Das Milchhüsli und seine Zukunft
13.06.2025 OeschgenDas Milchhüsli in Oeschgen befindet sich an schönster Lage am Bach. Weniger schön ist der bauliche Zustand des Gebäudes. Es weist grossen Sanierungsbedarf auf. Seit 2018 gehört das Häuschen in der Dorfkernzone der Gemeinde.
Susanne Hörth
...Das Milchhüsli in Oeschgen befindet sich an schönster Lage am Bach. Weniger schön ist der bauliche Zustand des Gebäudes. Es weist grossen Sanierungsbedarf auf. Seit 2018 gehört das Häuschen in der Dorfkernzone der Gemeinde.
Susanne Hörth
Schon länger ist der schlechte Zustand des Oeschger Milchhüslis bekannt. «Eine Nutzung irgendwelcher Art ist unmöglich», hält der Oeschger Gemeinderat in der Botschaft zur Gemeindeversammlung von heute Freitagabend fest. Für die Dorf bevölkerung ist trotz Investitionsbedarf klar, das Milchhüsli soll erhalten werden. Dafür sprachen sich Mitte Juni 2022 die Stimmberechtigten in einer Konsultativabstimmung klar aus. Eine vom Gemeinderat in Auftrag gegebene statische Beurteilung hat ergeben, dass eine Sanierung des Gebäudes durchaus realisierbar ist. Wie viel getan werden muss, zeigt sich in den gemeinderätlichen Ausführungen: «Im Innenraum ist eine umfassende Sanierung erforderlich, einschliesslich einer Schadstoffuntersuchung auf Asbest. Die Zwischendecke zeigt schwere Korrosionsschäden an den Stahlträgern, weshalb diese saniert werden müssen.» Eine Konstruktion für das Zusammenziehen der Wandkonstruktion im Dachbereich sei ebenfalls eingerechnet worden. Betont wird zudem: «Die Risse sind im ganzen Gebäude sichtbar und die Sanierung ist nicht ganz einfach.»
Neben der Einholung einer Offerte gelangte die Gemeinde im Zuge der Abklärungen auch an den Kanton. Grund dafür ist die Lage der gemeindeeigenen Kleinstliegenschaft in der Gewässerschutzzone. Die kantonale Antwort fiel positiv aus. Ebenso positiv befürwortete die Mehrheit der Anwesenden an der Informationsveranstaltung im Februar dieses Jahres das ausgearbeitete Projekt. Damit eine künftige Nutzung des kleinen Gebäudes möglich ist, muss es vor einer Erneuerung komplett entkernt werden. Eine Schadstoffuntersuchung ist ebenso notwendig wie auch die Riss-Sanierung in der Fassade. Mit Zugankern wird die Tragsicherheit gewährleistet. Für die komplette Sanierung des Milchüslis beantragt der Gemeinderat 150 000 Franken.
Kompetenzerteilung Landerwerb
Der Gemeinderat möchte von der Milchgenossenschaft Oeschgen die Parzelle erwerben, die direkt an die gemeindeeigene Parzelle angrenzt, auf der sich die Glassammelstelle befindet. Der Gemeinderat erachtet das Grundstück aufgrund seiner zentralen Lage als strategisch wertvoll, das auch im Zusammenhang mit den Bauarbeiten an der Kantonsstrasse. Die Milchgenossenschaft, die auf dem Grundstück aktuell eine immer weniger beanspruchte Fahrzeugwaage betreibt, steht dem Verkauf positiv gegenüber. Sie hat das 477 Quadratmeter grosse Grundstück schätzen lassen und bietet es für 550 Franken pro Quadratmeter der Gemeinde an. Inklusive Rückbau der Waage, Notar- und Grundbuchkosten und andere Nebenkosten beantragt der Gemeinderat aufgerundet die Kompetenzsumme von 285 000 Franken für den Erwerb der Parzelle 622.
Weitere Traktanden an der «Gmeind» sind unter anderem die Erhöhung des Wasserpreises von bisher 2 auf neu 3 Franken pro Kubikmeter per 1. April 2026.
Oeschgen Gemeindeversammlung:
Heute Freitag, 13. Juni, in der Turnhalle.
19.30 Uhr Versammlung der Ortsbürger;
20 Uhr Versammlung der Einwohnergemeinde.