeit in den letzten Jahren ist jetzt Ruhe und Stabilität eingekehrt. Die Stabilität, die es braucht, um sich den Herausforderungen der Zukunft – insbesondere in Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung – zu stellen.
Am 17. August findet im Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach ein grosses Jubiläumsfest für die ganze Bevölkerung statt.